EPIC
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1 Rezension
-Der Nebel, der vom Meer hertrieb, hatte sich auf dem Küchenfenster des Bauernhauses niedergeschlagen.-
Kapitel 1: Ein Todesfall in der Familie
Zyklus/Band Epic (1)
Autor Conor Kostick
Original Epic
Erscheinungsjahr 2004, dt. 2006
Verlag Oetinger
ISBN 3-7891-4025-9
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 365
Probekapitel -
Worum's geht:
Die Menschen auf Neuerde leben ein einfaches und ärmliches Leben, und doch müssen sie all ihre Zeit in das Fantasy-Computerspiel Epic stecken, denn wer auf Neuerde etwas erreichen will - etwa neue landwirtschaftliche Geräte für die eigene Pflanzung von der Regierung erhalten möchte - muß in Epic Erfolge haben, seine Spielfigur muß Figuren der Regierung besiegen können. Um so schwieriger wird das, da die Mitglieder der Regierung das Spiel manipuliert haben und kaum zu schlagen sind. Als in Eriks Familie wiederum ein solches lebenswichtiges Gesuch an die Regierung scheitert, setzt Erik alles auf eine Karte und schafft eine neue Figur: Ein Mädchen, das er einzig auf das Attribut Schönheit hin ausrichtet. Auch wenn ihn am Anfang alle belächeln, kann er zusammen mit seinen Freunden bald erste Erfolge verbuchen - und lenkt dadurch ungewollte Aufmerksamkeit auf sich...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Online-Rollenspiele sind zur Zeit ein boomender Sektor im Bereich der PC-Spiele, da war es nur eine Frage der Zeit, bis die Thematik auch auf den Buchmarkt übergreift. Epic ist aber nicht einfach ein Roman zur xten computergenerierten Rollenspielwelt, sondern einer, der die Mechanik des Spielens selbst, die Interkation zwischen Spielwelt und Realität zum Thema hat, noch dazu geschrieben von einem Autor, der seit Jahren in der Entwicklungsszene dieser Spiele engagiert ist.
Dieser interessanten Ausgangsbasis hat Epic seine besten Aspekte zu verdanken - Gedankenspiele über die Zukunft der Onlinespiele, über mögliche Auswirkungen auf eine Gesellschaft, in der sie sich vom Segen zum Fluch entwickelt haben. Die konsequente Umsetzung dieser Inhalte für junge Leser dagegen ist nicht ganz gelungen. Zu Beginn hagelt es Informationen, um den Stand der Dinge auf Neuerde zu vermitteln, leider nicht eben geschickt - die Charaktere erklären sich gegenseitig ausgiebigst Dinge, die sie ohnehin schon wissen. Außerdem schimmert gerade bei den ersten Szenen, die im Spiel Epic stattfinden, die Spielmechanik, wie man sie von den eingängingen Computerspielen her kennt, stark durch. Leser, die gleichzeitig Computerspieler sind, werden einiges wiedererkennen (auch wenn die Technik auf Neuerde sich von der unseren unterscheidet) und den Stil vielleicht sogar ansprechend finden. Man verbringt im Übrigen durchaus den Großteil der Lesezeit auf der Ebene des Spiels, hin und wieder gibt es aber Szenen, die im realen Leben auf Neuerde angesiedelt sind.
Conor Kostick hat versucht, verschiedene interessante Aspekte des Themas auszureizen, zentral vor allem die Frage, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, die ihr Konfliktpotential online beim Spielen abbaut. Epic hätte durchaus mehr Tiefgang haben können, aber da kam dem Autor wohl die geringe Seitenzahl bei Jugendbüchern in die Quere, und statt ausgereizt sind die meisten Dinge nur angerissen. Dafür findet man plakative Bösewichte, deren einziges Attribut ihre Bosheit ist, fehlerlose Helden und vor allem viele Handlungsfäden, die ins Leere laufen, als hätte der Autor erst einmal zig Möglichkeiten für den Plot und seine Lösung aufgebaut, sich dann für eine entschieden und alle anderen in der Luft hängen lassen; etliche Szenarien werden am Ende einfach abgewürgt. So spielt zum Beispiel Eriks phänomenaler Schachzug, all seine Punkte für seine Figur in die Schönheit zu investieren, statt in naheliegendere Kampffertigkeiten, nur am Anfang eine kleine Rolle - denn glücklicherweise kann er am Ende doch kämpfen wie kein zweiter und ist auch ein schlauer Bursche, so daß er die Gegner eher mit Kampftaktik als mit Ausstrahlung zur Strecke bringt. Alles in allem entsteht dadurch ein recht unausgegorener Gesamteindruck, und selbst, wenn Kostick in einzelnen Szenen Erzähltalent beweist, wird das Gesamtwerk wohl am ehesten die Online-Spieler unter den jungen Lesern begeistern können, die ihr Hobby einmal aus Roman-Perspektive erleben dürfen...
(rezensiert von: mistkaeferl)

Wertung
gesamt
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Sprache
Story
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Personenglossar
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Illustrationen
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Fazit: Ein unausgegorener Jugendroman mit interessanten Ausgangsideen.


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