ALAIZABEL CRAY

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3 Rezensionen
-Bedrohlich tief kam das Luftschiff daher. Sein langer Bauch schimmerte, vom Licht der Gaslaternen unter ihm getroffen, silbern durch den Nebel.-
1 Verfolgungsjagd/Thaniel erlebt eine böse Überraschung/Erste Eindrücke
Zyklus/Band -
Autor Chris Wooding
Original The Haunting of Alaizabel Cray
Erscheinungsjahr 2001, dt. 2002
Verlag Arena
ISBN 3-401-05026-5
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 349
Probekapitel -
Worum's geht:
Der junge Thaniel Fox ist Hexenjäger und übt damit einen der gefährlichsten und anerkanntesten Beruf in ganz London aus, das seit einer Bombadierung durch Luftschiffe von sogenannten Hexlingen überannt wird - Kreaturen, die verschiedenartiger nicht sein könnten und aus den Tiefen von Mythen und Märchen zu stammen scheinen.
Als Thaniel eines dieser gefährlichen Wesen zur Strecke bringen soll, findet er statt dessen ein junges Mädchen ohne Erinnerung, eine Verrückte vielleicht.
Doch als Bruchstücke der Erinnerung zu der jungen Alaizabel zurückkehren
, wird klar, daß sie in eine große Bedrohung für ganz London verwickelt ist. Thaniel versucht dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, während sich Alaizabel in ständiger Gefahr befindet: sie zieht die Hexlinge an wie Motten das Licht...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Was einen an diesem Buch als erstes auffällt - und zwar negativ - und im Endeffekt auch über seine ganze Länge hinweg ablenkt und dadurch die durchaus gelungene Atmosphäre verdirbt, ist die Sprache. Hier wird versucht, sich an relativ juneg Leser anzubiedern, obwohl der Roman von der Thematik her eher für die Altersstufe ab 14 geeignet ist - das wirkt Effekt-heischend und hölzern. Warum man irgendwo im Laufe der Buchherstellung geglaubt hat, daß Jugendliche Texte mit vielen Ausrufezeichen brauchen, weiß auch nur der Himmel.
Wären Sprache und Inhalt aber ein bißchen besser Hand in Hand gegangen, so hätte dieses Buch einiges zu bieten: ein nebliges London bei Gaslicht, in dessen Gassen neben Mördern und Wölfen auch mythische Wesen wie Gnome, Werwölfe und Dämonen ihr Unwesen treiben. Diese einzigartige Atmosphäre hat Wooding im Prinzip sehr gut eingefangen und auch gekonnt mit den phantastischen Elementen verknüpft - besonders gelungen sind ihm beispielsweise die zur Industrialisierungszeit passenden "magischen" Prozeduren wie die Arbeit mit diversen Reagenzien und die magischen Zeichen, aber auch die Namensgebung der auftretenden Figuren zeugt eigentlich von einem guten Gefühl für Atmosphäre. Bei der Ausarbeitung der Charaktere hat diese Sorgfalt allerdings auch schon wieder ein Ende - sie bestechen eher durch Coolness als durch Charme und haben einen starken Einschlag von comicartigen, aufgeblasenen Superhelden, die mit nichts als Luft gefüllt sind. Schade drum, denn die Geschichte an sich glänzt mit einer guten Balance zwischen Action und Ruhe und kann sowohl beim kriminalistischen Miträtseln an einer Verschwörungsgeschichte und einem Serienmord, als auch bei der langsamen Aufdeckung des Hauptplots überzeugen - auch wenn es keine sensationellen Wendungen und Überraschungen gibt. Ein wenig Gruseln und Fingernägelkauen wären aber auf jeden Fall drin gewesen - nur schafft es der Autor einfach nicht, denn Leser in seinen Bann zu ziehen.
(rezensiert von: mistkaeferl)
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Fazit: Die gelungene Atmosphäre kann gegen die öden Charaktere und die nervige Sprache leider nicht bestehen.


weitere Rezensionen:

Alaizabel Cray:
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Es gibt begnadete Geschichtenerzähler, so daß man sich als viellesender Mensch manchmal darüber wundert, wie es diesen gelingt, aus nur sechsundzwanzig Buchstaben immer wieder neue faszinierende Geschichten entstehen zu lassen. Wooding gehört nicht zu diesem Kreis, er hat seinen Roman offensichtlich nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt. Zu viele Dinge kommen dem Leser bekannt vor: Die Gilde ist eine finstere Mischung von Freimaurer-Loge und Hexen-Coven. Eine Prostituierte wird mit einem Messer ermordet und später erfährt man, daß der Mörder seinen Opfern mit chirurgischer Genauigkeit die Organe zu entnehmen pflegt. Das ist für den Lauf der Geschichte völlig unwichtig (dafür benötigt man "nur" ermordete Frauen) und wird anschließend auch nie wieder erwähnt. Hauptsache gruselig und vielleicht hat man als Autor ja Glück und die jungen Leser merken nicht, daß die Idee ursprünglich von Jack the Ripper stammt. Da die Jugend von heute sowieso nicht mehr viel liest, kann man auch darauf hoffen, daß ihr nicht auffällt, daß Wooding sich außerdem auch noch fröhlich z.B. aus Lovecrafts Cthulhu-Mythos, Mark Twains Huckleberry Finn und Prinz und Bettelknabe, Charles Dickens Oliver Twist, Mary Shelleys Frankenstein und Neil Gaimans Niemalsland bedint hat. Außerdem wirken einige Szenen am Ende der Geschichte wie die Beschreibung eines Computerspiels, und ein paar alte Schwarz-Weiß-Filme, sowie der nur noch selten im Fernsehen laufende Horrorfilm The Fog - Nebel des Grauens dürften Wooding ebenfalls inspiriert haben. Wenn ein Schüler seine Hausarbeit aus so leicht identifizierbaren Versatzstücken zusammenbastelt, bekommt er eine Sechs wegen Abschreibens, Wooding bekommt dafür den SMARTIE-AWARD für den besetn Roman des Jahres, so ungerecht ist die Welt. Das Happy End ist nach den ersten Seiten vorhersehbar und es ist auch klar, daß auf der Seite der Guten nur die sterben, die entbehrlich sind und deren Verlust den Leser nicht schmerzt. Wer in Raumschiff Enterprise gesehen hat, daß mit Captain Kirk, Spock und Pille auch immer ein unbekanntes Mitglied der Besatzung, das der Zuschauer vorher nie zu Gesicht bekommen hat, auf den fremden, gefährlichen Planeten gebeamt wurde, weiß, wovinb der Rezensent redet.
Sprachlich ist der Roman ebenfalls keine Glanzleistung. Sobald Wooding wie auch immer geartete zwischenmenschliche Beziehungen, gerät er an die Grenze zum Kitsch und streift bedenklich das Groschenromanniveau.
Das Alles wird junge Leser, bzw. Leser mit wenig Leseerfahrung, nicht daran hindern, sich gut unterhalten zu fühlen, tastächlich werden sie aber eher an der Nase herumgeführt.
(rezensiert von: Top Dollar)


Alaizabel Cray:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Der erste Kritikpunkt, den ich angeführe, ist einer, den man auch nur erkennen kann, wenn man das Buch gelesen hat: Der Einband ist (fast) komplett falsch! Die Vermutung liegt nahe, dass das Blonde Mädchen im Vordergrund Alaizabel Cray sein soll. Sie hat blonde Haare und sieht sich verängstigt um. Aber sie hat einen Fehler: ihre Haare sind kurz. Dabei heißt es im Buch original: "Das blonde, vorher so verfilzte Haar hatte sie glatt gekämmt und mit Klips gezähmt, so dass es ihr jetz in maisgelben Wellen über die Schultern fiel." Außerdem trägt die Figur im Hintergrund Turnschuhe (zu der Zeit in der das Buch spielt noch nicht wirklich erfunden). Künstlerische Freiheit ist ja ganz gut, aber wenn man den Einband des Buches sieht, könnte man meinen, dass es in der heutigen Zeit spielt. Tut es aber nicht. So wenig mir der Einband gefällt, umso besser hat mir hingegen der Inhalt des Buches gefallen. Eine schwer vom Schicksal gerüttelte und von Angst gespaltene Stadt, eine gruselige Sekte, irgendwelche aeltsamen Wesen und ein Massenmörder, all das verbindet sich miteinander in eine Art Angst-Torte, die man stückchenweiße verzehrt und immer mehr davon möchte, obwohl man Bauchschmerzen kriegen wird. Dazu kommen viele, unterschiedliche Charaktere, die man zum Teil nicht verstehen kann, oder auch will. Zum Beispiel der junge Hexnjäger Thaniel Fox. Er ist still, schüchtern, ein Einzelgänger und lebt nur für seinen Beruf. Er muss auch. Denn er muss seinem Vater gerecht werden, dem großen Hexenjäger Jendria Fox. Er hat mir von Anfang an schrecklich Leid getan. Auch wenn er seinen Vater erreicht hat, war der Preis der absoluten sozialen Isolation zu hoch für meinen Geschmack und vermutlich hätte er sich auch schon längst umgebracht, wäre da nicht Cathaline Bennet. Sie ist einer der stärksten Charaktere des Buches, lebt absolut unangepasst, ist fröhlich, ausgelassen, chaotisch, aber sehr intelligent. Sie trägt kurze, schwarze Haare mit roten Strähnchen (recht viel exzentrischer geht es nicht in ihrer Zeit) und ausserdem immer Hosen. Thaniel hat die meisten Dinge über das Hexenjägertum von ihr gelernt, da sein Vater am Anfang Thaniels Ausbildung starb. Die letze Person die ich beschreibe, habe ich nie verstanden: der Frauenmörder Flickengesicht. Er ist seltsamerweiße sehr sympatisch. Wegen einem einzigen Satz, den er sagt: "Ich bin ein Monster… aber auch Monster wollen leben" Er weiß also, wer er ist. Nur wieso, weiß ich nicht. Am besten im Buch aber ist die extrem komplexe Fauna, die London bereits bevölkert und auch, wie man sie wieder los wird. Man bekommt das Gefühl, selbst auf Hexenjagt gehen zu können, sobald man lange genug mit Thaniel und Cathaline zu tun hätte. Es gibt verschiede Substanzen, Waffen und Zauber, die man einzeln beschrieben bekommt. Ich frage mich ehrlich, ob Chris Wooding während er dieses Buch schrieb auch nur eine einzige Nacht geschlafen hat…
(rezensiert von: Lichtelbin)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Gruseliges, geschickt aufgebautes Buch, das leider den Übersetzern und einem Künstler zum Opfer gefallen ist.

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