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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Ein dünner Ast peitschte in sein Gesicht und hinterließ einen blutigen Kratzer auf seiner Wange. Die Wunde war nicht tief und würde so schnell heilen wie alle anderen Verletzungen, die er sich im Laufe seines Lebens zugefügt hatte.-
Kaptiel 1
Zyklus/Band Die Chronik der Unsterblichen (1)
Autor Wolfgang Hohlbein
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 1999
Verlag Ullstein
ISBN 3-548-25681-3
Subgenre Dark Fantasy
Seitenzahl 381
Probekapitel -
Worum's geht:
Transsilvanien im 15. Jahrhundert: Der junge Frederic hat als Einziger das grauenhafte Massaker der Inquisition in seinem Heimatdorf überlebt. Er schließt sich dem Schwertkämpfer Andrej an, der ihn auf die Jagd nach den Mördern mitnimmt. Eine gefährliche und abenteuerliche Reise beginnt und schon bald hegt Frederic einen furchtbaren Verdacht: Ist sein scheinbar unverletzbarer Beschützer mit dem Teufel im Bunde?
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Der Meister der deutschen Fantasy erschuf mit der Chronik der Untersterblichen einen gelungen Mix aus Geschichtsstunde und Horrorelementen, wobei er nicht auf das typische Klischee alias Dracula zurückfällt. Hohlbein nimmt Elemente der traditionellen Vampirerzählungen auf, fügt ihnen aber eigene hinzu, so dass eine völlig neue Sichtweise auf den "Vampyr" entsteht. Als Beispiel sei nur mal das Werden zum Vampir genannt: Ganz im Gegensatz zum ursprünglichen Beißen von einem Vampir, ist Andrey Delany zu Beginn des Buches noch keinem anderen Vampir je begegnet. Vielmehr wurde er durch einen Unfall und einer folgenden, fast tödlichen Krankheit als Kind eher unfreiwillig zu einem (fast) Unsterblichen, denen Krankheiten und Verletzungen nicht so viel anhaben können wie normalen Menschen. Dass er und Frederic tagsüber reisen und nachts meistens schlafen, gehört zu den Mythen, denen Hohlbein sich entgegenstellt.
In diesem ersten Buch der Reihe (Band 6 ist gerade erschienen) ist Delany auf dem Weg in sein Heimatdorf, dass er seit Jahren nicht gesehen hat. Wer nun eine ausführliche Lebensgeschichte von Andrej befürchtet, kann beruhigt weiterlesen. Nur sporadisch wird etwas über Andrejs Leben erzählt, wobei der Schatten seiner Vergangenheit stets auf ihm lastet. Hohlbein baut mit Andrej Delany einen Helden auf, der an zwei Seiten zu kämpfen hat: die realen Bedrohungen, die ihm durch seine Reisen begegnen, und die Bedrohung in seinem Inneren, der Vampyr, der im Laufe der Zeit immer mächtiger wird. Wie lange Andrej ihn noch zurückhalten kann, bleibt offen.
Frederic, die zweite wichtige Person im Anfangsroman, scheint besessen zu sein von dem Gedanken der Rache, obwohl er gerade mal ein Kind ist. Es scheint etwas befremdlich heute, dass ein Kind solche Ziele, die Ermordung der Mörder seiner Eltern, hat, jedoch muss man auch den Hintergrund berücksichtigen: Im 15. Jahrhundert war der Sprung zum Erwachsenen viel schneller erreicht als heutzutage. Doch auch das tröstet nicht darüber hinweg, dass Frederics Charakter kaum über diesen Wunsch hinaus geht: er bleibt im Gegensatz zu Andrej eine etwas hohlere Figur. Während Delany durch alle Bücher hindurch ganz verschiedene Entwicklungen durchmacht, ist Frederics Position relativ festgelegt, obwohl es auch überraschende Wendungen gibt. An dieser Stelle aber nicht zuviel davon. :-)
Hohlbeins Stil fesselt schon nach den ersten Seiten und man möchte das Buch nicht so schnell aus der Hand legen. Einziges Manko: wegen der spannenden Geschichte ist man viel schneller mit dem Buch fertig als beabsichtig. Auch die nachfolgenden Bücher bleiben recht dünn, obwohl es Hohlbein gelingt, stets eine gute Geschichte zu erzählen.
(rezensiert von: Sam)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Eine gute Alternative zu den Dracula-Büchern.


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