DAS AKHENATEN-ABENTEUER
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3 Sterne = geht so
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1 Stern = übel
Wertung: ø 4 von 5
4 Rezensionen
-Es war an einem heißen Sommertag kurz nach zwölf Uhr mittags in Ägypten. Hussein Hussaout, sein elfjähriger Sohn Baksheesh und ihr Hund Effendi lagerten zwanzig Meilen südlich von Kairo in der Wüste.-
Prolog: Der heißeste Ort auf Erden
Zyklus/Band Die Kinder des Dschinn (1)
Autor P.B. Kerr
Original Children of the Lamp
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Oetinger
ISBN 3-7891-4020-1
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 378
Probekapitel -
Worum's geht:
John und Philippa Gaunt sind Zwillinge und leben mit ihrer Familie in New York. Ihre Eltern sind reich, die Mutter ist ein wahres Wunder an Perfektion und sogar die Hunde Alan und Neil sind überdurchschnittlich intelligent. Wie immer beginnen die Sommerferien für die Zwillinge mit einem Zahnarztbesuch, was normalerweise nicht schlimm ist, weil John und Philippa gesunde Zähne haben, aber diesmal erhalten sie eine unerfreuliche Nachricht: Die Weisheitszähne müssen raus, dabei sind die Geschwister erst zwölf Jahre alt. In der Vollnarkose haben beide dasselbe merkwürdige Erlebnis: Sie treffen ihren Onkel, der ihnen sagt, sie sollen ihre Ferien bei ihm in London verbringen. Als sie nach der Operation wieder nach Hause kommen, scheint ihr Vater Angst vor ihnen zu haben und die Eltern erlauben ohne weiteres, daß die beiden zu ihrem Onkel fliegen, den sie das letzte Mal gesehen haben, als sie noch Babies waren.
Der Onkel enthüllt den Zwillingen, daß sie Dschinn sind, Flaschengeister, aber das ist nicht die einzige Neuigkeit, die die Kinder verkraften müssen: Es gibt gute und es gibt böse Dschinns. Um zu verhindern, daß die bösen Dschinns die Oberhand gewinnen und die Welt ins Unglück stürzen, müssen die drei die siebzig verschwundenen Dschinn des Pharao Akhenaten wiederfinden. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt…

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Die Kinder des Dschinn ist sozusagen das Buch zum Film, bevor der Film überhaupt gedreht worden ist, nicht umsonst hat sich Steven Spielberg die Filmrechte gesichert. Von der wunderschönen Mutter, über die Befreiung des lebendig begrabenen Onkels mit dem Bagger, den Gespenstererscheinungen im Britischen Museum, bis hin zu den wechselnden und teilweise exotischen Schauplätzen wie Ägypten und dem Nordpol, ist die ganze Geschichte offensichtlich für eine visuelle Umsetzung konzipiert worden. Das schadet dem Roman keineswegs, im Gegenteil, es garantiert dem jungen Leser eine abenteuerreiche Lektüre und beste Unterhaltung und wäre damit ein eindeutiger Kandidat für vier Sternchen, wenn es nicht einige Schönheitsfehler gäbe, die Kindern vielleicht nicht auffallen, die das Lesevergnügen des Rezensenten jedoch getrübt haben.
Es gibt einiges in diesem Roman, was im Deutschen aus dem ein oder anderen Grund nicht funktioniert oder vom fragwürdigen Humorverständnis des Autors zeugt. So zieht sich ein Wortspiel mit den Begriffen Genius/Genie über mehrere Seiten, das im Deutschen keinen rechten Sinn ergibt, im Gegensatz zum Original, in dem mit den Begriffen Genie/Dschinn (genius/genie) gespielt wird. Das Wortspiel "Mamas für Mumien" ist auch nicht so gelungen wie das englische Original. Viele deutsche Kinder werden die Anspielung auf Salem nicht verstehen und daß Kerr darauf anspielt, daß Bertrand Russell Wittgenstein einst stundenlang davon zu überzeugen suchte, daß sich kein Nashorn im Raum befindet ist zwar aller Ehren wert, aber für die Zielgruppe dieses Buches wahrscheinlich auch nicht leicht identifizierbar.
Ob die jungen Leser alle Bedeutungen der sprechenden Namen erfassen, darf bezweifelt werden. Dr. Moody ist der Narkosearzt der Kinder, der sich in seiner Standesehre gekränkt fühlt und pikiert reagiert als John ihm sagt, er hoffe auf eine Nahtodeserfahrung. Das ist eine Anspielung auf den Arzt Raymond A. Moody, der Bücher über das Thema "Leben nach dem Tod" geschrieben hat. Die Haushaltshilfe der Familie Gaunt war vor ewigen Zeiten einmal Schönheitskönigin und heißt Mrs.Trump. Vielleicht beweist Ivana Trump ja Humor und bewirbt sich um die Rolle. Der manchmal etwas miesepetrige Diener des Onkels heißt Mr Groanin und der Sohn eines ägyptischen Händlers hört auf den ach so originellen Namen "Baksheesh". Mit der Wahl des Namens der Gattin des französischen Botschafters in Kairo aber hat sich P.B.Kerr selbst übertroffen. Die Dame heißt Coeur de Lapin, also "Hasenherz", im Gegensatz zu Löwenherz, Coeur de Lion, dem nom de guerre des englischen Königs Richard. Der Rezensent ist ein netter, argloser Mensch und deshalb möchte er gerne glauben, daß in den Vereinigten Staaten der Ausdruck "Hasenherz" irgend etwas nettes bedeutet und nicht etwa "Feigling", des weiteren möchte er auch nur zu gerne glauben, daß der Name rein gar nichts mit dem Umstand zu tun hat, daß dieses Buch auch in den USA erst 2004 erschienen ist und die Franzosen sich vorher geweigert haben, in einen Buschkrieg zu ziehen und nach nicht vorhandenen biologisch-chemischen Waffen zu suchen, nur leider gelingt dies dem Rezensenten nicht so recht und er fragt sich, warum in diesem Buch die Deutschen so gut wegkommen. Aber vielleicht gibt es ja in der französischen Ausgabe einen deutschen Botschafter mit sprechendem Namen, das war leider nicht herauszufinden.
P.B.Kerr beweist auch an anderen Stellen seines Romans einen eher nationalistisch gefärbten Humor. Die Schotten kommen ebenfalls noch gut weg, sie backen nur scheußlich schmeckende Kekse, Franzosen sind arrogant, Ägypten ist zwar ein faszinierendes Land, aber dreckig, Rußland ist ebenfalls dreckig, auf russischen Kuchen in der Konditorei gehen die Kakerlaken spazieren und außerdem sind die Russen so von sich eingenommen, daß sie ihr miserabel schmeckendes Eis für das beste der Welt halten. Nein, der kalte Krieg ist noch nicht vorbei, jedenfalls nicht in diesem Kinderbuch. Da scheint es nur eine Pflichtübung zu sein, wenn einmal der Satz fällt, daß fremde Kulturen mehr geschätzt werden sollten und auch die New Yorker Kerrs Humor zum Opfer fallen, weil sie sich über das Rauchen mehr aufregen als über Schußwaffen.
Der letzte Schönheitsfehler dieses Buches, der hier erwähnt werden soll, ist der Untertitel Das Akhenaten Abenteuer. Akhenaten ist der englische Name des Pharaos Echnaton und es gibt keinen Grund, warum statt dieses Namens, der in Deutschland gebräuchlich und bekannt ist, der englische Name beibehalten wurde, den wohl kaum ein Kind kennt, geschweige denn richtig aussprechen kann.
(rezensiert von: Top Dollar)

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3 vorhanden
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Fazit: Spannender, temporeicher und unterhaltsamer Fantasy-Roman für junge Leser, der aber erheblich unter dem fragwürdigen Humor seines Autors leidet.



weitere Rezensionen:

Das Akhenaten-Abenteuer:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Die Kinder des Dschinn ist ein einfach geschriebenes Kinderbuch. Die Spannung im Buch kann man nicht mit Erwachsenenphantasy vergleichen, da das Buch nicht wirklich sehr komplex geschrieben ist.
Man könnte sich evemtuell an gewissen Passagen stören, wie z.B. dass die Zwillinge ein unglaubliches Verlangen nach Zigaretten haben. Ich persönlich finde es nicht so schlimm, da es im Buch erklärt ist, warum das so ist. Und zusätzlich wissen die Kinder heute, dass nicht alles, was in einem Buch steht, nachgemacht werden kann/soll!
(rezensiert von: Shary)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Ich empfehle diese Buch jedem, der eine leichte und dennoch spannende Lektüre für zwischendurch sucht!

Das Akhenaten-Abenteuer:
Worum's geht:
Oft ist ein Erdbeben eine Katastrophe, doch manchmal bringt es auch Dinge ans Tageslicht, nach denen die einen seit Jahrhunderten suchen, die anderen sie eher für alle Zeit vergessen wähnen wollen. Weit weg von diesen Ereignissen leben John und Philippa Gaunt, die zwölfjährigen Zwillinge, in New York. Eigenartigerweise scheinen ihre beiden Rottweiler Englisch perfekt zu verstehen, was bei Hunden ja nicht die Norm ist. Als dann am Tag nach dem Erdbeben in Ägypten Johns Zimmerspiegel denselben Riss hat wie die Museumswand in Kairo und bei John in dieser Nacht die Weisheitszähne durchbrechen, ahnt noch niemand einen Zusammenhang. In der Narkose zum Ziehen der Zähne haben beide Zwillinge einen Simultantraum, in dem ihr Onkel Nimrod auftaucht, über ihre Allgemeinbildung verwundert ist und ihnen Anweisung für den Besuch des Sommerlagers in England gibt. Doch dann beginnen die Veränderungen: John wünscht sich reine Haut und ist pickelfrei, die Haushälterin gewinnt den Lotto-Jackpot und die Kinder dürfen tatsächlich ins Sommerlager. Auf dem Flug verschwinden zwei Passagiere, die sich nach Hause wünschten - und dort landen! Aber erst Onkel Nimrod bzw. sein Gast Rakshasa klärt die Kinder über ihre Herkunft von den Dschinn auf und über ihre Gabe der Wunscherfüllung. So nebenbei wird auch das Geheimnis der verständnisvollen Hunde enthüllt...

Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):

Schon bei der Namenswahl im zweiten Satz kann man merken, dass es sich hier um eine besondere Form des Humors handelt, den man entweder liebt oder eben kritisiert. Wendet er sich der Beschreibung von Völkern und ihren Sitten zu, geht er auch bisweilen über die Grenze des sogenannten guten Geschmacks ein wenig hinaus. Ob derartige Verallgemeinerungen in einem Kinderbuch sein müssen?
Davon abgesehen sprüht die Geschichte vor Einfällen, die oft zum Lachen anregen, aber auch sehr spannend sind. Der Narkosearzt Dr. Moody mit dem Mittel zur Nah-Todes-Erfahrung ist nur eine von Dutzenden Anspielungen, die jüngere Leser nicht unbedingt ohne Elternnachhilfe verstehen.
Bis zur Enthüllung der Herkunft der Kinder dauert es recht lange, dann aber nimmt die Geschichte Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich. Es geht nach Ägypten, und in der Wüstenhitze läuft ein echter Dschinn eben so richtig zur Hochform auf, auch die Kinder, die immer mehr in ihr neues Leben hineinwachsen. Kein Wunder, müssen sie doch so vieles nachholen, denn ihre Mutter hatte dem Leben als Dschinn abgeschworen und sie nie in dieser Richtung vorbereitet geschweige denn unterwiesen. Aber mit Onkel Nimrods Nachhilfe lernt man schnell.
Je weiter das Abenteuer voranschreitet, desto größer werden die Gefahren, doch kindgerecht geht alles einem guten Ende entgegen.
Auf eine Fortsetzung kann man gespannt sein.
(rezensiert von: wolfcrey)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Schottische Variante englischen Humors.

Das Akhenaten-Abenteuer:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Dieses Buch ist sprachlich gut geschrieben und gut aufgebaut. Und die Grundidee ist im Gegensatz zu vielen anderen Büchern neu. Denn von Dschinns habe ich sonst noch nie gelesen. Doch ich finde es ein bisschen schade, dass ein Dschinn, der schon viel Erfahrung hat, praktisch alles kann. Zum Glück sind Philippa und John, die Hauptpersonen der Geschichte, aber beide erst zwölf Jahre alt und dementsprechend noch im Ausbildungsalter. Dadurch können sie hauptsächlich Wünsche erfüllen (wenn auch nicht freiwillig) oder in eine Flasche steigen. Vor allem das mit der Flasche finde ich cool, das ist wirklich originell.
Die Handlung ist wirklich spannend und auch nicht vorausschaubar. Manchmal kommt es einem ein bisschen wirr vor, doch im Ganzen ist das Buch stimmig.
Die Charaktere sind sympathisch und alle recht gut gelungen. Philippa und John sind typische Teenager, auch wenn manchmal bei John etwas mehr Tiefe sinnvoll gewesen wäre. Vielleicht hätte der Autor besser nur eine Hauptperson genommen und dafür deren Gefühle etwas mehr geschildert. Andererseits ist es ganz erfrischend, dass Kerr nicht um den heißen Brei herum schreibt. Die Nebenfiguren sind witzig, vor allem Groanin mag man schnell.
Das mit den Namen, wie in den anderen Rezensionen steht, ist mir nicht aufgefallen. Doch wenn mir das aufgefallen wäre, so hätte es mir, glaube ich, gut gefallen und mich nicht gestört.
Trotz der Kritikpunkte ist dieses Buch wirklich gut: Spannend, witzig, mit einer guten Geschichte. Ich kann es jedem weiter empfehlen. (Übrigens auch den zweiten Band.)
(rezensiert von: Zuckerpferdchen)

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