WOLFSMOND
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Wertung: ø 3.75 von 5
2 Rezensionen
-Hier in der Calla ernten die Wölfe Kleinkinder.-
Kapitel 5 (Die Versammlung der Folken)
Zyklus/Band Der dunkle Turm (5)
Autor Stephen King
Original The Dark Tower V: Wolves of Calla
Erscheinungsjahr 2003
Verlag Heyne
ISBN 3-453-53023-3
Subgenre Phantastik
Seitenzahl 939
Probekapitel -
Worum's geht:
Roland von Gilead ist in Mittwelt noch immer auf der Suche nach dem magischen dunklen Turm. Mit seinen Gefährten gelangt er in den kleinen Ort Calla Bryn Sturgis, wo den Farmern auffallend häufig Zwillinge geboren werden. Doch seit Generationen überfallen Wolfsreiter auf grauen Pferden das Dorf und rauben jeweils einen der Zwillinge. Wenn das Kind dann zurückkehrt ist es geistig behindert. Nun hat Andy, der Boten-Roboter, erneut einen Überfall angekündigt. Roland und seine Freunde, die sich bereit erklärt haben, den hilflosen Farmern beizustehen, entdecken in einer Höhle des Dorfes eine geheimnisvolle Tür, die sich als Verbindung zur Erde und zu anderen Welten entpuppt. Die Freunde nutzen die Tür, um im New York des Jahres 1977 eine Rettungsaktion zu unternehmen....
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Offensichtlich war King beim Schreiben dieses Buches gedanklich noch stark dem Vorgängerroman verhaftet, spielt die Handlung doch größtenteils abermals in einer an den Wilden Westen gemahnenden Umgebung. Das ist auch der größte Pluspunkt des Buches, denn damit kann King einen Großteil der Atmosphäre von Glas nach Wolfsmond hinüberretten. Nur vordergründig geht es um den Kampf Gut gegen Böse, auf einer tiefer liegenden Ebene behandelt King aber wiederum ein Grundproblem der menschlichen Gesellschaft. Ging es in Glas darum, ob die eigenen Prinzipien schwerer wiegen als ein geliebter Mensch, geht es in Wolfsmond um die Frage, wie man mit einer Entscheidung umgehen muss, bei der beide Auswahlalternativen schlecht sind.
Im Falle der Bewohner der Calla Bryn Sturgis bedeutet das: Sollen sie sich für die vermeintlich "sichere" Variante entscheiden und ein Kind für die Sicherheit aller opfern oder kämpfen und den Tod aller riskieren? Darf man so eine Entscheidung überhaupt über den Kopf der Betroffenen (nämlich der zu opfernden Kinder) hinweg treffen?
Das daraus resultierende moralische Dilemma der Hauptpersonen nimmt den größten Teil des Buches ein, was der Geschichte sehr viel Realitätsnähe verleiht und die Ausweglosigkeit der handelnden Personen spürbar macht. King ist eben immer dann am stärksten gewesen, wenn er weniger auf äußere denn auf innere Spannung setzt.
Die Glaubwürdigkeit der inneren Konflikte schließlich bereitet auch den Nährboden für das furiose Finale, das auch in seiner Konsequenz und Schonungslosigkeit dem von Glas kaum nachsteht.
Problematisch dagegen (und Grund für die Abwertung um einen Stern) ist die im Laufe des Romans immer mehr in den Vordergrund rückende Schwangerschaft von Susannah. Zum einen kommt dieser neue Handlungsstrang recht unvermittelt und wirkt dadurch irgendwie gekünstelt, zum anderen lenkt sie stark von der eigentlichen Handlung ab. Richtiggehend störend wird der neue Faden zum Schluss des Romans, wenn sich Susannah (die zeitweilig von Mia Niemandstochter beherrscht wird; einer Dämonin, die auf einer anderen Weltenebene ebenfalls schwanger ist) von der Gruppe absetzt um sich zur Entbindung in die Hände der niederen Männer zu begeben. Damit wird der großartige Showdown des Romans konterkariert und entwertet. Der folgende Cliffhanger hinterlässt den Leser frustriert und ratlos.
Darüber hinaus total daneben: Die unfreiwillig komischen Gegenwartsbezüge (z.B. die Schnatz-Handgranate Marke "Harry Potter" (!!!)).
Die Handlung erinnert übrigens nicht von ungefähr an den Filmklassiker Die glorreichen Sieben (seinerseits ein Plagiat des genialen Kurosawa-Streifens Die sieben Samurai), vielmehr stellt sie eine liebevolle Hommage dar an diese Meilensteine der Filmgeschichte, was ganz deutlich am Schauplatz der Geschichte abzulesen ist: Calla BRYN (Yul Brynner ist Hauptdarsteller in Die glorreichen Sieben) STURGIS (John Sturges zeichnete als Regisseur verantwortlich).
(rezensiert von: Kariya)
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Heldenherz

Fazit: Gewisse Ermüdungserscheinungen sind unverkennbar, dennoch ist Wolfsmond noch einmal ein mitreißender Ausflug nach Mittwelt.



weitere Rezensionen:

Wolfsmond:
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension) :
Nach langem Warten auf die englische Taschenbuchausgabe, in der ich die ersten vier Bände besitze, fiel mir Wolves of Calla in der Übersetzung in die Hände. Neunhundert Seiten Revolvermänner, Türen in andere Welten und freakige Gegebenheiten. Nachdem der vierte Band fast vollständig aus einem Rückblick bestand, ging es nun mit der ursprünglichen Geschichte, der Suche nach dem dunklen Turm, endlich weiter. Das Grundgerüst der Handlung ist ziemlich schnell klar. Die "Wölfe" aus der Donnerklamm müssen besiegt werden, wenn sie kommen um die Hälfte der Kinder der Calla zu stehlen. Bis dahin dauert es allerdings noch ein wenig und Spannung muss erstmal auf andere Art und Weise aufgebaut werden. Zum Beispiel mit den Erzählungen von Callahan, einem Priester und Exsäufer, den Stephen King anscheinend direkt aus einem seiner Horrorromane entnommen hat. Das funktioniert so weit auch ganz gut. Nimmt man noch ein paar Andeutungen über die Natur des von Susannah erwarteten Babys hinzu und außerdem Stephen Kings ausgezeichnete Schreibe, so ist es keine Überraschung, dass die neunhundert Seiten wie im Fluge vergehen. Die Wölfe kommen und sterben und plötzlich hätte man sich doch ein wenig mehr gewünscht, ein wenig mehr Haupthandlung, ein wenig mehr Abenteuer und Verwicklungen. Da bleibt nur eins, gleich mit Susannah weitermachen.
(rezensiert von: Naegar aus dem Sumpf)

Fazit: Mein Favorit innerhalb des Dunklen Turms bleibt Drei, trotzdem kann man nicht sagen, dass Wolfsmond abfällt. Stephen King ist nicht umsonst der (finanziell) erfolgreichste Schriftsteller der Welt. Sprache, Charakterentwicklung und -Motivation wie fast immer top.
Unnötig hinzu zu fügen, dass Wolfsmond als Einzelband zu lesen sehr wenig Sinn macht.



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