THE EYE OF THE NIGHT

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Wertung: 3 1/2 von 5
1 Rezension
-I little thought, when I begged shelter at Kelgarran Hall one rainy night, that I should take part in its downfall.-
1, Kelgarran Hall
Zyklus/Band -
Autor Pauline J. Alama
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2002
Verlag Bantam Spectra
ISBN 0-553-58463-4
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 451
Probekapitel -
Worum's geht:
Jereth, ein Priester im Orden des Aufrechten Gottes, ist auf der Rückkehr von einer Pilgerfahrt, doch nichts zieht ihn mehr zu seinem Orden zurück, dem er vor sieben Jahren aus Verzweiflung beigetreten ist, nachdem seine gesamte Familie bei einem Schiffsunglück ums Leben kam. Und so kommt es, als er die wunderschöne Trenara und ihre kleinwüchsige, mißgestaltete Dienerin Hwyn trifft, daß er sich den beiden Frauen anschließt. Hinter Hwyn steckt viel mehr, als er auf den ersten Blick vermutet hat: Sie befindet sich auf einer Mission - sie stiehlt ein mächtigs Artefakt, das Auge der Nacht und soll es nach Norden bringen, in das Land, wo aus dem alle Menschen fliehen, wo die Erde bebt und die Toten durch Städte und Dörfer streifen. Und obwohl es wie eine Reise in den abgrund scheint, beteiligt sich Jereth an dieser Unternehmung: So ziehen ein Priester, eine Prophetin und eine Närrin nach Norden, und wissen selbst nicht, ob sie die Welt damit retten oder zerstören werden...

Warum's so gut ist:
Auch, wenn dieses Buch nicht zu den absoluten Highlights gehört, gibt es einen Grund, warum es sich trotzdem lohnt, es zu lesen: Die Charaktere. Das Gespann der drei Hauptcharaktere ist ohnehin unvergleichlich, und sie sind es auch, die einen zu Beginn in das Buch ziehen - allen voran Jereth, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt ist. Aber auch alle Nebencharaktere sind hervorragend ausgestaltet und sogar der kleinste Bettler scheint Tiefe zu besitzen. Durch die Ich-Perspektive steht man als Leser immer unmittelbar im Geschehen - und trotzdem hat die kleine, in einem Band erzählte Geschichte Längen. Es gibt einfach zu viele Geheimnisse um die Queste, und zu wenig Bekanntes, an dem man sich festhalten könnte. So hemmen die ganzen Fragen eher den Lesefluß statt ihn weiterzutreiben. Einige der Zwischensequenzen, etwa der Aufenthalt in einem kleinen Dorf, sind darüber hinaus auch unverhältnismäßig lange geraten, und in dieser Zeit tut sich im Hinblick auf die Haupthandlung so gut wie gar nichts.
Die stark ans Mittelalter angelehnte Welt ist unspektakulär bis auf den religiösen Aspekt. Dies ist das zentrale Thema der Geschichte - und zum Thema Glauben, Propheten und Heilige werden hier jede Menge Denkanstöße gegeben und Erklärungen geboten. Eine Geschichte, wie Götter Menschen benutzen - das klingt vertraut; und in der Tat erinnert der Roman in vielen Aspekten an Lois McMaster Bujolds Curse of Chalion, auch wenn das Setting und die Perspektive höchst unterschiedlich sind. Die Mythologie hinter der Welt, die kleinen Geschichten in der Geschichte sind die Entdeckungen, die den kleinen Roman lesenswert machen.
Gut gelungen ist in weiten Teilen des Romans auch die Atmosphäre, man befindet sich in einer sterbenden Welt und vergißt das auch keinen Augenblick lang. Eine düstere Welt, in der drei gebrochene Charaktere einem ungewissen Ziel entgegeneilen, ist bestimmt nicht jedermanns Sache, und gerade Action- und Magie-Fans werden hier auf jeden Fall zu kurz kommen. Leser, die sich mehr für Charakterentwicklung interessieren, werden dafür mit dem geradezu liebevollen Umgang der Autorin mit ihren Figuren entschädigt. Es werden in diesbezüglich auch alle Handlungsfäden zu einem Ende geführt, und das ist fast zu viel des Guten: Nach all den desolaten Vorzeichen mutet das Ende ziemlich kitschig an, und etwas weniger Friede, Freude, Eierkuchen hätte wohl auch gereicht.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur englischen Ausgabe: Mit seinem leicht gehobenen Sprachstil eignet sich das Buch eher für geübte Leser.

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Chalion/Chalions Fluch
Small Gods/Einfach göttlich

Fazit: Lesenswerte Charaktere in einem eher unspektakulären Rahmen.


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