GUARDIANS OF THE KEEP
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Wertung: ø 3.75 von 5
2 Rezensionen
-The builders did bow before the castle lord and say to him that his fortress was complete. But the lord declared the castle not yet strong enough, for his enemies were powerful and many.-
The history and legends of Comigor castle
Zyklus/Band The Bridge of D'Arnath (2)
Autor Carol Berg
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Roc
ISBN 0-451-46000-6
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 528
Probekapitel vorhanden (extern)
Worum's geht:
Wie es dem letzten Wunsch ihres Bruders entsprach, besucht Seri nach seinem Tod ihre alte Heimat Comigor, um dort nach ihrem Neffen Gerrick zu sehen. Ihr wird ein frostiger Empfang bereitet, und der Ort ruft böse Erinnerungen in ihr wach, aber sie entscheidet sich dennoch zu bleiben und bei der Verwaltung Comigors zu helfen. Vor allem aber versucht sie, einen Zugang zu Gerrick zu bekommen - doch der Junge verhält sich mehr als seltsam und hält Seri für eine böse Hexe. Als auf Comigor ein Mord geschieht, verschwindet der Junge spurlos...
Gleichzeitig versucht der Heiler Dassine langsam das Gedächtnis von Seris früherem Mann Karon wiederherzustellen. Der Prozeß ist qualvoll und langwierig. Doch in Avonar hat sich bereits der Verrat eingeschlichen und der letzte Erbe des Königshauses schwebt in größter Gefahr...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Von einem Buch gar nicht mehr loszukommen und immer noch schnell ein Kapitelchen dranzuhängen, bis der Morgen graut - ist das nicht der Traum eines jeden Lesers? Genau aus diesem Grund ist hier vielleicht eine Warnung angebracht: Mit Guardians of the Keep klappt das, und der nächste Tag könnte zum Kaffee-Grab und Alptraum werden.
Erstaunlich schnell steigt man wieder in die durchaus komplexe Geschichte ein, auch wenn der Vorgänger schon eine Weile zurückliegt. Carol Bergs Figuren holen einen sofort wieder ins Geschehen zurück und sorgen auch dafür, daß man möglichst ununterbrochen dort bleibt. In diesem Band gibt es eine ganze Reihe von Charakteren, aus deren Perspektive erzählt wird, und ein jeder ist sprachlich und emotional ein wenig anders eingefärbt. Daß die Figuren eine mitreißende Entwicklung erleben, steht außer Frage, denn in Carol Bergs Geschichte geht es um zutiefst menschliche Veränderungen des Charakters: Was geschieht, wenn man verführt, verängstigt oder verletzt wird, zu was kann ein normaler oder sogar liebenswerter Mensch unter entsprechendem Druck werden? Dem Leser wird hier ein fein ausgearbeiteter Blick in solche Abgründe gewährt, zum Glück niemals ein ganz hoffnungsloser - aber immer motiviert und nachvollziehbar. Die Autorin beherrscht dabei die ganze Bandbreite der menschlichen Gefühlswelt ohne sich zu verzetteln, unter anderem auch, indem sie eine absolut anrührende Liebesgeschichte erzählt, ohne auch nur einmal Richtung Kitsch oder Gefühlsduselei zu driften.
Um dem Buch gerecht zu werden, muß man allerdings ergänzen, daß die Charaktere mit psychologischer Tiefe eigentlich nur das Sahnehäubchen oder die Dreingabe zu einer perfekt konstruierten, temporeichen und spannenden Geschichte um den Kampf gegen dunkle Magie und Chaos sind. Einige Verschachtelungen und vor allem die eine oder andere Kehrtwendung im Plot, die einen alles bisher gelesene über Bord schmeißen lassen, erfordern ein wenig Selbst-Denken von seiten des Lesers. Ununterbrochene Action ist natürlich nicht angesagt, aber die Autorin beherrscht es, auch aus Kleinigkeiten mitreißende Momente zu machen, und wenn dann einmal die Waffen gezogen werden, beweist sie auch ein Talent für Kampfszenen.
Stets findet man bei Carol Berg ein paar Sätze, die man sich als poetisch-philosophische Meisterleistung in der Fantasy ans Schwarze Brett pinnen kann, in diesem Fall, als die Vorstellungen, die die verschiedenen Völker vom Leben haben, erläutert werden. Überhaupt ist das Volk der Dar'Nethi eine sehr gut gelungene Eigenheit von Bergs Welt, von der sich Autoren, die sich krampfhaft um Elfen oder andere "schöngeistige" andersartige Völker bemühen, vielleicht eine Scheibe abschneiden sollten.
(rezensiert von: mistkaeferl)
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The Black Chalice

Fazit: Wer lebendige, mitreißende und unter die Haut gehende Fantasy sucht, sollte hier zugreifen.



weitere Rezensionen:

Guardians of the Keep:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Was im ersten Band das Spiel mit mehreren Zeitebenen war, ist im zweiten Band der Versuch mit gleich drei Ich-Erzählern für Abwechselung zu sorgen. Das ist ein ambitioniertes Unterfangen und nicht einfach, denn der Leser erwartet nun drei völlig unterschiedliche, persönlich gefärbte Standpunkte. Das ist der Autorin völlig missglückt.
Zwar ist der Handlungsstrang der Heldin wie im ersten Band überzeugend. Doch von der Gefühlswelt der Männer scheint sie nicht viel zu verstehen, und entsprechend ausdrucksschwach bleibt ihr männlicher Gegenpart. Und das bei einer Figur, die aus zwei getrennten Persönlichkeiten zusammengesetzt ist, der Parallelexistenz in einem Körper völlig unklar bleibt. Da er meist mit seinen Erinnerungen ringt, sind die entsprechenden Passagen, in denen er agiert, handlungsarm. Oberflächliche Auseinandersetzungen mit seinem Lehrer und Heiler und lange Monologe geben ihm eine Aura von Zögerlichkeit und Antriebsschwäche. Das ist bedauerlich, weil es doch gerade die Spannung zwischen diesen beiden ungleichen Protagonisten ist, die die Handlung forttreiben soll.
Der dritte Ich-Erzähler ist ihr eigener Sohn, dessen Existenz sie erst im Verlauf der Handlung erkennt. So wunderschön die Szenen beschrieben werden, in denen die Heldin versucht, das Vertrauen des Kindes zu erringen, so enttäuschend ist die Sicht der Dinge aus den Augen des Kindes. Im Eiltempo werden Informationen nachgereicht, von denen die Autorin glaubt, dass sie zum Verständnis der weiteren Handlung nötig sind. Aber das ist der sachliche Erzählstil eines unbeteiligten Beobachters. Man muss nicht den Erzähler wechseln, wenn sich sonst nichts verändert. Entsprechend langweilig ist auch dieser Abschnitt.
Spannung ist ohnehin nicht die Stärke von Carol Berg. Spannung ist entweder Aufregung durch Tempo und Aktion oder - viel wichtiger - das Spiel mit Erwartungen und Hoffnungen. Wenn die Handlung aber vorausberechenbar und so deutlich vorbereitet ist, dass man nur noch auf den Vollzug wartet, dann kann zwar immer noch Atmosphäre, aber kaum noch Spannung entstehen. Eine an anderen Stellen unverständliche Handlung wie beispielsweise der Selbstmord des männlichen Protagonisten mag zwar Verwunderung oder Verwirrung erzeugen, aber ebenfalls keine Spannung. Sie stellt sich auch dann nicht mehr ein, wenn ein erklärender Handlungsfaden in einer Rückblende nachgereicht wird. Diesen Konstruktionsfehler findet der Leser auch im ersten Band, dort aber nicht so offensichtlich. Ich fühlte mich gelegentlich an einen Spaßmacher erinnert, der einen Witz erzählt, auf halber Strecke stecken bleibt, dann zur Pointe kommt und anschließend, weil niemand lacht, die Pointe langatmig erklärt. Ein Witz wird so nicht besser.
Als ausgesprochene Beschleunigungsbremsen erweisen sich außerdem die ausführlichen Beschreibungen der Umgebung, in der die spärliche Handlung stattfindet. Man muss der Autorin zugestehen, dass der Detailreichtum beeindruckend und phantasievoll ist, aber durch die einfache Aneinanderreihung detailreicher Beobachtungen entstehen weder Tempo noch Atmosphäre.
Auf der Habenseite des Romans stehen in einem Fazit nicht mehr sehr viele positive Aspekte. Der generelle Hintergrund mit Parallelwelten, dem Gegensatz Magie begabter und weltlicher Menschen und dem alten Kampf zwischen Gut und Böse ist wenig innovativ, aber auch nicht schlecht. Beziehungen zwischen einzelnen Personen sind zum Teil liebevoll herausgearbeitet, und der Schreibstil ist gefällig. Wenn ein Buch aber langweilt und man sich bis zum Ende durchquälen muss, dann ist es schwer, mehr als 2.5 Sternchen zu vergeben.
(rezensiert von: boosterpacks)



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