DIE AUGEN DES DRACHEN

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-In einem Königreich namens Delain lebte einst ein König, der hatte zwei Söhne.-
1
Zyklus/Band -
Autor Stephen King
Original The Eyes of the Dragon
Erscheinungsjahr 1987
Verlag Heyne
ISBN 3-453-02435-4
Subgenre Märchen/Dark Fantasy
Seitenzahl 382
Probekapitel -
Worum's geht:
Flagg ist der engste Berater Rolands, des Königs von Delain. Er ist es, der beinahe alle wichtigen Entscheidungen trifft. Das kann er, da es Roland an Willensstärke und Intelligenz mangelt. Doch Roland ist alt und wird nicht mehr lange zu leben haben. Der Thronfolger Peter ist dagegen nicht mit diesen Schwächen versehen, er könnte Flaggs finsteren Pläne im Wege stehen. Thomas, der jüngere Bruder Peters, ließe sich leicht manipulieren, denn er ist oftmals einsam und verwirrt. Gelingt es Flagg, dem Meister der Intrige und des Giftmischens, Peter aus dem Weg zu räumen und Thomas auf den Thron zu setzten?
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Magie spielt im Königreich Delain eine geringe Rolle. Zwerge und Trolle sind schon lange tot und einen der (vielleicht sogar den) letzten Drachen hat König Roland erlegt. Einzig der Hofzauberer Flagg benutzt in seltenen Fällen Magie und diese ist eher unauffällig - er ist ein Mann der Alchemie und des Giftmischens. Darüber hinaus will die Geschichte realistisch sein, dieses gilt besonders für die Charakterentwicklung und Motivationen.
Peter wird zu einem moralischen Menschen von seiner Mutter Sasha erzogen, er ist intelligent, gebildet (zumindest für einen jungen Adligen) und hält sich physisch fit. Dennoch ist er kein Übermensch, weder moralisch noch von seinen Fähigkeiten her. Thomas, bei dessen Geburt Sasha stirbt, wird weitestgehend sich selbst überlassen - bis sich Flagg seiner annimmt um ihn zu einem willigen Werkzeug zu formen; Flagg braucht nur eine Marionette. Auch alle anderen Charaktere werden mit liebevollem Detailreichtum entwickelt, so wird zum Beispiel auf zwei Seiten erläutert, warum der Vater seinen Sohn aus Liebe meint schlagen zu müssen. Es gibt keine übermenschlichen Helden oder unmenschlichen Bösewichte - mit Ausnahme von Flagg. Die vielen Details und die kleinen Stärken und Schwächen machen die Figuren menschlich und bringen sie nahe. Man bangt mit ihnen und ist erleichtert, wenn die Gefahr vorüber ist - oder trauert gegebenenfalls auch um sie. Doch zu Flagg, ist der nicht unglaubwürdig? Jain. Natürlich wird niemand annehmen, so einem Kerl über den Weg laufen zu können, auch seine Motive lassen sich nicht zur Gänze nachvollziehen, aber wer sich darauf einlassen kann, dem wird Flagg nur um so schrecklicher erscheinen.
Diese besondere Stärke, die ausgedehnte Erläuterung der Beweggründe der Akteure, kann aber auch als besondere Schwäche aufgefaßt werden, denn die Geschichte ist somit sehr charakterzentriert, es bleibt nur wenig Raum, die Handlung zu entwickeln. Dieses mag manchem Leser zu zähflüssig sein. Im ersten Teil geht es um die Bemühungen Flaggs Peter loszuwerden und die Kontrolle über die Regierung zu erlangen. Achtung Spoiler! [Im zweiten Teil geht es um Peters Fluchtpläne, der lebenslang eingesperrt wird für den Mord an seinen Vater, einen Mord, den er nicht begangen hat.] Spoilerende.
Bemerkenswert sind die Episoden um das Puppenhaus von Sasha und den Gebrauch von Servietten; beides rettet Peter zweimal das "Leben". Die Episoden sind originell, z.T. sehr phantastisch, aber dennoch nicht die Glaubwürdigkeit der Geschichte strapazierend. Echte Glanzstücke.
Die Form ist sehr schwer zu fassen. Am Besten scheint die Beschreibung als "Modernes Märchen" zu passen. Nun darf man nicht glauben, daß dieses eine Geschichte für Kinder sei oder daß hier alles "märchenhaft" (wie unglaublich schön) wäre - es geht bisweilen recht brutal zu. Die Schilderungen sind zwar nicht ausführlich, aber durchaus plastisch. Doch die "Logik" der Geschichte erinnert sehr an Märchen, ebenso wie der Schreibstil. Die Sprache ist für ein Märchen immer angemessen, allerdings ist sie auch nicht überragend gelungen.
(rezensiert von: Theophagos)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Es kamen drei Damen im Abendrot

Fazit: Eine realistische und ausführliche Beschreibung der Beweggründe von "guten" und "schlechten" Menschen, in der Sprache und Logik einem Märchen folgend.


©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum