DETEKTIV JOHN CHATTERTON
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1 Rezension
-Boing-
Zyklus/Band John Chatterton (1)
Autor Yvan Pommaux
Original John Chatterton détective
Erscheinungsjahr 1993, dt. 1994 (neu: 2005)
Verlag Beltz & Gelberg
ISBN 3-407-76029-9
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 38
Probekapitel -
Worum's geht:
Ein kleines Mäusekind spielt auf der Straße mit Murmeln und trifft eine metallene Mülltonne Boing. Die Szenerie ist düster, nur das Büroschild des Detektivs John Chatterton ist hell erleuchtet. Chatterton sitzt zeitunglesend in seinem Büro als es klingelt. Eine elegant gekleidete Dame stürzt in das Büro. Mit schreckgeweiteten Augen berichtet sie, daß ihre Tochter verschwunden sei. Chatterton notiert sich die wichtigsten Informationen: Welche Kleidung trug das Kind bei seinem Verschwinden? Rote Sandalen, rote Söckchen, rote Hose, rotes Hemd und rotes Haarband. Bei den Freundinnen ist sie nicht. Die Großmutter geht nicht ans Telefon…Wird Detektiv John Chatterton das vermißte Mädchen lebend finden?

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Detektiv John Chatterton ist ein hervorragender Vertreter seines Faches, denn bei ihm schrillen sofort alle Alarmglocken. So eine ähnliche Geschichte hat er doch schon einmal gehört: Verschwundenes Kind, rote Kleidung, Großmutter…Wolf…Jäger…Dem Leser geht es genau wie dem Detektiv, er kennt eine ähnliche Geschichte und besitzt damit die Voraussetzung, diese köstliche Rotkäppchen-Parodie im Stil der Vierziger-Jahre-Detektivgeschichten der Schwarzen Serie voll und ganz zu genießen.
John Chatterton ist der einsame Ermittler im Trenchcoat, nur ein wenig netter als seine desillusionierten und zynischen Kollegen. Die elegante Dame als Auftraggeberin fehlt natürlich auch nicht, die hier allerdings kein männermordender Vamp ist, sondern eine besorgte Mutter. Auf den 38 Seiten gibt es noch viele gelungene Anspielungen bis hin zur Gemälde -und Kunstsammlung des Wolfes, - der auch hier der Bösewicht ist - die zeigt, daß Rembrandt, Tischbein, Picasso oder Christo nicht alle ihre Werke der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben.
Einige der Bilder verbreiten eine düstere und bedrohliche Stimmung, besonders eines: John Chatterton hat gerade den Park betreten. Fahles Mondlicht bescheint die Szenerie. Der Detektiv steht zwischen zwei mächtigen Bäumen neben einer altmodischen grünen Parkbank. Hinter ihm hebt sich das Parktor tiefschwarz gegen das grünlichgelbe Licht des Mondes ab, die Bank wirft gespenstische Schatten und die im Schatten liegenden Seiten der Bäume lassen die drohende Gefahr physisch spürbar werden. Vor dem Schwarz des mächtigen Baumstamms wirkt das davorliegende knallrote Kleidungsstück des verschwundenen Mädchens besonders alarmierend und zieht den Blick des Lesers in seinen Bann wie eine frische Blutspur.
Aber, aber, so ängstlich müßt ihr jetzt auch nicht dreinschauen, wir wissen doch alle, wer am Ende gewinnt, oder etwa nicht??? So viel sei noch verraten: Es wäre gut, wenn der wackere John Chatterton vor seinem Treffen mit dem Wolf noch irgendwo ein paar Steine auftreiben könnte…
(rezensiert von: Top Dollar)

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Fazit: Geistreiche und witzige Rotkäppchenparodie im Stil des Film Noir.


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