BRANS REISE
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1 Rezension
-Funken fliegen wie fallende Sterne durch die Dunkelheit. Im Schein des Lichtes sieht man einen Flintstein, die Finger, die ihn halten, und den Rand einer Schwertklinge.-
Beravs Wille
Zyklus/Band Die Nordland-Saga (2)
Autor Andreas Bull-Hansen
Original Brans Reise
Erscheinungsjahr 1998, dt. 2002
Verlag Blanvalet
ISBN 3-442-24992-9
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 542
Probekapitel vorhanden (extern)
Worum's geht:
Der Himmelsgott Kragg hat das Volk von Bran angewiesen, seine Heimat, die Felsenburg, zu verlassen und sich ein neues Land zu suchen. Bran ist einer von drei Träumern, zu denen Kragg spricht, und er träumt von einer neuen Heimat im Westen über dem Meer.
Als neuer Häuptling ist bald er es, der den Kurs des Felsenvolkes bestimmt, und so machen sie sich mit Schiffen auf den Weg über den gefährlichen Blutsund. Doch das kleine, friedliche Volk
gerät in Konflikte und Kriege, und Hilfe von anderen erhalten sie nur für Gegenleistungen.
Bran ist bereit, für den Fortsbestand seines Volkes in den Kampf zu ziehen, doch es sieht so aus, als habe Kragg sein Volk für immer verlassen...
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Im Vergleich zum eher schwach und wenig mitreißend ausgefallenen ersten Band der Nordland-Saga stellt diese Fortsetzung eine enorme Steigerung dar, die auf jeden Fall Lust auf mehr macht. Der Anschluß an den Vorgänger ist sehr locker und gestattet es auch, daß dieser Band ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Geblieben ist der erzählerische Rahmen, der aber hier nur am Anfang und am Ende des Romans eine Rolle spielt, und der ruhige, angenehme Erzählton, der für eine ganz eigene Atmosphäre sorgt und einen tatsächlich an Geschichten, die nachts am Lagerfeuer erzählt werden, erinnert.
Mit - vermutlich auf guter Recherche beruhendem - großem Realismus erzählt Bull-Hansen vom Exodus eines zu kleinen Volkes und von der ungeschminkten Brutalität des Krieges. Die Welt und die Geschehnisse wirken dabei absolut glaubwürdig und lassen eine Zeit vor dem inneren Auge des Lesers auferstehen, in der Ackerbau für das Felsenvolk noch ein kleines Wunder ist. Genauso unmittelbar und wirklichkeitsgetreu sind die Figuren mit ihren Fähigkeiten und ihrem Innenleben beschrieben - man findet keine makellosen Helden, keine glorreichen Schlachten und keine Wundertaten - und dennoch wird die epische Breite der Erzählung durch diesen "Minimalismus" eher erhöht als vermindert.
Während sich in der zweiten Hälfte des Buches die Ereignisse überschlagen, ist der Anfang allerdings etwas bedächtig geraten und hätte ein wenig Straffung vertragen. Was der Geschichte zusätzlich den Wind aus den Segeln nimmt, ist der Hauptcharakter Bran: Zwar ist sein Innenleben durchaus nachvollziehbar und seine Figur - weil nicht perfekt - interessant, aber insgesamt fällt er, auch im Vergleich zu anderen auftretenden Figuren, ein wenig unspektakulär aus.
Richtig mitfierbern kann man erst in den Kämpfen und Schlachten am Ende des Buches, die einen von Fantasy-Massenschlachten verblendeten Leser ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückholen, daß 20 Pferde oder 10 Schiffe zu früheren Zeiten eigentlich eine ganze Menge waren.
Trotz der leichten Schwächen weiß die bildreiche Sprache zu fesseln, und wer in diese kleine, aber feine Erzählung mit ihrer ursprünglichen, frischen Atmosphäre einsteigen will, ist mit diesem Band fast besser beraten als mit dem Erstling der Serie.
Wer allerdings das Titelbild auf das Buch geklatscht hat, hat es mal wieder nicht fertig gebracht, sich auch nur annähernd mit dessen Inhalt auseinanderzusetzen - 90 Prozent der darauf dargestellten Elemente (wie Elfen, seltsame Gnome oder Männer in so moderner Kleidung) treten in diesem Buch nicht auf.
(rezensiert von: mistkaeferl)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Viel Realsimus verpackt in einen mythischen Erzählton sorgt für eine ganz eigene, dichte und fesselnde Atmosphäre.


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