FAUST (HÖRBUCH)

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Wertung: 5 von 5
1 Rezension
-Der Widerstreit zwischen Gott und dem Teufel, dem Guten und dem Bösen, ist uralt und auch diese Geschichte handelt davon.-
Vorspann
Zyklus/Band -
Autor neu erzählt von Barbara Kindermann, nach Johann Wolfgang von Goethe
Original -
Erscheinungsjahr 2005
Verlag Hörcompany
ISBN 3-935036-80-9
Subgenre Hörbuch (Kinder- und Jugendliche)
Gesamtlaufzeit 61 Minuten
Sprecher Joachim Meyerhoff, Ilona Schulz (Gretchen), Johnny Windler (Schüler)
Worum's geht:
Mephisto, der Teufel, wirft Gott vor, sein Werk und die Menschen seien fehlerhaft, worauf Gott antwortet, zumindest der Gelehrte Faust sei ein guter Mensch, da er sich um Wissen bemühe. Mephisto will Faust auf seine Seite ziehen und Gott gibt ihm die Erlaubnis, Faust zu versuchen. Währenddessen quält sich Faust nachts in seinem Studierzimmer, er lernt und lernt, liest stundenlang und findet, daß er doch nicht klüger ist als zuvor. Der Erdgeist, den er beschwört, sagt zu Faust, er sei ihm keineswegs ebenbürtig, sondern nur ein unbedeutender, kleiner Geist, ein Mensch eben. Dies deprimiert den Gelehrten noch mehr. Faust verzweifelt fast an seinem Nichtbegreifen, er sehnt sich nach dem Tod, doch das Ostergeläut reißt ihn aus seiner Schwermut. Am andern Tag unternimmt er mit seinem Gehilfen einen Osterspaziergang, dort begegnet er einem seltsamen Pudel, der ihm bis nach Hause nachläuft. In Fausts Wohnung verwandelt sich der Pudel in Mephisto. Der Teufel schlägt Faust einen Handel vor: Er will ihm zeigen, daß das Leben schön ist. Wird Faust sich je des Lebens freuen, dann soll er dem Teufel in der Hölle dienen, wie ihm Mephisto ab sofort im Leben dient. Faust willigt ein. Mephisto verjüngt den alten Faust und sorgt dafür, daß sich das junge, schöne und gute Gretchen in Faust verliebt. Diese Liebe wird Gretchen zum Verhängnis…

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Barbara Kindermann hat sich an die schwierige Aufgabe herangewagt, den Faust für Kinder aufzubereiten und sie hat diese Aufgabe mit Bravour bewältigt. Es ist ihr nicht nur gelungen, die wesentlichen Teile verständlich zusammenzufassen, sondern sie erläutert auch mit leichter Hand, warum die Protagonisten so handeln wie sie handeln und sogar den heiklen Grund für Gretchens Kerkerhaft erklärt Barbara Kindermann äußerst einfühlsam und dezent: Gretchen hat ein Kind bekommen und es in ihrer Verzweiflung nicht leben lassen. Die CD endet aber nicht mit dem Tod Gretchens und der Flucht Fausts mit Mephisto. Der Autorin ist auch noch das Kunststück gelungen Faust 2 in zwei, drei Sätzen zusammenzufassen, so daß es am Schluß zu einem Happy End im Himmel kommt und nur der Teufel verdientermaßen alleine da steht.
Die CD besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil erzählt Joachim Meyerhoff die Geschichte in der Version von Barbara Kindermann, die aber auch immer wieder mit bekannten Faust-Zitaten durchsetzt ist, der zweite Teil besteht aus Originalauszügen des Goetheschen Dramas. Zur Einführung gibt es den Prolog im Himmel, danach liegt der Schwerpunkt auf den spannenden "actionreichen" Szenen und auf der Gretchentragödie. Die Beschwörung des Erdgeistes ist ebenso vorhanden wie die spektakuläre Verwandlung des Pudels in Mephisto, die Zaubereien in Auerbachs Keller werden geschildert und auch der Besuch bei der Hexe, die Faust mit ihrem berühmten Hexeneinmaleins verjüngt. In einer Bearbeitung für junge Zuhörer darf die Schülerszene natürlich nicht fehlen. Geschickt ködert die Autorin Kinder und Jugendliche mit deren neuerwachtem Interesse an Zauberei und Magie, um ihnen das Goethesche Drama schmackhaft zu machen und serviert ihnen dazu noch spannende Szenen, die aus einem Abenteuerfilm stammen könnten wie Fausts und Mephistos Kampf mit Gretchens Bruder Valentin und eine tragische Liebesgeschichte.
Joachim Meyerhoff spricht die Nacherzählung relativ langsam in einer meist ruhigen Tonlage, die viel zum Verstehen des nicht ganz einfachen Inhaltes beiträgt, trotzdem trifft er stets mit seinem Ausdruck die Gemütsverfassung der einzelnen Protagonisten, wobei man den Eindruck hat, daß es ihm besonderen Spaß macht, Mephisto seine Stimme zu leihen und wenn sich die Ereignisse dramatisch zuspitzen, dann wird auch Joachim Meyerhoffs Ausdruck lebhafter.
Nur ein kleiner Fehler hat sich eingeschlichen: Beim Widerstreit zwischen Gott und dem Teufel sagt Barbara Kindermann ausdrücklich, daß Gott nicht wettet und Mephisto trotzdem erlaubt, Faust auf die Probe zu stellen; am Schluß heißt es dann, daß Mephisto seine Wette verloren hat. Wie auch immer, gewonnen haben auf jeden Fall die jungen Zuhörer, die auf diese Weise mit dem Faust Bekanntschaft schließen dürfen.
(rezensiert von: Top Dollar)

Wertung
gesamt
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Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Rundum gelungene Bearbeitung des Faust-Stoffes für junge Zuhörer.


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