ENYMION SPRING - DIE MACHT DES GEHEIMEN BUCHES

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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Jetzt erkannte ich das Verhängnisvolle meiner Handlungsweise. Ich hatte die ganze Welt des Wissens geöffnet - das Buch der Bücher, dessen Ende nicht vorstellbar war. Wie konnte ich es wieder schließen?-
(Mainz, Frühjahr 1453)
Zyklus/Band -
Autor Matthew Skelton
Original Endymion Spring
Erscheinungsjahr 2006
Verlag Hanser
ISBN 3-446-20796-1
978-0-446-20796-7
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 430
Probekapitel -
Übersetzer Ulli Günther
Worum's geht:
Mainz zur Zeit Johannes Gutenbergs: Im Dunkel der Winternacht schleift eine abgerissene Gestalt eine schwere Truhe durch den Schnee. Um dem Deckel der Truhe winden sich Schlangen aus schwarzem Metall, die Köpfe mit den spitzen Zähnen zu einem raffinierten Schloß verschlungen. Fast sehen sie lebendig aus…
Jahrhunderte später streift ein Junge gelangweilt durch die Bibliothek des ehrwürdigen St. Jerome's College in Oxford. Er zieht ein Buch aus dem Regal, und plötzlich ist ihm, als hätte ihn etwas in den Finger gestochen. Auf dem Einband des Buches steht, verblichen und kaum noch lesbar Endymion Spring. Die Seiten sind leer, doch plötzlich zeigen sich im Papier feine pulsierende Äderchen, fast wie bei einem lebenden Wesen. Dann erscheinen Wörter, Sätze - es ist, als schriebe sich das Buch selbst. Blake, der Junge, ist auf ein uraltes Geheimnis gestoßen. Und dennoch hat sein großes Abenteuer gerade erst begonnen…

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Das Buch der Bücher - jeder stellt sich darunter etwas anderes vor und es gibt so manche Bücher, die so genannt werden. Spontan fällt mir dazu die Unendliche Geschichte von Michael Ende ein. Dort heißt es in einem Absatz: Das, genau das war es, wovon er schon oft geträumt und was er sich, seit er von dieser Leidenschaft befallen war, gewünscht hatte: Eine Geschichte, die niemals zu Ende ging!
In dem Debütroman von Matthew Skelton spielt ebenfalls ein solches Buch eine wichtige Rolle. Nur handelt es sich diesmal nicht um eine Geschichte, die niemals zu Ende geht, sondern um ein Buch von seltsamer Beschaffenheit, das das gesamte Wissen der Welt enthält. Dieses Buch besitzt allerdings eine merkwürdige Form von Eigenleben und gibt seinen wertvollen Wissensschatz nur auserwählten Personen preis. Der zwölfjährige Blake scheint eine solch auserwählte Person zu sein…
Skelton hat mit Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches ein durchaus spannendes und anspruchsvolles Jugendbuch vorgelegt, das auch mit einer gehörigen Portion historischem Hintergrund aufwarten kann. Auf zwei Zeitebenen, schön voneinander durch eigene Titelblätter getrennt, in zwei Handlungssträngen, wird einem Krimi gleich erzählt wie das Buch der Bücher entstand und wie es von Mainz nach Oxford gelangte.
Der im Mainz des Jahres 1453 angesiedelte erste Handlungsstrang erzählt die Geschichte des stummen Jungen Endymion, der als Lehrling bei Johannes Gutenberg untergekommen ist, bei ihm das Handwerk der Buchdruckerkunst erlernt und das geheimnisvolle Buch nach Oxford bringt.
Der im Oxford unserer Tage spielende zweite Strang berichtet von Blake, der Endymion Spring in den Regalen der altehrwürdigen Bibliothek der Universität entdeckt und vor dem gierigen Zugriff skrupelloser Gelehrter schützen muß.
Wie im Allgemeinen bei Jugendbüchern üblich ist die sprachliche Gestaltung eher einfach und dem jugendlichen Leser angepasst. Die Sätze sind nicht zu lang, Begriffe und Ausdrücke aus der untersten Schublade werden vermieden und auf komplizierte Schachtelkonstruktionen wird ebenfalls verzichtet. Die Charaktere der Figuren sind nicht besonders tief sondern eher stereotyp angelegt, so dass die Figuren genaugenommen bestimmte menschliche Eigenschaften verkörpern. "Gut" und "Böse" werden klar definiert, was vor allem bei den Nebenpersonen deutlich wird. Blakes Schwester Duck beispielsweise hat die Rolle des Schlaubergers inne und auch die anderen Figuren lassen sich mehr oder weniger auf eine oder zwei Eigenschaften festnageln. Aus diesem Grund mag das Buch vor allem für den erwachsenen Leser keine besondere Herausforderung darstellen, und doch wäre es schade, würde man aus dieser oberflächlichen Beurteilung heraus auf die Lektüre verzichten bzw. das Buch ungelesen an seine halbwüchsigen Kinder weitergeben. Endymion Spring - die Macht des geheimen Buches ist ein Jugendroman mit einer wunderbar umgesetzten schönen Idee, in den der Autor viel Zeit und Mühe investiert hat. In dem Katz-und-Maus-Spiel rund um das wertvolle Buch finden sich kleine Ausflüge in die Anfänge der Kunst des Buchdrucks und in die Geschichte der Universität Oxford. Dies und die kleinen geschickt eingestreuten Hinweise aus dem Faust sind wahre intellektuelle Leckerbissen für pfiffige junge Leser, aber auch für den Erwachsenen. Wenn man diese gelegten Spuren aufnimmt, stöbert man vielleicht in der nächstgelegenen Bibliothek nach dem Wappen Johannes Gutenbergs… oder nach Endymion Spring selbst… und man hat dann vielleicht ein bisschen das Gefühl, das Buch aus der Haut des geheimnisvollen Blätterdrachen hätte einen auserwählt und sich ein Stückchen weit für einen geöffnet…
(rezensiert von: Katerchen)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Das Kartengeheimnis

Fazit: Eine sehr empfehlenswerte Jugendlektüre, die auch Erwachsenen Spaß macht.


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