VON WEGEN, ELFEN GIBT ES NICHT!

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Zunächst einmal lege ich Wert auf die Feststellung, daß man mich immer für einen normalen Menschen gehalten hat.-
1
Zyklus/Band -
Autor Marie-Aude Murail
Original Ma vie a changé
Erscheinungsjahr 1997, dt. 2002
Verlag Fischer
ISBN 3-596-80426-4
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 224
Probekapitel -
Worum's geht:
In der Wohnung von Constantin und seiner Mutter Madeleine gehen merkwürdige Dinge vor sich. Plötzlich liegt die Suppenkelle in Constantins Kommode, dafür befindet sich sein Kimono im Hundekorb und Madeleines Kalender im Besteckkasten. Außerdem riecht es in der Wohnung penetrant nach Maiglöckchen. Constantins Mutter befürchtet schon, unter Halluzinationen zu leiden als der Nachbar an der Tür klingelt, der nach seinem Elf sucht. Er warnt Madeleine: Zwar sei der Elf nicht bösartig, aber er könne es werden, denn Elfen haben kein Herz.
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Jeder Leser von Bibliotheka Phantastika weiß, daß es Kobolde gibt, die deutsche Schreinereien in Unordnung bringen. Der Rezensent verrät also nicht zuviel, wenn er bestätigt, daß es Elfen gibt, die in französischen Etagenwohnungen ein Chaos anrichten. Dieses Exemplar ist 22 cm groß und macht in Rekordzeit sämtliche Entwicklungsstufen vom Kleinkind bis zum Erwachsenen durch. Sein Verhalten schwankt demgemäß zwischen "niedlich" und "pubertär-unausstehlich". Aber auch wenn der kleine Kerl sich nicht immer liebenswürdig verhält, so ist er doch liebenswert. Allerdings besitzt er eine beunruhigende Eigenschaft: Er hat kein Herz und deshalb hat er auch keine moralischen Bedenken, Madeleines diverse Probleme durch murks, murks zu lösen.
Constantins und Madeleines Erlebnisse mit dem Elf lesen sich amüsant. Manchmal hat man den Eindruck, anstatt in ein Kinderbuch, in die witzige Kolumne einer besseren Frauenzeitschrift geraten zu sein, in der die Verfasserin anekdotisch ihr turbulentes Leben zwischen Beruf, Kind und Männerwelt schildert, denn eigentlich geht es in Von wegen, Elfen gibt es nicht mehr um Madeleine, die auch die Ich-Erzählerin dieser Geschichte ist, als um Constantin. Sie hat sich erst vor kurzem von ihrem Mann getrennt, wird im Beruf von einer unfähigen Praktikantin gequält und Madeleines Schwester hackt ständig auf ihr herum. Sätze wie Ich habe noch nie an Untote oder Geisterhäuser geglaubt. Überhaupt glaube ich nichts und niemandem. Weder meinem Arzt, der Akne mit Masern verwechselt, noch meinem Abgeordneten, der mein Portemonnaie mit seinem eigenen verwechselt, noch meinem Mann, der mich mit seiner Sekretärin verwechselt hat. sind wahrscheinlich für Erwachsene unterhaltsamer als für Zehnjährige. Auch andere Stellen, die starken Bezug zur französischen Lebensart haben, werden sich nicht jedem Kind erschließen. Da aber Mutter Madeleine, Sohn Constantin und der kleine Elf einen ungefähr gleichen Anteil an der originellen Geschichte haben, ist die Lektüre dieses Buches für Eltern, Kinder und Elfen gleichermaßen zu empfehlen.
(rezensiert von: Top Dollar)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Krümel und Rosine

Fazit: Diesen Elf hätte ich auch gerne in meiner Wohnung.


©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum