SIR GAWAIN UND DER GRÜNE RITTER

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1 Rezension
-Als das schöne Britannien von diesem berühmten Mann gegründet war, wuchsen dort Recken heran, die den Kampf liebten und früher oft großes Unheil anrichteten. In diesem Reich gab es mehr Wunder zu bestaunen als in irgendeinem andren Land, das ich kenne.
Doch von allen Königen, die in Britannien herrschten, wurde Artus, wie ich hörte, am meisten verehrt.-
2.
Zyklus/Band -
Autor Verfasser unbekannt (Essay: J.R.R. Tolkien)
Original Sir Gawain and the Green Knight
Erscheinungsjahr 1375/1400 (dt. neu: 2004)
Verlag Klett-Cotta
ISBN 3-608-93263-1
Subgenre High Fantasy ;-)
Seitenzahl 167
Probekapitel -
Worum's geht:
Neujahrstag an König Artus' Hof. König und Königin, die Ritter und ihre Damen genießen ein üppiges Festmahl. Alle sind fröhlich und unbeschwert. Da stürzt ein gräßlich anzusehender Ritter in die Halle. Er hat die Statur eines Hünen, Haut und Haare sind, ebenso wie seine Kleidung, von grüner Farbe und auch sein Pferd ist grün. Die Hofgesellschaft verstummt und wirkt wie versteinert. Doch König Artus begrüßt den seltsamen Gast höflich und fragt nach seinem Begehr. Der Grüne Ritter schlägt ein "Weihnachtsspiel" vor: Falls einer der anwesenden Ritter den Mut aufbringe, dürfe er ihm mit voller Kraft mit der Streitaxt einen Schlag versetzen. Der Ritter müsse aber einverstanden sein, daß der Grüne Ritter ihm ebenfalls einen Schlag versetze, den er widerstandslos hinnehmen müsse und zwar genau nach einer Frist von zwölf Monaten und einem Tag. Keiner der Ritter meldet sich. Der Grüne Ritter spottet über die Feiglinge. Hocherzürnt bietet König Artus sich selbst an. Da geht Sir Gawain dazwischen und nimmt den Handel an. Der Güne Ritter beugt den Kopf und Sir Gawain schlägt ihn mit einem Hieb ab. Unbeeindruckt erhebt sich der Grüne Ritter, schnapp sich seinen Kopf an den Haaren, erinnert Sir Gawain noch einmal an die Abmachung und reitet von dannen. Ein Jahr später bricht Sir Gawain auf, um den Grünen Ritter zu stellen.
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Man kann Sir Gawain und der Grüne Ritter auch einfach als originelle Abenteuergeschichte lesen, sich gut dabei unterhalten und ganz nebenbei eines der großartigsten Werke der englischen mittelalterichen Literatur kennenlernen. Die Erzählung besticht u.a. durch ihre Naturschilderungen und wirklichkeitsnahen Jagdszenen, und trotz aller Grausamkeit haben die Auftritte des Grünen Ritters durchaus ihre komischen Seiten. So meint man Artus' kühne Recken vor sich zu sehen, wie sie von einem Fuß auf den anderen treten und verlegen in die Luft starren, Schuljungen gleich, die Angst haben, mündlich geprüft zu werden, nachdem sie von dem streitbaren Eindringling herausgefordert wurden, obwohl der unbekannte Dichter den Leser nur wissen läßt, daß alle in der Halle, ob von hohem oder niederem Rang, noch stiller (wurden). Auch später gibt es komische Situationen, als Gawain bei der Suche nach dem Grünen Ritter auf eine liebestolle Dame trifft und sich ihrer heftigen Annäherungsversuche erwehren muß. Man ließe dieser Geschichte aber Unrecht widerfahren, würde man sie nur als skurrile Aventiure-Erzählung betrachten. Sir Gawain und der Grüne Ritter ist in erster Linie die Geschichte einer Versuchung. Sir Gawain, der dem ideal der Vollkommenheit nachstrebt, dem menschliche Schwächen aber nicht fremd sind, wird mit der unmöglich scheinenden Aufgabe konfrontiert, im christlichen Sinne tugendhaft zu handeln, also keine Sünde zu begehen und gleichzeitig "höflich", das heißt, dem höfischen Ehrenkodex gemäß, als vortrefflicher Ritter und Held.
Wieso die Darstellung dieses Konfliktes, die Geschichte von Sir Gawain und dem Grünen Ritter zu einem Meisterwerk der englischen Literatur macht, erläutert J.R.R. Tolkien hervorragend in dem beigefügten Essay Sir Gawain und der Grüne Ritter.
(rezensiert von: Top Dollar)

zur Übersetzung
: aus dem Mittelenglischen übertragen von Hans J. Schütz
Wertung
gesamt
Welt
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Story
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Fazit: Ein Muß für jeden Fantasy-Fan, der die Wurzeln dieses Genres kennnenlernen möchte.


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