DIE DUNKLE QUELLE
zur Übersicht über den ganzen Zyklus
HIER

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: ø 5 von 5
2 Rezensionen
-Die Flaggen vor dem Zelteingang, gold und blau mit einer strahlenden Krone darauf, hingen schlaff im kalten Morgendunst. Der junge Hauptmann zögerte kurz, dann schlug er die Plane zur Seite.-
Prolog
Zyklus/Band Im Zeichen des Mammuts (1)
Autor Tobias O. Meißner
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2005
Verlag Piper
ISBN 3-492-26581-2
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 375
Probekapitel -
Worum's geht:
Rodraeg ist ein kleiner Stadtschreiber in der Stadtverwaltung von Kuellen - er hat seine abenteuerlustige Zeit lange hinter sich und ist mit seinem Leben relativ zufrieden.
Doch dann taucht, nach einem verstörenden Traum, plötzlich Naenn bei ihm auf, eine Frau aus dem seltenen Volk der Schmetterlingsmenschen. Sie macht Rodraeg einen seltsamen Vorschlag: Er soll Anführer einer Einsatztruppe werden, die für die mysteriöse Vereinigung namens Der Kreis arbeitet. Dieser Kreis will das natürliche Gleichgewicht des Kontinents erhalten, das durch die zunehmende Industrialisierung und die rigorose Politik der Kaiserin bedroht ist. Nach einigem Hin und Her läßt Rodraeg sich überreden, und nachdem er den Kreis kennengelernt hat, geht es daran, einen Stützpunkt für sein Unternehmen einzurichten, sich mit Vorräten einzudecken und nicht zuletzt die richtigen Mitstreiter zu finden, was sich als gar nicht so einfach gestaltet. Und schon flattert der erste Auftrag ins Haus, in dem von einem verseuchten Fluß die Rede ist...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Schon von den ersten Seiten an überrascht Tobias O. Meißner den Leser mit großartigen Ideen und einem formidablen Erzähltalent - beides Garranten für ein Lesevergnügen erster Klasse, und das, obwohl die Grundidee des Romans auch einen hartgesottenen Fantasy-Leser erst einmal stutzig machen dürfte.
Fantasy ist fast immer ein "was wäre wenn". Hier, in einer in weiten Teilen zivilisierten Welt, die kurz vor der Industrialisierung steht, stellt sich die Frage: Was wäre, wenn in dieser Epoche schon jemand über Umweltzerstörung nachgedacht und Maßnahmen ergriffen hätte? Also ein Greenpeace-Aktions-Trupp in einer Fantasy-Welt, das klingt nach Öko-Romantik inclusive Biolatschen und erhobenem Zeigefinger. Dem ist aber zum Glück nicht so.
Tobias O. Meißner hat aus der verwegenen Idee eine wunderbare, mitreißende Geschichte gemacht, die endlich wieder mit ein wenig frischem Wind den ewig gleichen Fantasy-Einheitsbrei durcheinander wirbelt. Die Zwerge, Elfen und Orks sind fürs erste zu Hause geblieben; dafür gibt es eine detailreiche Welt voll von neuen Figuren, die im Hinergrund angedeutet werden oder auch eine tragende Rolle spielen: Schmetterlingsmenschen, Bartendrachen, Bienenmagier - um nur eine kleine Auswahl zu geben. Götterwelt, Geschichte und Flora und Fauna wurde hier ein ganz eigener Stempel aufgedrückt, und alles geht wunderbar Hand in Hand mit der ungewöhnlichen Grundidee des Romans. Trotzdem findet man sich leicht in die Geschichte ein. Rodraeg, der als Hauptfigur stets der Mittelpunkt der Geschichte ist, führt souverän durch die Handlung und besticht vor allem als gelehrter Antiheld, der über seine besten Kämpfer-Jahre bereits hinaus ist und trotzdem, als er seine neue Aufgabe einmal angenommen hat, mit aller Kraft in den Kampf eilt - nur daß körperlicher Einsatz möglichst ein Notnagel bleiben sollte. Zur Sache geht es dann letztendlich aber trotzdem und vor Action-Armut oder Langeweile braucht man sich in Die dunkle Quelle nicht zu fürchten.
Zusätzlich fesselt Meißner schöne Sprache - sie ist klar und leicht zu lesen, aber dennoch ästhetisch, ohne in der einfachen Geschichte von der Auftragsabwicklung überkandidelt zu wirken.
Auch die restlichen Figuren sind sympathisch und nehmen den Leser mit ihren liebevoll ausgearbeiteten Schrullen für sich ein, so daß es leicht fällt, sich von ihren Abenteuern mitreißen zu lassen. Freilich läßt sich nicht leugnen, daß der Roman der sorgfältig aufgebaute Auftaktband zu einer groß angelegten Reihe ist - es geht vornehmlich um Zusammenstellung und Aufbau der Truppe, die sich Das Mammut nennt, und erst am Ende nach dem ersten Auftrag kann man ein wenig von der größeren Hintergrundgeschichte erahnen. Aber wenn man schon beim Einstiegsroman so viel Spaß an den frischen Ideen und vor allem der wunderbaren Sprache hat, lohnt sich das Warten auf mehr davon garantiert.
(rezensiert von: mistkaeferl)
mehr Rezensionen lesen:
1 vorhanden

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Chalion

Fazit: Spritzige Ideen, mitreißender Stil und auch noch die Aussicht auf mehr davon!



weitere Rezensionen:

Die dunkle Quelle:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Die dunkle Quelle ist das erste deutsche Fantasybuch, das mich in letzter Zeit so richtig begeistern konnte.
Die ersten Kapitel des Buches führen den Leser in Meißners Welt ein.
Dabei dauert es etwas, bis man zu den ersten Actionszenen kommt, was mich jedoch überhaupt nicht stört.
Meißner schildert seine Welt in liebevollen Details, die einem helfen, sich darin zurechtzufinden. Für verschiedene lokale Besonderheiten bleibt dabei genauso Platz wie für einen interessanten kulturellen Hintergrund und eine in sich schlüssige Beschreibung neuer technischer und gesellschaftlicher Entwicklungen. Tobias O. Meißner gibt dem Leser dabei regelrecht das Gefühl sich selbst in seiner Welt zu bewegen, wie es für mich bisher kein anderes Fantasybuch geschaft hat.
Auch die Geschöpfe dieser Welt sind originell und kreativ, nach Elfen und Zwergen sucht man hier vergebens, stattdessen trifft man auf verschiedene menschenähnliche und tierische Wesen, die man aus nicht aus jedem zweiten Buch kennt.
Auch Meißners Hauptperson, Rodraeg, ist kein auserwählter Superheld mit der großen Prophezeiung im Hintergrund, sondern kommt nur an seine Aufgabe, weil er auf der Liste der möglichen Kandidaten als einziger übrig geblieben ist.
Aus guten Gründen zögerlich lässt er sich dann doch darauf ein, eine Gruppe zu bilden, die seine Welt vor gewissenlosem, menschlichem Verhalten schützt, und findet auch bald Mitstreiter.
Deren Charakterisierung könnte noch etwas mehr in die Tiefe gehen, was jedoch im ersten Band wohl noch nicht so gut möglich ist, Ansätze dafür gibt es durchaus bereits, mit denen in den späteren Bänden auch weitergearbeitet wird.
Die erste Mission des Mammuts verläuft dann allerdings nicht so glatt, wie es sich die Auftraggeber erhofft hätten, doch tut dies der Qualität der Geschichte keinswegs einen Abbruch, ganz im Gegenteil. Ein strahlender Sieg hätte zu Rodraeg und seinen Gefährten auch kaum gepasst.
Besonders angenehm ist hier das Fehlen der sonst üblichen Schwarzweiß-Malerei. Das Mammut kämpft nicht gegen das personifizierte Böse, sondern gegen Menschen, die aus ihren eigenen Gründen ihre Interessen verfolgen und durchaus verschiedene Seiten besitzen.
Genau wie während der gesamten vorherigen Handlung beweist Meißner auch in seinen Kampfszenen, dass er seine Figuren mit Respekt beschreibt. Auch wenn Gegner sterben, wird ihr Tod anerkannt und Rodraeg bleibt seinen gewaltfreien Prinzipien treu, wann immer das möglich ist. Dabei wird er immer wieder in Gewissenskonflikte gestürzt, die er nicht so einfach überwinden kann, und muss sein eigenes Verhalten immer wieder hinterfragen.
Auch sprachlich hat mir das Buch gut gefallen, ist mir allerdings nicht außergewöhnlich positiv aufgefallen unf die Sprachebene passte gut zur Handlung und zum Denken der handelnden Personen.
(rezensiert von: Deterios Tochter)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Beginn einer hoch interessanten und originellen Fantasyreihe, die mehr bietet als schlichte Auseinandersetzungen zwischen Gut und Böse und den Eindruck erweckt, dass dem Autor all seine Figuren am Herzen liegen und man sich nicht dem Ende der bösen Hexe im Märchen gegenüber sieht.

©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum