IM BANN DER DÄMONEN

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Wertung: 3 1/2 von 5
1 Rezension
-"Ich wette, dieser - wie heißt er noch mal? - glaubt an Geister. In Thailand glauben doch alle an Geister", sagte Dominic, mein elf Jahre alter Bruder.-
Kapitel 1
Zyklus/Band Fortsetzung: Gefährliche Wünsche
Autor William Sleator
Original The Spirit House
Erscheinungsjahr 1991, dt. 1998
Verlag dtv junior
ISBN 3-423-08574-6
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 185
Probekapitel -
Worum's geht:
Julies und Dominics Eltern laden einen armen, aber sehr begabten, thailändischen Jungen ein, damit er ein Jahr auf der Highschool verbringen kann. Der Junge hat einen sehr höflichen Brief in fehlerlosem Englisch geschrieben, in dem steht, er begeistere sich für Sprachen und Mathematik, habe nichts übrig für Kino, Fernsehen und Popmusik, achte seine geliebten Eltern, Großeltern und Vorfahren und erfülle seine Pflichten gegenüber Gott und Buddha. Ein Bild von sich hat er auch beigelegt. Die fünfzehnjährige Julie fürchtet um ihr Image, wenn sie mit diesem kleinen, häßlichen und streberhaften Asiaten mit dem Namen Thamrongsak Tan-ngarmtrong in der Schule auftauchen muß. Doch der Junge, den sie mit ihrer Mutter am Flughafen abholt, ist ganz anders. Thamrongsak entpuppt sich als gutaussehender junger Mann. Sein Englisch ist eher holprig, für Mathematik hat er auch nicht viel übrig und er läßt sich mit seinem Spitznamen Bia anreden. Aber warum reagiert er so merkwürdig, als der elfjährige Dominik ihn mit einem Geisterhaus überrascht? In Thailand hat jede Familie neben ihrem Haus ein kleines Geisterhaus. Dort glaubt man an Geister und stellt diese Häuser auf, damit die Geister sich darin niederlassen, anstatt in den Wohnungen der Familien, in denen sie Schaden anrichten könnten. Dominic wollte Bia eine Freude machen, doch er zeigt sich alles andere als erfreut und besonders sein Benehmen Julie gegenüber wird immer unberechenbarer.
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Der deutsche Titel Im Bann der Dämonen ist viel zu reißerisch und weckt Erwartungen, die nicht erfüllt werden. Wahrscheinlich hat man auf die wörtliche Übersetzung Das Geisterhaus verzichtet, um Titelkollisionen mit Isabel Allendes berühmtem Roman zu vermeiden, trotzdem ist dieser Titel treffender und dem Inhalt angemessener.
Die Geschichte kommt etwas schwer in Fahrt und wirkt am Anfang sehr "amerikanisch". Julie, der Ich-Erzählerin, ist es ausgesprochen wichtig, von ihren Mitschülern anerkannt zu werden und sie läßt den Leser wissen: Ich hatte überhaupt niemanden gekannt. Erst am Ende dieses Schuljahres hatte ich Anschluß an eine Gruppe von Leuten gefunden und außerdem begonnen, mit Mark auszugehen. Mark war beliebt und sah toll aus, was meinem Image sehr gut tat. Aber die Leute an dieser Schule machten viel Theater um ihren sozialen Status, darum fühlte ich mich nicht wirklich sicher. Julie sorgt sich im Lauf der Geschichte noch öfter um ihr Image und ihren sozialen Status, die beide in erster Linie davon abhängig scheinen, mit welchen Jungen man zusammen ist, die aber auch durche eine schlecht sitzende Frisur oder einen pubertären Pickelausbruch gefährdet sein können. Es scheint auch ein unausrottbares amerikanisches Vorurteil zu sein, daß man entweder ein "Eierkopf" sein kann, d.h. häßlich, uncool, dafür aber überdurchschnittlich intelligent wie der brieflich angekündigte Tharmrongsak oder normal begabt, aber cool und gutaussehend wie der beliebte Mark, der auch noch einen Thunderbird fährt. Irgendwann dämmert es Julie, daß es vielleicht noch andere Kriterien gibt, nach denen man einen Menschen beurteilen sollte, bis dahin hat man aber schon eine geballte Ladung Klischees vorgesetzt bekommen. Außerdem ist es ziemlich unglaubwürdig, daß Julie bis zur Mitte des Buches nicht realisiert, was für den Leser (auch den jungen) schon bald offensichtlich ist, nämlich was mit dem thailändischen Jungen nicht stimmt. Sleator läßt Julie Erklärungen für Bias Benehmen finden, die plausibel sein sollen, aber, leicht durchschaubar, an den Haaren herbeigezogen sind.
Nachdem Sleator sich dann endlich entschlossen hat, dem Leser zu enthüllen, was der sowieso schon weiß, wird die Geschichte in der zweiten Hälfte zunehmend spannender und damit besser. Bia verändert sich, er wird aggressiver und schwerer einschätzbar. Haben sich Julies Eltern einen Verbrecher ins Haus geholt? Ist Bia böse oder steht er unter dem Einfluß eines Geistes? Und wenn das wahr ist, kann der Geist dann auch Macht über Julie gewinnen? Am Ende des Buches gibt es einen gelungenen Cliffhanger, der der die Neugier auf die Fortsetzung schürt.
(rezensiert von: Top Dollar)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Bietet trotz einiger Schwächen solide Unterhaltung.


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