DER LETZTE ALCHIMIST
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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Es geht um Sex, Grausamkeit und Verzeihen. Nichts davon ist aus unserem bisherigen Wissen über die Geschichte ersichtlich.-
Vorwort
Zyklus/Band 1610 (1)
Autor Mary Gentle
Original 1610: A Sundial in a Grave (Part 1 & 2)
Erscheinungsjahr 2003, dt. 2006
Verlag Bastei Lübbe
ISBN 3-404-20529-4
Subgenre Pseudo-historisch
Seitenzahl 428
Probekapitel -
Worum's geht:
Frankreich steht vor einem neuen Krieg. Robert Fludd sitzt über den Berechnungen für die Zukunft. Seine persönliche und die Katastrophe in 500 Jahren verknüpfen sich. Ihm bleiben noch zwei Lebensjahre oder 14. Im Frühling 1610 wird der Meisterspion des Duc de Sully, Valentin Rochefort, von der Königin erpresst. Ihr Ziel ist es, den Gatten unmittelbar nach der Krönung zu beseitigen. Rochefort geht zum Schein auf dieses Ersinnen ein, sucht aber einen Attentäter, der ihm als Stümper bekannt ist. Das Unglaubliche geschieht und Ravaillac ersticht Heinrich von Navarra. Rochefort als Augenzeuge flieht unmittelbar, denn wird er gefasst, ist das Leben seines Herzogs keinen Centime mehr wert. Aber im Mietstall erwartet ihn der Duellant Dariole, ein weichlicher Jüngling, jedoch meisterhafter Fechter. Jede Verzögerung bringt die Verfolger näher, doch der Kampf ist nicht zu umgehen - Rochefort muss ein zweites Mal klein bei geben und hat in der Niederlage eigenartig erregende Gefühle. Dann aber geschieht etwas Unerwartetes: Dariole flieht mit ihm. Ihre Häscher bleiben ihnen auf den Fersen, trotz schnellsten Rittes. An der Kanalküste angelangt, machen sich die beiden Schwertkämpfer bereit, den dritten Waffengang entscheiden zu lassen, als Dariole einen angespülten Seemann findet, den sie ins Leben zurückholen. Ein Japaner hat den Schiffsbruch überlebt. Dann tauchen die Verfolger auf, sie kämpfen zu dritt gegen eine erdrückende Übermacht, siegen und fliehen nach England, nur um dort Robert Fludd direkt in die Arme zu laufen.

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Das Buch hält sich von den Rahmenbedingungen streng an den historischen Ablauf des Jahres 1610, aber die eigentliche Geschichte enthält dann einen Kern, der doch ganz anders ist. Mathematik und Wahrscheinlichkeitsrechnung können präzisere Aussagen machen, als der Seher Nostradamus, und der war bekannterweise sehr gut. Als Pate der neuen Wissenschaft, die Magie berechenbar werden lässt, steht Giordano Bruno zur Verfügung. Dessen Biographie wird allerdings nur kurz berührt, der historische Background bleibt dem Leser als Übungsaufgabe (in diesem Fall ein lohnendes Unterfangen). Die Zukunft der Welt sieht einen Untergang durch (atomares?) Feuer oder Kometen voraus, es sei denn, King James wird beizeiten durch seinen Sohn als Regent ersetzt. Dazu muss er allerdings sterben, vorzeitig, wohl gesagt. Wer käme denn als Attentäter mehr in Frage, als der, der scheinbar bei Heinrich in Frankreich erfolgreich war?
Die Geschichte ist linear erzählt, aber trotzdem sehr spannend, viele Bruchstücke werden nicht ausgedeutet, obwohl scheinbar alles ganz offen da liegt. Die seltsame, homosexuell beginnende Beziehung zwischen Rochefort und Dariole entpuppt sich völlig anders, als gedacht, jedoch benötigt es erst den klärenden Scharfblick eines Samurai.
Rochefort wird von allen möglichen Seiten unter Druck gesetzt und zieht immer wieder das Beste für sich daraus, spielt sein eigenes Spiel, bleibt aber seinem Herzog treu. Dies obwohl er lügt, betrügt, bedroht, mordet, spioniert. Er ist bestimmt als Protagonist keine Lichtgestalt. Auch die übrigen Handelnden werden sehr differenziert beschrieben in ihrer Seelengebärde.
Die Berechnungen des Robert Fludd erweisen sich als hieb- und stichfest, bis in sekundengenaue Vorraussagen. Dies ist ohne Spoiler nicht näher zu schildern. Doch dann kommt plötzlich ein ebenbürtiger Rechner ins Spiel und alles wird auf den Kopf gestellt. Da endet das Buch, abgeschlossen und doch völlig offen.
(rezensiert von: wolfcrey)

Wertung
gesamt
Welt
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Timeline - Eine Reise in die Mitte der Zeit

 


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