DIE REISE INS HERZLAND
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1 Rezension
-Ein nebliger Morgen dämmert herauf. Es ist der erste Tag des Herbstes, jenerTag, an dem nach altem Brauch die jüngeren, umherschweifenden Wölfe das Rudel verlassen.-
Prolog: Die Reise ins Herzland
Zyklus/Band Die Wölfe der Zeit (1)
Autor William Horwood
Original Journeys to the Heartland
Erscheinungsjahr 1995, dt. 1996
Verlag Piper
ISBN 3-492-26512-x
Subgenre Animal Fantasy
Seitenzahl 603
Probekapitel -
Worum's geht:
Zurückgezogen und fast schon ausgerottet leben Europas letzte Wölfe, ohne Hoffnungen für die Zukunft, da die Menschen sie jagen und ihre Umwelt zerstören. Doch die alten Mythen der Wölfe, die mit dem Aussterben der Tiere schon fast in Vergessenheit geraten sind, sagen, daß ihnen am Ende eines dunklen Jahrtausends eine Chance bleibt, ihre einstige Stärke wiederherzustellen. Und eines nachts versucht der junge Wolf Tervicz ein Rudel zusammen zu heulen, das die Wölfe der Zeit werden soll - ein Rudel bestehend aus Wölfen aus ganz Europa, die die Bruchstücke ihrer Mythen zusammentragen und gemeinsam das sagenumwobene Herzland finden sollen. Verschiedenste Wölfe machen sich auf den besschwerlichen Weg...

Warum's so gut ist:
Eine Tiergeschichte über Wölfe hat im Rahmen des Jugendbuchs Wolfsaga schon einmal ganz hervorragend geklappt - also möchte man meinen, daß auch in einer "erwachseneren" Version mit größerer epischer Breite gar nichts schief gehen kann. In diesem Auftakt-Band breitet Horwood in mehr als 600 Seiten die Welt der Wölfe vor dem Leser aus, und in diesen 600 Seiten verfranst und zieht sich die Geschichte - die eigentlich sehr gute Ansätze hat - so sehr, daß der Leser nur bedingt mitgerissen und unterhalten wird. Es steht nichts weniger auf dem Spiel, als die Rettung der "Wolfheit", und diese liegt in den Pfoten eines bunt zusammengewürfelten Rudels aus ganz Europa. Leider hat Horwood den unterschiedlichen Wölfen wie dem stolzen Aragon aus Spanien oder dem wortkargen Klimt aus Skandinavien keine besonders ausgeprägten Persönlichkeiten verliehen, und so tut man sich schwer, wirklich Anteil an ihrem Schicksal zu nehmen. Dafür liest man aus dem ganzen Buch heraus Horwoods Anteilnahme an der Vergewaltigung der Natur durch den Menschen, die Schilderungen dazu sind eindringlich, aber ohne erhobenen Zeigefinger. Zu Beginn des Buches drängt sich daher der Verdacht auf, es spiele zur Zeit, als Umweltschutz "in" wurde, doch wenn es später zu einer großen Seuche und einem Krieg der Menschen in Europa kommt, zeigt sich, daß es sich eher um ein Zukunftsszenario handelt.
Im Gegensatz dazu stehen lange Landschafts- und Naturbeschreibungen - für Wölfe vermutlich hoch interessant - für den Leser trotz einer sehr angenehmen Sprache irgendwann ermüdend: Wenn es mehrere Seiten lang nur um Wolken, Felsen und Wildblumen geht, tendiert man eventuell dazu, einige Absätze zu überspringen.
Die Handlung plätschert meistens ziemlich ziellos vor sich hin, und der einzige Dreh- und Angelpunkt sind die alten Geschichten der Wölfe, die von der Wiederkehr ihres Gotts Wulf erzählen. Diese Wolfsmythologie ist Horwood ausgesprochen gut gelungen; sie erklärt viele Verhaltensweisen von Wölfen absolut stimmig und ihre Darstellungen gehören zu den besten Passagen des Buches. Hätte man die darauf basiernde Geschichte gestrafft und mit etwas mehr Leben versehen, wäre alles bestens. So ist es aber nur verständlich, daß der Original-Verlag den geplanten Mittelband der Trilogie (Wanderers of the Wolfways) gestrichen hat und Horwood seine Geschichte in nur einem weiteren Band zu Ende erzählen mußte.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Wertung
gesamt
Welt
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Sprache
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Wolfsaga

Fazit: Eine große Geschichte der Wölfe - mit großen Längen.


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