Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Für das neueste Buch von Matt Ruff habe ich meinen Vorsatz, mir die 5 für das Überbuch aufzusparen, aufgegeben. Warum sollte es nicht mehrere sehr, sehr gute Bücher geben? Und dazu gehört Bad Monkeys meiner Ansicht nach. Das Buch ist ein einziges Wechselbad der Gefühle: Was ist real, was ausgedacht? Ist das Buch hochgradig witzig oder unglaublich tragisch? Gibt es das pure Böse und was für moralische Konsequenzen ergäben sich daraus?
Eine Menge Fragen werden in dem Buch angeschnitten und doch bleibt es bei den meisten von ihnen dem Leser überlassen, sie zu beantworten. Zwar bietet Ruff dem Leser eine Lösung an, aber auch diese wirkt nur wie eine Option unter vielen, nach all den Wendungen, die in dem Buch vorgenommen werden. Dies kann auf der einen Seite als frustrierend angesehen werden, auf der anderen Seite ist aber durchaus der Weg das Ziel und eine endgültige Antwort nicht so wichtig.
Detaillierter auf die Handlung einzugehen wäre in diesem Fall ein Betrug am Leser, weshalb ich nur noch auf den Stil Matt Ruffs hinweisen möchte. Wie schon bei Ich und die anderen beschreibt er psychologische Phänomene auf eine beeindruckend glaubwürdige und nachvollziehbare Art und Weise, so dass der Leser durchgehend hin- und hergerissen ist zwischen der Überzeugung, einer Wahnvorstellung zu lauschen, und der Einsicht, doch "nur" eine phantastische Geschichte zu lesen. Die Identifikation mit Jane verläuft dabei in beiden Fällen problemlos. Sei es aus Mitleid oder aus Faszination durch einen Agenten gegen das Böse, in beiden Fällen hat sie den Leser schnell auf ihrer Seite, so dass dieser auf der folgenden Achterbahnfahrt umso mehr durchgeschüttelt wird.
(rezensiert von: calavera)

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Panaroma

Fazit: Ein faszinierendes Wechselbad der Gefühle und Blickwinkel, dessen Wendungen und Auflösung aber wohl nicht jeden Geschmack treffen wird.