DAS VERGESSENE ZEPTER
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1 Rezension
-Der Mann, der seinen Namen vergessen hatte, saß auf dem Steinboden und ließ aus seinen Handflächen Insekten wachsen.-
Prolog
Zyklus/Band Im Zeichen des Mammuts (3)
Autor Tobias O. Meißner
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2006
Verlag Piper
ISBN 3-492-26623-1
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 390
Probekapitel -
Worum's geht:
Auch diesmal ist der Mammutgruppe nicht viel Erholung vergönnt: Der nächste Auftrag läßt nicht auf sich warten. Diesmal soll das Mammut den Riesen zur Seite stehen, die von den Menschen arg bedrängt wurden und sich in den Gebirgszug Wildbart zurückgezogen haben, wo sie immer noch von Menschen verfolgt werden, die sie ihrer Haare wegen jagen. Entsprechend mißtrauisch sind die Riesen gegenüber Rodraeg und seinen Gefährten, aber schließlich werden diese dennoch für einen Auftrag auserwählt: Sie sollen den Fliegenstab, das vergessene Zepter des Riesenköngis, aus der Höhle bergen, in der es seit Jahren verschollen ist.
Obwohl Rodraeg noch immer von seiner Krankheit geplagt ist, brechen die Gefährten bald auf, um sich den tödlichen Gefahren und Rätseln der Höhle zu stellen. Und sie sind nicht die einzigen, die an der legendären magischen Waffe ein Interesse haben...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Inzwischen ist es ja zur entspannenden Gewohnheit geworden: Bekommt das Mammut -wie in jedem Band der Reihe bisher- einen neuen Auftrag, stürzen sich die Helden nicht Hals über Kopf ins Abenteuer, sondern nähern sich ihm langsam an, mit ausführlichen Reise- und Vorbereitungs-Szenen. Und auch in Das vergessene Zepter läßt sich Meißner wieder alle Zeit, um die Befindlichkeiten seiner Protagonisten zu erkunden, und die Haupthandlung scheint erst richtig loszugehen, wenn man schon ein Drittel der Seiten hinter sich gebracht hat. Dramatisch ist diese Betulichkeit allerdings nicht, denn Rodraeg und seine Mannen sind nach wie vor ein wahres Lesevergnügen, und der Autor erweist sich auch in Szenen des Kleinen und Alltäglichen als ausgesprochen guter Geschichtenerzähler. Zu Beginn gibt es genug Hinweise auf Vergangenes, so daß man nach einer längeren Lesepause problemlos einsteigen kann.
Alles beim Alten also - "zum Glück", möchte man sagen, denn bisher gab es nicht viel zu meckern an Im Zeichen des Mammut. Aber auch "leider", denn auch bei der reihenüberspannenden Hintergrundhandlung bleibt alles wie gewohnt vage. Sucht man nach dem großen Zusammenhang, ist die Informationsausbeute auch nach dem dritten Band mehr als dürftig. Womöglich läßt der Autor es im Gesamtkonzept ebenso ruhig angehen wie in jedem einzelnen Band, und immerhin ist die Reihe auf mehr als eine Handvoll Titel ausgelegt, doch im Augenblick liest sie sich eher wie eine Ansammlung durchaus spannender Einzelabenteuer und nicht wie ein großes Ganzes. Das mindert das Vergnügen ein wenig, denn Meißner hat durchaus Köder ausgelegt, auch solche, die man beim augenblicklichen Stand der Dinge noch nicht so recht einordnen kann. Aber es bleibt bei Andeutungen und Winzigkeiten, und das nach einer Seitenzahl, bei der in anderen Fantasy-Zyklen langsam schon das Ende in Sicht ist.
Dem mitreißenden Abenteuer, das im Rahmen von Das vergessene Zepter zu Ende erzählt wird, tut all das aber keinen Abbruch. Zum ersten Mal in dieser Reihe schwenkt Meißner im Kontext der verworrenen Rätsel und Prüfungen der Höhle, in der die Mammut-Abenteurer das Zepter suchen, auf eine ausgefallenere und kreative Erzählweise um - da werden Teile als seitenlanger Bandwurmsatz erzählt, andere als in der Gegenwart parallel erlebte Träume. Das sind interessante Seiten, die allerdings etwas lang werden könnten, wenn man Brüche im gewöhnlichen Erzählfluß nicht mag.
Niemals darf man lange bei einem der Hauptcharaktere verweilen, fast wie ein allwissender Erzähler schwenkt der Autor in schneller Folge von einem zum nächsten. Dennoch entwickeln sich die Charaktere und das Mammut als Ganzes im Gegensatz zur Haupthandlung prächtig weiter - daß es ihnen am Ende prächtig geht, wird dem Leser allerdings nicht vergönnt: Das Warten auf den nächsten Band ist mit einem ordentlichen Cliffhanger gewürzt.
Im Epilog erwartet einen dann ein weiterer kleiner Bruch mit dem Standard erfundener Fantasy-Welten: Offenbar kennt man in der Welt Rodraeg Delbanes und des Mammuts auch Das Zeitalter der Wandlung, die Roman-Reihe von Meißners Kollegen Markolf Hoffmann.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Wertung
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Chalion

Fazit: Gelungenes Einzelabenteuer, das allerdings den großen Bogen der Reihe nicht sonderlich weitertreibt.


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