ALADIN UND DIE WUNDERLAMPE

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1 Rezension
-Märchen über Märchen. Sie schildern Jünglinge und junge Frauen, schön wie der Mond in der Nacht seiner Fülle. Sie erzählen von Seefahrern, die über die sieben Meere fuhren, und beschreiben die Wüstenei am Kaf-Gebirge, das die Welt umgibt.-
Vorwort
Zyklus/Band -
Autor Helga Gebert
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2005
Verlag Beltz & Gelberg
ISBN 3-407-79903-9
Subgenre Märchen
Seitenzahl 318
Probekapitel -
Worum's geht:
In diesem Buch findet Ihr folgende Märchen: Die Geschichte von Aladin und der Wunderlampe. Die Geschichte vom Ebenholzpferd. Die Geschichte von Sindbad dem Seefahrer. Die Geschichte von Dschamila der Meerfrau und ihrem Sohn, dem König Badr Basim von Persien. Ein Märchen der Liebe.
Mehr zum Inhalt erfahrt Ihr in der Buchbesprechung.

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Blättert man in diesem Buch, dann fallen einem sofort die herrlichen Illustrationen ins Auge. Helga Geberts in Öl gemalte Bilder sind faszinierend. Sie zeigen den Zauber des Orients, die Schönheit seiner Frauen, die Bosheit und Verschlagenheit der Schurken, die Großzügigkeit, Güte und Liebe der Helden, gräßliche Ungeheuer, böse Geister und Dämonen und exotische und edle Tiere.
Die Märchen bieten manche Überraschung, und der ein oder andere dürfte zu seinem Erstaunen feststellen, daß er die Geschichten aus 1001 Nacht doch nicht so gut kennt, wie er dachte. Oder wußtet Ihr, daß Aladin und die Wunderlampe in China spielt? Hier ist der Beweis: Es war einmal in alten Zeiten ein armer Schneider in China. Mustafa hieß der Schneidersmann, und er hatte einen Sohn, Aladin genannt. Aladin, der ein rechter Tunichtgut ist, wird von einem bösen Zauberer, einem Derwisch, in ein unterirdisches Gewölbe geschickt, um eine Lampe zu holen. Als Aladin das Gewölbe verlassen, dem Zauberer aber nicht die Lampe aushändigen will, schließt der ihn dort ein und überläßt den lebendig Begrabenen seinem Schicksal…
Ein alter Magier schenkt in Die Geschichte vom Ebenholzpferd dem König von Persien ein Pferd aus Ebenholz, das mit seinem Reiter durch die Lüfte fliegen kann. Als Gegenleistung will er die jüngste Tochter des Königs zur Frau haben. Ihr Bruder, der Prinz, protestiert gegen diese Ehe, weil er seine Schwestern nicht unglücklich sehen möchte. Der Zauberer überredet den Königssohn, sich auf das Pferd zu setzen und das Tier fliegt mit ihm in ein fernes Land. Dort gelangt er in das Gemach eines wunderschönen Mädchens, in das er sich unsterblich verliebt…
Die Geschichte von Sindbad dem Seefahrer gehört zu den bekanntesten Märchen aus 1001 Nacht. Sindbad, der Lastenträger, ist ein armer Mann. Als er sich vor dem Haus eines reichen Mannes ausruht, verlangt der Besitzer, ihn zu sprechen. Dieser reiche Mann heißt ebenfalls Sindbad und war in seiner Jugend arm. Er erzählt dem Lastenträger von seinen sieben gefährlichen Reisen, auf denen er Ungeheuern und anderen Schrecken begegnete, mehrmals schiffbrüchig wurde, nur knapp dem Tode entging, und durch die er schließlich zu Reichtum und Ansehen kam.
Die Geschichte von Dschamila der Meerfrau und ihrem Sohn, dem König Badr Basim von Persien erzählt von dem persischen König Schahriman, der hundert Frauen hat, aber keine Kinder. Eines Tages bekommt er von einem Händler eine wunderschöne Sklavin geschenkt, die nicht spricht, bis sie schwanger geworden ist. Sie heißt Dschamila und ist die Tochter eines der Könige des Meeres. Dschamila bringt einen Sohn zur Welt, der auf dem Land und im Meer leben kann. Als Badr Basim 17 Jahre alt geworden ist, verliebt er sich unsterblich in die schöne Jawhara, aber ihr Vater hütet seine Tochter wie seinen Augapfel und weist jeden Freier ab, der es wagt, um ihre Hand anzuhalten.
Auch der Sultan Schahraman in Ein Märchen der Liebe bekommt lange Jahre kein Kind. Erst im hohen Alter wird er Vater eines Sohnes. Um seine Nachfolge zu sichern, möchte er ihn im Alter von 15 Jahren verheiraten. Doch der Junge hat in Büchern viel von dem Ränkespiel und der Tücke der Frauen gelesen und fühlt deshalb nicht die geringste Neigung, zu heiraten. Mehrere Jahre weigert sich der junge Prinz beharrlich, sich zu vermählen, lieber will er sterben. Schließlich hat die Geduld des Sultans ein Ende und er läßt seinen Sohn in den Kerker werfen…
Diese Geschichten aus 1001 und einer Nacht sind wahrhaftig märchenhaft, weil in ihnen nicht nur wie in den Märchen der Brüder Grimm Prinzen, Prinzessinnen, Ungeheuer und Zauberer vorkommen, sondern weil sie außerdem an exotischen Orten spielen, wodurch eine besonders magische Atmosphäre entsteht. Helga Gebert trifft genau den blumigen, poetischen Ton, den man mit orientalischen Märchen verbindet. Hier sind Frauen nicht einfach schön, bezaubernd oder anmutig sondern so schön wie der Mond in der Nacht seiner Fülle und um ein holdes Mädchen zu beschreiben, werden auch schon einmal Dichter zitiert:
Anmut wird sie geheißen.
Vor ihrer Schönheit ohnegleichen,
erblassen die Rosen auf der Au.
Und ihr Antlitz, lieblich wie der Morgentau,
von nachtschwarzem Haar umwallt,
läßt der Sterne Licht verbleichen.

So prüde wie bei den Brüdern Grimm geht es in den Märchen aus 1001 Nacht nicht zu. Ein Mädchen läßt alle Zurückhaltung fahren. Darauf begann Budur, ihn an den Schultern zu schütteln, denn Allah hatte ihr Herz mit Leidenschaft erfüllt, und übermächtig ward ihr Verlangen, der schöne Jüngling aber rührte sich nicht…Und sie nahm des Jünglings Hand, wollte sie an ihren Busen legen, und…fand…ihren Siegelring…Und sie öffnete sein Leinenhemd, küßte seinen Hals…Doch war des Jünglings Haut so glatt, daß ihre Hand über seine Brust glitt, über seinen Leib und seinen Bauch und tiefer, bis ihre Hand auf seiner Lanze lag. Dabei war der Jüngling doch vorher völlig unbewaffnet. Dieser Überfall auf den schlafenden Prinzen entbehrt nicht der Komik, hatte die Prinzessin doch noch kurz vorher ihrem Vater entschieden mitgeteilt: Ich will mich nicht vermählen. Frei bin ich geboren und frei will ich bleiben und mich nicht beugen unter die Herrschaft eines Mannes.
In diesen Märchen findet der Leser alles, wovon er in seinem Alltag oft nur träumen kann: Gefährliche Abenteuer, starke und mutige Helden, liebreizende, wunderschöne Frauen und die ganz, ganz große Liebe.
(rezensiert von: Top Dollar)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
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Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Diese Märchensammlung mit ihren hervorragenden Illustrationen läßt den Zauber des Orients wieder aufleben.


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