SWITCHER - DU BIST MEHR ALS DU WEISST
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Wertung: 3 1/2 von 5
1 Rezension
-Der Bus quälte sich durch den dichten Verkehr Dublins; die Fahrt schien eine Ewigkeit zu dauern.-
Zyklus/Band Switcher (1)
Autor Kate Thompson
Original Switchers
Erscheinungsjahr 1997. dt. 2002
Verlag Rowohlt
ISBN 3-499-21179-3
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 223
Probekapitel -
Worum's geht:
Kevin, der ständig an der Bushaltestelle herumlungert, ist gar nicht der aufdringliche Kerl für den Tess ihn gehalten hat. Der Junge teilt mit ihr eine Begabung, von der Tess bisher glaubte, sie sei die einzige, die sie besäße. Beide können switchen, das heißt, sie können sich in Tiere verwandeln. Aber am Tag ihres fünfzehnten Geburtstages verlieren Switcher diese Fähigkeit. Kevin wird bald fünfzehn, doch vorher muß er verhindern, daß die ganze Welt in Eis und Schnee versinkt. Tess soll ihm dabei helfen.

Warum's so gut ist:
Hinter Switcher steckt eine gute Idee, deren Umsetzung aber deutliche Schwächen aufweist. Gelungen sind Kate Thompson die Passagen, in denen Kevin und Tess sich in Tiere verwandeln, besonders gut beschreibt sie, auf welche Weise Tess entdeckt, daß sie switchen kann. Aber die ganze Geschichte läuft viel zu glatt ab. Um die Erde zu retten, müssen Kevin und Tess in die Arktis. Doch jeder Leser, der schon einige Fantasy-Romane gelesen hat, merkt schnell, daß die "Gefahren" die den beiden begegnen, nicht wirklich bedrohlich sind. Stellt sich Tess und Kevin ein Hindernis in den Weg, z.B. wenn ein Polizist merkt, daß Tess per Vermißtenanzeige gesucht wird, dann löst sich die Situation schnell und unspektakulär auf. Also wartet der Leser mit Ungeduld darauf, daß es endlich "richtig losgeht". "Richtig los" geht es ansatzweise auf Seite 168, ein bißchen spät für ein Buch, das nur 223 Seiten hat. Dann hofft man auf einen spannenden Showdown und wird enttäuscht. Der finale Kampf ist unspektakulär und wird mit Leichtigkeit gewonnen. Kurz vor dem Ende geschieht jedoch etwas, das den Leser trifft, als hätte man ihm mit dem Holzhammer vor den Kopf geschlagen. Ich will nicht spoilern, deshalb muß ich mich hier in diffusen Andeutungen ergehen. Aber gerade weil dieses Ereignis so einzigartig aus der Handlung heraussticht, ist dem Leser nach dem ersten Schrecken sofort bewußt, daß dies nicht so sein kann, wie es da steht. Und je mehr Lese-Erfahrung jemand besitzt, um so schneller wird ihm klar, wie die Autorin, diese Situation auflösen wird.
Minuspunkte gibt es auch wegen der teilweisen schlechten sprachlichen Umsetzung. Hier stellt sich wieder das gleiche Problem wie bei dem kleinen Matt in Auf der Suche nach dem Blau. Da mir auch jetzt wieder nicht das Original vorliegt, weiß ich nicht, wie die alte Lizzie eigentlich spricht. Die deutschen Übersetzer haben sich aber anscheinend darauf geeinigt, daß alles, was im Original irgendwie nach Slang klingt, so übersetzt wird, daß man einfach s-Endungen an die unmöglichsten Stellen setzt. Das funktioniert aber nicht, weil niemand, der ein fehlerhaftes Deutsch spricht, auf diese Weise redet. Man muß sich eben überlegen, ob man diese Sprechweise ignoriert und die Person Hochdeutsch reden läßt, oder ob man sie eine Art allgemeinverständlichen und nicht zu stark ortsgebundenen Dialekt oder einfach sehr umgangssprachlich reden läßt. Dieser s-Endungswahn ist jedenfalls die schlechteste Lösung. Seitenweise Sätze wie "Wir sinds zu weit südlich, um sie zu kennen, das ist der Punkt. In Finnland und im Norwegerland, da kennts man sie, und in Sibirien kennts man sie auch, nur habens die da ein anderes Wort für sie. Es sinds große, kalte, flache Dinger wie Quallen, und sie schlafens in ihrem eigenen Eis…Sie schlafens tausend und abertausend Jahre, und solange sie schlafens, stören sie keinen. Aber wenn sie aufgeweckt werdens, dann kriegens sie Hunger, und dann ziehens sie los und suchens sich was zu fressen…Ihr glaubts mir nicht…Das habs ich befürchtet." töten einem den letzten Nerv.
(rezensiert von: Top Dollar)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Lesenswert wegen der Verwandlungsszenen und wegen Kevins Problemen, die Thompson einfühlsam beschreibt, aber spannungsarm und zu glatt gestrickt.


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