Worum's geht:
Als Ki zurerst auf Vandien stößt, ist sie kurz davor, seine
Kehle durchzuschneiden. Andererseits erleidet Vandien eine schwere Verwundung,
als er versucht sie zu beschützen, während der pure Terror aus
dem Himmel erscheint. Ein Terror, der sie endlich mal die schmerzvoll
bitteren Erinnerungen einer einst idyllischen Vergangenheit vergessen
läßt. Wie auch immer, Vandiens Rücksichtslosigkeit bringt
Ki auch in Situationen, die sie - aus gutem Menschenverstand heraus -
vermieden hätte. Denn, um Vandien ständig aus den Klemmen zu
helfen, die von seiner wirklich gieriegen Schatzsuche auf sturmgepeitschter
See ausgehen - auszuhelfen, riskiert Ki den Zorn der Windsinger, eines
sagenbehafteten Frauenkults, die sogar die Macht haben, das Wetter zu
beeinflussen und Glück oder Unglück auf irgendwen herunterzubeschwören,
den sie gerade im Auge haben. Noch dazu legt sie sich mit deren größtem
Feind, dem Magier Dresh an.
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Bewertet mit Sternen
(Besucher-Rezension):
Dies sind die Anfänge von Robin Hobb, hier noch als Megan Lindholm.
Die Erzählung ist in diesem Band ein wenig schleppend, zu viele Nebenkriegsschauplätze,
die für die weitere Entwicklung der Geschichte nur von sekundärer
Relevanz sind, ziehen sich durch die Geschichte. Leuchtend jedoch die
Charaktere: Ki, eine Art Gypsy, ist an Selbständigkeit gewöhnt.
Sie ist ein 'Teamster', eine Frau, die ein Gespann besitzt, einen Wohnwagen
und genug Ladefläche, um mit dem Transport von Gütern (welcher
Art auch immer) ihr Geld zu verdienen. Dies tut sie auf einer Welt sehr
festgeschriebener Gesetze und sehr unterschiedlicher Spezies. Im Rahmen
ihrer Ein-Frau-Spedition ist die Bekanntschaft mit Vandien zum einen ein
Hindernis - jedoch läßt sich bereits in diesem Band absehen,
wohin diese Bekanntschaft führen wird - zum anderen jedoch eine Unterbrechung
ihrer schon fast manisch proklamierten Lebensart. Vandien hingegen - ein
mehr oder weniger nobler Landpirat, der eine bewußt materialistische
Weltansicht vertritt, bringt Kis moralische Weltanschauung immer wieder
ins Schleudern. Die gegenseitigen 'Lebensrettungen' Kis und Vandiens führen
zu Konflikten mit einem Bund magischer Frauen, den sogenannten 'Windsingers'
(wer Wheel Of Time liest, wird sich sofort an Aes-Sedai erinnert
fühlen) die kein so ganz klares Ziel verfolgen (aber ist das nicht
bei Aes-Sedai ebenso?) und dennoch enorme Veränderungen 'erzaubern'.
Sie sind jedoch, wie eigentlich alles in der Windsinger-Reise, eine vorübergehende
Erscheinung. Dies ist ein elementarer Charakter des Zyklus: er erzählt
von einer Reise, die zunächst einmal nicht zum Ziel hat, die Welt
zu retten oder zu verbessern; all die Dinge, mit denen Ki und Vandien
konfrontiert werden, sind 'Probleme, die unterwegs zu erledigen' sind;
und das ist typisch für Hobb/Linholm: niemand ist ein Held oder Weltverbesserer
von Anfang an, nur verschiedene Leute müssen zu verschiedenen Zeiten
und/oder Kombinationen von Leuten und Zeiten dennoch die Welt retten.
Interessante Lektüre für alle, die sich für die Zeit vor
Assasins Aprentice interessieren. Mit Sicherheit ein - zeitweise
amüsanter - Spaß für alle Leser, die 'nur' mal kurz eine
abgeschlossene Geschichte in einer bizarren Welt lesen möchten. Empfehlenswert,
aber nicht unabdingbar notwendig: die beiden Folgebände lesen.
(rezensiert von: dorias)
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