DIE FARBE BLAU

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1 Rezension
-"Komm her, Cornelis, und ramm mir dein Messer in den Wanst!".-
Kapitel 1 Der Tod im Rasphuis
Zyklus/Band -
Autor Jörg Kastner
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2005
Verlag Knaur
ISBN 3-426-66169-1
Subgenre Pseudo-historisch
Seitenzahl 415
Probekapitel -
Worum's geht:
1584: Balthasar Gérard, Katholik und Untertan des spanischen Königs, ermordet Wilhelm von Oranien. Als er öffentlich gevierteilt wird, verflucht er die anwesenden Zuschauer und mit ihnen alle Einwohner der calvinistischen Niederlande. Fast hundert Jahre später, im August 1669, arbeitet der junge Cornelis Suythof als Aufseher im Rasphuis, dem Amsterdamer Gefängnis. Eigentlich ist er Maler, aber vom Verkauf seiner Bilder kann er nicht leben. Eines Tages wird der angesehene Blaufärber Guysbert Melchers ins Gefängnis eingeliefert, der seine Familie auf bestialische Weise ermordet hat. Am nächsten Tag findet man ihn tot mit aufgebissenen Pulsadern in seiner Zelle. Im Raum befindet sich ein Gemälde, das Melchers Familie zeigt. Der Aufseher Ossel hat es dem Blaufärber gegen Bezahlung in die Zelle gebracht, obwohl dies eigentlich verboten ist. Um nicht in Schwierigkeiten zu geraten, versteckt Ossel das Bild, dessen vorherrschender Farbton ein intensives Blau ist. Kurze Zeit später wird Ossel wegen Mordes an seiner Lebensgefährtin verhaftet. Cornelis, der mit dem Aufseher befreundet ist, versucht herauszufinden, wie es zu der Tat kommen konnte. Eine Frage läßt ihn bald nicht mehr los: Kann ein Bild unbescholtene Bürger zum Mord treiben?
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Jörg Kastner läßt den alternden, verarmten und von der Trauer um seinen verstorbenen Sohn Titus gezeichneten Maler Rembrandt an einem mörderischen Komplott teilhaben. Geschickt vermischt der Autor historische Fakten mit fiktiven Elementen, so daß die Geschichte plausibel, überzeugend und interessant ist. Leider hat sich Kastner mit der Entscheidung, die Ereignisse von Cornelis als Ich-Erzähler schildern zu lassen, selbst ein Bein gestellt, denn auf diese Weise geht ein großer Teil der Spannung verloren. Cornelis gerät bei seinen Nachforschungen zwar immer in aussichtslos erscheinende Situationen, er wird verschleppt, gefangengehalten, angegriffen und mit dem Tode bedroht, aber da er die Geschichte selbst erzählt, ist es klar, daß ihm nichts passieren kann. Die Rettung naht stets im letzten Moment und verläuft ziemlich reibungslos. Meist kommt ihm der vom Amsterdamer Rat eingesetzte Ermittler Jeremias Katoen zu Hilfe, offensichtlich eine frühe Inkarnation von Jerry Cotton. Es kommt auch vor, daß Cornelis' Gegner ihm "Volksreden" halten, in denen sie lang und breit ihre Motivation für die von ihnen begangenen Untaten darlegen, anstatt den gefangenen und wehrlosen Maler, der ihnen gefährlich geworden ist, einfach zu erschießen, und einmal rettet ihn rechtzeitig brechendes Eis. All diese Manöver sind zu durchsichtig, um atemberaubende Spannung zu erzeugen und daß der Schluß der Geschichte mit einem Happy End gekrönt werden wird, ist auch schon nach wenigen Kapiteln klar. Trotzdem gelingt es Kastner beim Leser die Neugier wachzuhalten, was es mit dem ominösen Gemälde wohl auf sich haben mag und ob tatsächlich übernatürliche Kräfte am Werk sind.
(rezensiert von: Top Dollar)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Gelungene Mischung aus historischem Kriminalfall, Mystery-Elementen und einem Religionskonflikt, bei der die Spannung etwas zu kurz kommt.


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