VAMPIRJÄGER

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Wertung: ø 2.75 von 5
2 Rezensionen
-Aber irgendwie fiel mir doch auf, dass Elliot weder Augenbrauen noch Wimpern besaß. Seltsam. Noch schrecklicher war sein Mund. So weit aufgerissen schien er viel zu groß zu sein. Und voller Blut und Stahl.-
Zyklus/Band -
Autor Richard Laymon
Original Bite
Erscheinungsjahr 1996, dt. 2004
Verlag Festa
ISBN 978-3935822794
Subgenre Dark Fantasy, Phantastik
Seitenzahl 448
Probekapitel -
Worum's geht:
10 Jahre hat Sam seiner großen Liebe Catherine nachgetrauert und sein Leben unerfüllt weiter gelebt. Eines Abends steht sie - mit nichts als einem Bademantel bekleidet - vor seiner Tür. Sam soll für sie den Vampir töten, der vor einem Jahr ihren Mann umgebracht hat und sie seitdem regelmäßig besucht um ihr Blut zu trinken.
Doch die Tötung des Vampirs ist erst der Auftakt zu einer Nacht, die zu einem unendlichem Schrecken für beide werden soll.
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Die ersten ca. 50 Seiten des Romans habe ich fast ohne abzusetzen verschlungen. Laymon baut hier schonungslos Spannung auf. Der Vampir soll um Mitternacht auftauchen, die Handlung setzt etwa eine Stunde vorher ein. Die etwas unbeholfenen Vorbereitungen zum Vampirmord laufen mit ständigen Blicken auf die Uhr. Parallel ist der Leser mit naheliegenden Fragen beschäftigt: Warum wollte Catherine nicht bereits früher den Vampir töten? Was, wenn der angebliche Vampir ein Mensch ist und Sam zu einem Mord benutzt wird? Das baut ungeheure Spannung auf.
Leider macht Richard Laymon nach der Tötung des Vampirs in dem bestehenden Zeitlupentempo weiter, so dass der Roman nach dem ersten Höhepunkt einen ziemlichen Durchhänger hat. Die Verpackung der Leiche hätte gut in der halben Anzahl Seiten untergebracht werden können.
Sobald Cat und Sam im Auto sitzen, um einen ruhigen Platz als letzte Ruhe des Blutsaugers zu finden, steigt die Spannung wieder. Duch das Gespräch der beiden wird Cats beunruhigende Vergangenheit offenbar. Als wäre die nächtliche Fahrt mit einer „Leiche“ im Kofferraum nicht bereits unerfreulich genug, entgleitet den beiden vollständig die Kontrolle, als ein Fremder sich als Mitfahrer aufdrängt.

Der Roman strotzt geradezu vor unnötig plakativen Schilderungen von Gewalttaten, die mit der Ermordung des Vampirs ihren Anfang nehmen und am darauffolgenden Abend mit dem Stand von fünf unschön Ermordeten (Cats Ehemann mitgezählt) von sieben Personen enden. Dabei unterscheidet sich der Grad der Gewalt, mit der Cat und Sam vorgehen, nicht von dem ihrer Peiniger. Als unbedarfter Leser muß man sich fragen, wie es möglich ist, in so wenigen Stunden auf ausschließlich kranke Geister zu treffen.
Aufgrund der höchst fragwürdigen Handlungen auf beiden Seiten bieten die Charaktere des Romans null Identifikationspotenzial für den Leser. Eine Entwicklung der Hauptpersonen oder ihrer Beziehung findet nur marginal statt. Die Figuren bleiben ohne ausreichende Hintergrundstory zweidimensional. Alles scheint willkürlich zu passieren.

Dabei schreibt Laymon nicht wirklich schlecht. Sein knapper Stil aus kurzen, schnellen Sätzen ist bestens geeignet für dichte Thriller. Die Konzentration auf wenige Handlungsorte und Personen, die Vermittlung der Geschehnisse überwiegend durch Dialoge statt durch endlose Beschreibungen treibt die Geschichte in einem engen Rahmen gnadenlos vorwärts. Mit einem gut durchdachten Sujet und glaubhaften Figuren wäre Richard Laymon sicherlich ein intensiver Thriller geglückt. Vampirjäger hat mich allerdings sehr enttäuscht. Nicht zuletzt, da der vermeintlich Vampir eine unwichtige Rolle spielt und die Geschichte keine phantastische im eigentlichen Sinne ist. Für mich ist auch nicht nachvollziehbar, wie aus dem Originaltitel Bite„Vampirjäger“ werden konnte. Das geht, wie auch das Cover, absolut am Thema vorbei.

Bereits Anfang der 1990er Jahre, als sich angloamerikanische Horrorromane in Deutschland noch wie geschnittenes Brot verkauften, wurden drei Bücher von Richard Laymon auf dieser Schiene von Goldmann veröffentlicht. Lediglich Haus der Schrecken kann man aufgrund der Bewohner des namensgebenden Hauses als Horrorroman bezeichnen. Die anderen beiden Romane - meines Erachtens beides reine Thriller - waren Jahrmarkt des Grauens (halte ich für gelungen) und Im Zeichen des Bösen. Freunde von letzterem kann „Vampirjäger“ uneingeschränkt empfohlen werden, bestehen doch zahlreiche Parallelen. Erst der Festa-Verlag machte in den frühen 2000er-Jahren mit Parasit einen neuen Versuch, Laymon in Deutschland zu etablieren (auch hier ist das Science-Fiction-/Horror-Element lediglich der Aufhänger für eine Reihe unmotivierter Sex- und Gewaltbeschreibungen). Nichtsdestotrotz haben sich die 90er-Jahre-Laymons jüngst scheinbar zu begehrten Sammlerobjekten entwickelt. Im Zeichen den Bösen steht gerade für 69,- Euro bei Amazon zum Second-Hand-Kauf.
Etwa zum Erscheinungszeitpunkt von Vampirjäger hat sich auch der Heyne-Verlag Laymon in größerem Stil angenommen und eine Reihe seiner Thriller veröffentlicht (Die Insel, Das Spiel, Nacht, Rache, Das Treffen). Die Vermarktungsstartegie unter dem Label „Heyne-Hardcore“ scheint aufzugehen. Titel und Konzeption lassen auf schonungslose Thriller hoffen. Sollten hier die Figuren mehr Identifikationspotenzial aufweisen als in den mir bekannten Veröffentlichungen, könnten das kleine, schmutzige Perlen fürs geneigte Publikum sein
(rezensiert von: greyshirt)
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Fazit: Überflüssiger, unnötig gewalttätiger Selbstjustiz-Thriller in der Verkleidung eines Vampir-Romans.



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Worum's geht:
Als Sam die Tür öffnet, kann er es kaum glauben: Zehn Jahre hat er vergeblich nach seiner Jugendliebe Cat gesucht, und jetzt steht sie plötzlich vor ihm. Aber Cat hat ein erstaunliches Problem, und sie braucht seine Hilfe. Sam soll einen Vampir töten, der sie Nacht für Nacht heimsucht. Und er muss sich beeilen, denn es ist bereits kurz vor Mitternacht.

Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):

Richard Laymon ist für alle, die Fantasy und Horror à la Stephen King mögen zu empfehlen. Laymon hat eine fesselnde Art zu erzählen und auch die Geschichte selbst ist gut. Oft möchte man die beiden Hauptcharaktere Sam und Cat aber nur bemitleiden - was den beiden in diesem Buch Haarsträubendes passiert, wünscht man keinem Menschen. Immer wenn man denkt, schlimmer kann es für die beiden nicht kommen, kommt es schlimmer. Das ist aber keinesfalls störend oder verwirrend, denn trotzdem bleibt die Geschichte logisch und man kann die Handlungen der Figuren durchaus nachvollziehen. Daher kann ich dieses Buch nur empfehlen.
(rezensiert von: Knöösi)

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Aufmachung
Story

Fazit:
Für Leute die nicht ganz so herkommliche Fantasy mögen wärmstens zu empfehlen.

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