DEVICES AND DESIRES
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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-"The quickest way to a man's heart," said the instructor, "is proverbially through his stomach. But if you want to get into his brain, I recommend the eye-socket."-
Chapter 1
Zyklus/Band The Engineer Trilogy (1)
Autor K.J. Parker
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2005
Verlag Orbit
ISBN 978-0-316-00338-4
0-316-00338-7
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 635
Probekapitel -
Worum's geht:
Ziani Vaatzes ist Fabrikleiter einer Gesellschaft, die ihre technologische Vormachtstellung durch eine Unzahl an Vorschriften und Restriktionen sichert. Da er durch einen unscheinbaren Verstoß dieses Sytem unterwandert, wird er zum Tode verurteilt, kann aber zu einem rückständigen Bergvolk fliehen. Dort sucht er um jeden Preis nach einer Möglichkeit trotz fanatischer Verfolgung durch sein Volk wieder mit seiner Familie vereint zu werden.

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Einmal mehr hinterlässt ein Buch einen zwiespältigen Eindruck bei mir. Den grundsätzlichen Ansatz des Buchs finde ich sehr interessant. Ein im Vergleich zu seinen Nachbarn hochtechnologisierter Stadtstaat, der zur Sicherung dieses Fortschritts aber zu Restriktionen greift, die letztlich zu extremer Stagnation führen. Ein (Anti-)Held, der dieses Gesellschaftsmodell an sich unterstützt, für seine Übertretung der Regeln aber (auch aus anderen Gründen) hart bestraft wird und sich knapp ins Exil retten kann. Dort ist er gezwungen, sich mit einem Gesellschaftsmodell auseinanderzusetzen, das seinen Überzeugungen extrem widerspricht. Um sein Ziel - die Wiedervereinigung mit seiner Familie - zu erreichen, greift er zu dem vielleicht einzigen Mittel, das ihm als stark strukturierten Menschen einer ebenso strukturierten Gesellschaft zur Verfügung steht: Er benutzt das Material, das ihm zur Verfügung steht. In diesem Fall eben die Bevölkerung des kleinen Bergstaates, in den er fliehen konnte.
Im Laufe der Erzählung werden diese gravierenden kulturellen Unterschiede immer wieder deutlich, weil die Handlung abwechselnd aus der Perspektive des Flüchtlings, Mitgliedern des Bergvolks und Personen aus dem Stadtstaat geschildert wird. Dies ist oft interessant und beängstigend, wenn es um die Manipulationen Zianis geht, die vielleicht nicht zufällig an R. Scott Bakkers Prince of Nothing erinnern, ans Absurde grenzend, wenn die Vorschriften und Mühlen der Bürokratie in der Stadt beschrieben werden, und frustrierend zutreffend, wenn Parker die menschlichen Schwächen darlegt, die zu einem großen Teil wiederum von Ziani ausgenutzt werden, der allerdings selbst auch immer mehr Risse zu zeigen scheint.
Dies alles ist sprachlich durchaus ansprechend geschildert, so dass mein einziger Kritikpunkt ein recht subjektiver ist: Für meinen Geschmack überspannt der Autor den Bogen schlicht und einfach an einigen wenigen Stellen und balanciert am Rande der Unglaubwürdigkeit. Dadurch schwächt er aber leider gerade das Gebilde, das die von ihm entworfene, ungewöhnliche Welt darstellt, so dass zumindest ich als Leser zeitweise aus der Illusion der Geschichte herausgerissen wurde. Manche Ereignisse passen einfach zu gut in Zianis Pläne, was seine Fähigkeiten zwar wieder glaubwürdiger werden lässt (weil er es eben nicht alles planen konnte, sondern nur Glück hatte), ihn selbst aber unfähiger erscheinen lassen, weil er in seinen Handlungen solche Zufälle einzuplanen scheint.
Trotz dieser Kritikpunkte finde ich aber sowohl Szenario als auch Schreibweise interessant genug, so dass ich mir auch den zweiten Teil der Reihe kaufen werde.
(rezensiert von: Calavera)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Eine Geschichte mit interessanten (gesellschafts-)philosophischen Betrachtungen und spannender Handlung, die durch etwas zu viele "Zufälle" geschwächt wird.


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