DIE LETZTEN WORTE DES WOLFS
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1 Rezension
-Es war um die Mitte des Wiesenmonds. Ein früher Abend.-
Prolog
Zyklus/Band Im Zeichen des Mammuts (2)
Autor Tobias O. Meißner
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2006
Verlag Piper
ISBN 3-492-26604-5
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 347
Probekapitel -
Worum's geht:
Kaum hat sich die Mammut-Gruppe um den ehemaligen Schreiber Rodraeg und die Schmetterlingsfrau Naenn von den Strapazen und Verletzungen des letzten Auftrags mehr oder minder erholt, flattert auch schon die nächste Botschaft von den geheimen Auftraggebern aus dem Kreis ins Haus - diesmal soll sich Rodraeg mit seinen Gefährten in die Küstenstadt Wandry aufmachen, denn die Magier des Kreises erwarten dort das Abschlachten der letzten Buckelwalherde - die Tiere werden angeblich durch die verbotene Fängermagie zur Stadt gelockt.
Bevor an einen Aufbruch zu denken ist, muß aber erst einmal ein Ersatz für den im letzten Abenteuer verlorenen Mann her - der sich bald in Form eines Magiers findet.
Schon die Reise nach Wandry verläuft turbulenter als geplant - man trifft auf unerwartete Gegner - und die Hafenstadt Wandry stellt sich als nicht besonders offen gegenüber Fremden heraus, was sie Aufgabe des Mammuts äußerst beschwerlich macht...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Im zweiten Streich der Öko-Guerrillas vom Mammut geht es ans Eingemachte, umweltaktivistisch gesehen: Eine Walherde soll vor dem Abschlachten (durch profitgierige Walfänger) gerettet werden, und es gibt tatsächlich sogar eine Szene, in der die Helden sich todesmutig mit einem kleinen Boot zwischen die Meeresriesen und die Fangflotte stellen - da schlägt doch das Herz eines jeden Greenpeace-Fans höher! Man kann allerdings nicht genug betonen, daß Meißner es schafft, einem das Öko-Thema beinahe ganz ohne erhobenen Zeigefinger ans Herz zu legen. Vor allem durch den Charakter Rodraeg, der sich zunehmend an einer intakten Umwelt freuen kann, bleibt das Thema zwar im Vordergrund, doch stets ist es eine Abwandlung zu den uns real bekannten Umweltproblemen, weil ein starker Magiefaktor hineinspielt - und weil die Mammut-Abenteuer letztendlich doch nie so einfach gestrickt sind, wie sie anfangs aussehen. Hinter der Walfangepisode steckt ein größerer Zusammenhang, und das Zerstören der Natur und das Ausrotten von Tierarten schlägt höhere Wellen als vermutet. Allerdings, was die großen Zusammenhänge angeht, die Ziele der Auftraggeber und Gegner des Mammuts, die die einzelnen Episoden der Serie auch aneinanderketten, guckt man in diesem Band leider in die Röhre. Meißner geizt mit Informationen, die den gesamten Handlungsbogen betreffen - man ist diesbezüglich am Ende kaum schlauer als nach dem ersten Band und hat nach der Lektüre des zweiten vornehmlich ein hübsch ausgeführtes Abenteuer bestanden, ohne aber viel Weiterentwicklung in der Hintergrundgeschichte erfahren zu haben.
Vielleicht ist hier aber auch der Weg das Ziel, denn während man das Mammut auf die Walrettungsaktion begleitet, möchte man sich eigentlich nie über mangelnde Unterhaltung beschweren. Wie schon der erste Band glänzt der Roman mit liebevoll beschriebenen Personen, denen man mit Vergnügen über die Schultern schaut, und einem schönen, leicht zu lesenden Stil ohne große Experimente. Von der ungewöhnlichen Thematik abgesehen, sind die Handlungen des Mammuts im Grunde weder sonderlich sensationell noch actionreich, aber so, wie sie erzählt sind, kann man locker das halbe Abenteuer in einem Satz weglesen. Am Anfang steht eine vergleichsweise lange Reisezeit zum Zielort - da läßt es Meißner sehr ruhig angehen und schwelgt in Besuchen von Gasthöfen, Beschreibungen, den Beziehungen der Charaktere untereinander, was sich aber alles erstaunlich mitreißend liest. Durch die zeitlich eingeengte Auftragssituation ist für eine gewisse durchgängige Dynamik gesorgt.
Aus vielen Elementen - nicht zuletzt der klaren Verteilung von verschiedenen Fähigkeiten bei den Mitgliedern der Mammut-Gruppe - sprechen deutliche Rollenspieleinflüsse, allerdings in einem erträglichen Ausmaß und auch verursacht durch die Gliederung der Reihe in Einzelabenteuer. Durch diese Aufteilung, daß pro Band ein kompletter Auftrag abgehandelt wird, bekommt man am Ende einen schönen Abschluß - die Rahmenhandlung und auch die detailverliebte Charakterentwicklung tragen den Leser weiter in den nächsten Band.
Wer sorgfältig gemachte, realistische und trotzdem warmherzige Fantasy mag, sollte sich von der ungewöhnlichen Thematik also nicht abschrecken lassen und ein Abenteuer mit Rodraeg und seinen Gefährten wagen - und nächstes Mal gibt es hoffentlich etwas mehr Futter für Spekulationen, was die Bände-überspannende Gesamthandlung angeht...
(rezensiert von: mistkaeferl)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
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Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Chalion

Fazit: Charmante Öko-Fantasy mit vergnüglichen Charakteren.


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