ELIDOR

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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Aber er kam nicht auf dem Bürgersteig auf der anderen Straßenseite an, denn die Pflastersteine bewegten sich unter ihm. Er wandte sich um. Der Umriss der Kirche wogte in der Luft und verschwand. Er stand zwischen Felsbrocken an einer Meeresküste, und die Musik erstarb im Getöse der Brecher und im lang gezogenen Fallen der Brandung.-
Ende Kapitel 1
Zyklus/Band -
Autor Alan Garner
Original Elidor
Erscheinungsjahr 1965, dt. 1986 (neu: 2004)
Verlag Verlag Freies Geistesleben
ISBN 3-7725-2259-9
Subgenre Phantastik
Seitenzahl 165
Probekapitel -
Worum's geht:
Vier Kinder wollen den letzten Stunden des Umzugstrubels entgehen und sich die Zeit vertreiben. Ein Fingertipp auf den Stadtplan Manchesters verweist sie in die Thursday Street in ein verlassenes Slum- und Stadtsanierungsgebiet. In einer verlassenen Kirche verschwindet ein Kind nach dem anderen und zuletzt wechselt auch Roland auf die andere Seite in eine fremde Welt. Das Land ist tot, die Burgen zerstört. Mit letzter Anstrengung befreit Roland die Geschwister und die vier magischen Artefakte, die sie nach England retten. Obwohl die Familie umzieht, verfolgen die Kräfte Elidors die Kinder und Unheimliches geschieht in ihrer Umgebung. Als dann das verwirrte weiße Einhorn auftaucht, weiß zumindest Roland, dass die Zeit zum Handeln gekommen ist, sonst wird das Licht in Elidor erlöschen.

Warum's so gut ist:
Die Geschichte ist relativ kurz (gemessen am Umfang heute üblicher Fantasy-Bücher), aber trotzdem griffig und spannend. Die Welt ist bisweilen skurril und man weiß nicht auf Anhieb, wohin der jeweilige Erzählstrang führen wird. Die Handlungspersonen Elidors bleiben weitgehend im Hintergrund, eine tritt namentlich auf (Malebron), aber bis zum Schluss bleibt ihre Bedeutung weitgehend unbekannt. Es werden beileibe nicht alle Rätsel gelöst, obwohl das Einhorn im Todesmoment das Licht für Elidor zurückgibt.
Zwischen unserer Welt und der jenseitigen gibt es Tore, Verbindungsstellen, die aber nicht alle Menschen sehen. Die Auswirkungen von drüben machen sich mit elektrischen Phänomenen bemerkbar. An deren Schilderung und der Beschreibung technischer Geräte wird erkenntlich, dass das Buch rund 40 Jahre alt ist. Ein Fernsehgerät, ein Radio funktionieren heute schon etwas anders. Das tut der Wirkung der Erzählung insgesamt keinen Abbruch, zudem verändern alle Elektrogeräte ihre Funktion, als die Kinder die Schätze Elidors nach Manchester bringen. Und außer Roland will niemand mehr mit Elidor etwas zu tun haben.
An manchen Stellen merkt man den englischen Humor für Besonderheiten, die einem leichten Schauder über den Rücken gleiten lassen.
Einige Motive erinnern an Doris Lessings "Die Memoiren einer Überlebenden", das allerdings neun Jahre später erschien. So gesehen kann man Elidors Einfluss vermutlich in manchem späteren Werk entdecken oder vermuten.
Der Verlag Freies Geistesleben hat dem Buch ein eindrucksvolles Cover gegeben und eine hochwertige Ausstattung (Papier, Bindung).
(rezensiert von: wolfcrey)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Die Memoiren einer Überlebenden

Fazit: Ein nicht alltägliches Buch in sehr schöner Aufmachung.


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