DIE GEISTERSCHRIFT

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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Es geschah nach dem Kauf dieses Hauses. Erst konnte ich gar nicht glauben, daß es Mum damit ernst war. Da hatte sie endlos davon geschwärmt, wie phantastisch das Haus sei, daß es aus dem Jahr 1886 stamme und noch sein altes Schieferdach habe und zwei Originalkamine aus Marmor und so weiter und so fort. Und dann kletterten wir aus dem Auto und standen vor einer Bruchbude.-
Kapitel1
Zyklus/Band -
Autor Catherine Jinks
Original Eglantine
Erscheinungsjahr 2002, dt. 2005
Verlag Nagel & Kimche
ISBN 3-312-00961-8
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 139
Probekapitel -
Worum's geht:
Allies Mum ist restlos begeistert, sie findet das Haus einfach phantastisch: Erbaut im Jahr 1886, mit einem alten Schieferdach und zwei Originalkaminen, genug Platz für sie selbst, Allie, Allies kleinen Bruder Bethan und Mums neuen Freund Ray. Bethan und Allie halten das Haus eher für eine Bruchbude, aber ihnen gefällt, daß jetzt jeder sein eigenes Zimmer haben wird. Die Kinderzimmer müssen wie das ganze Haus renoviert werden. Allies Zimmer ist in einer scheußlich roten Farben gestrichen und die Wand von Bethans Zimmer ist über und über mit einer Schrift bedeckt, einer kleinen, sauberen und dichten Schrift, so daß die Wand fast schwarz aussieht. Bethans Zimmer wird weiß gestrichen, doch an manchen Stellen kommen einzelne Sätze wieder durch. Auch diese werden mit weißer Farbe übertüncht, doch am nächsten Tag ist die Schrift wieder da, sinnvolle Sätze, die Tag für Tag mehr Wandfläche bedecken. Irgendjemand scheint ein Märchen an Bethans Wand zu schreiben. Aber warum tut er dies und vor allen Dingen - wer ist der Urheber der mysteriösen Schrift? Eines aber ist klar: In diesem Haus geht es nicht mit rechten Dingen zu!

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Wer bibelfest ist oder wenigstens seinen Heine kennt, der weiß: Wenn die Flammenschrift an der Wand erscheint, ist es Zeit, sein Testament zu machen. Aber keine Angst, ganz so schlimm wird es nicht, schließlich hat niemand aus Allies Familie "güldenes Gerät aus dem Tempel Jehovas geraubt" und bei der Schrift handelt es sich auch um keine Flammenschrift, samt Menetekel, sondern um eine sehr ordentliche und zierliche. Trotzdem sind solche Vorgänge beängstigend, vor allen Dingen, wenn man wie Bethan die Nacht in genau dem Zimmer verbringen muß, in dem ein unsichtbarer Irgendwer ein tragisches Liebesmärchen an die Wand schreibt. Wer weiß, worauf der Unsichtbare noch verfällt. Bethan bekommt in diesem Zimmer Albträume, bei denen er das schreckliche Gefühl hat, ersticken zu müssen. Und weil man das einem kleinen Jungen nicht zumuten kann, schlafen Allie und ihr Bruder bald wieder in einem Zimmer. Da Allie davon nicht begeistert ist, versucht sie herauszufinden, welches Geheimnis sich hinter der Geisterschrift verbirgt.
Catherine Jinks hält perfekt die Waage zwischen den verschiedenen Elementen ihrer Geschichte. Auch wenn der Geist keine Drohungen niederschreibt, ist die Situation äußerst unheimlich und es ist aufregend und spannend wie Allie Schritt für Schritt der Wahrheit näher kommt. Weiß man endlich wer, warum dieses Märchen an die Wand schreibt, sieht man sich unvermutet einem höchst aktuellen Problem Jugendlicher gegenüber, von dem die wenigsten wissen dürften, daß es so schon vor hundert Jahren relevant war. Der Inhalt des Märchens bringt Romantik in die Geschichte, ohne im Kitsch zu baden und als Gegengewicht zu den tragischen und unheimlichen Seiten der Geschichte hat Catherine Jinks eine gute Portion Humor einfließen lassen, z.B. wenn ein Feng-Shui-Meister auftaucht und ein Reinigungsritual veranstalten will, aber an seiner Angst scheitert. Das Ende des Buches ist auf eine wunderschöne Weise wehmütig und ein bißchen sentimental.
(rezensiert von: Top Dollar)

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