ES KAMEN DREI DAMEN IM ABENDROT

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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Ich war der erste, der sie erblickte - vielleicht der allererste in diesem Land.-
Der Stalljunge
Zyklus/Band -
Autor Peter S. Beagle
Übersetzung The Innkeeper's Song
Erscheinungsjahr 1993, dt. 1995
Verlag dtv/Klett-Cotta
ISBN 3-423-20179-7
Subgenre High Fantasy/Märchen
Seitenzahl 351
Probekapitel -
Worum's geht:
Mit der düsteren Vorahnung, daß sie das Leben in seinem Wirtshaus gehörig durcheinander bringen werden, sieht Karsch drei seltsame Frauen, eine weiße, eine schwarze und eine braune, ankommen. Es handelt sich dabei um Lukassa, die in einem Fluß ertrunken war und von Lal wiedererweckt wurde, und um Nyateneri, die sich auf der Flucht befindet und als Begleiter einen Fuchs mit sich bringt. Wenig nach ihnen erreicht auch Tikat, der frühere Verlobte von Lukassa, das Wirtshaus, doch sie erkennt ihn nicht mehr. Die drei Damen sind ein vorwiegend erzwungenes Bündnis eingegangen, um einen gemeinsamen Freund, einen mächtigen alten Magier, zu retten. Doch keiner der drei ahnt, daß das, was ihm zugestoßen ist, die ganze Welt in große Gefahr bringt...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Ein außergewöhnliches Buch hat Peter S. Beagle hier erdacht, das sich nicht leicht in Kategorien zwängen läßt. Die Welt ist so detailreich und ausgearbeitet, wie es nicht viele klassische Fantasy-Welten sind, und dennoch wird all das lediglich nebenbei und ohne großen Aufwand vermittelt, genauso die Haupthandlung, die sich fast im Hintergrund abzuspielen scheint. An vielen Ecken wirkt das Buch, dessen Handlung sich hauptsächlich im Wirtshaus und seiner unmittelbaren Umgebung ereignet, wie ein Kammerspiel. Verschiedene Erzähler, Haupt- und Nebenfiguren berichten die Geschichte aus der Ich-Perspektive in einer Art Rückblick nach vielen Jahren. Einige Ereignisse werden so aus verschiedenen Blickwinkeln mehrmals geschildert. Die Erzählerfiguren sind allesamt sehr stark, wobei vor allem Lal heraussticht, von der man nach Ende des Buches gerne noch viel mehr gehört hätte. Ebenso Erwähnung verdient der Fuchs, den man nach "seinem" ersten Kapitel unweigerlich lieben wird... Könnte ein Fuchs Geschichten erzählen, er würde es genau auf diese Art tun!
Herausragend ist hier wieder Beagles poetische Sprache, die sich eigentlich mit nichts in der Fantasy-Literatur vergleichen läßt und das Zuhören zu einem Erlebnis macht.
Trotzdem hat die Geschichte eine Schwäche - die Haupthandlung. So interessant sie auch sein könnte, sie läuft zu sehr in der Distanz, als daß man sich als Leser hineinversetzen könnte, und sie hat zwar durchaus ihre spannenden Momente, aber ein im Großen und Ganzen arg langsames Erzähltempo. Die einzelnen Handlungsstränge sind aber rund und abgeschlossen, und es macht einfach so viel Spaß, den Erzählungen zu folgen, daß dieser Faux-pas kaum ins Gewicht fällt.
Allerdings hat man den Eindruck, daß hinter der Geschichte noch mehr steckt, als einem ins Auge fällt - die großen Themen Tod und Liebe werden verarbeitet und ein mehrfaches Lesen lohnt sich hier, um sich diese genauer zu eröffnen.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur deutschen Ausgabe: Schöne, gelungene Übersetzung, die der poetischen Sprache Beagles auf jeden Fall gerecht wird. (übersetzt von Hans J. Schütz)

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Fazit: Die Erzählung ist so faszinierend - es könnte einem beinahe entgehen, daß sie kaum Handlung hat.


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