GOTTFRIED DAS FLIEGENDE SCHWEIN

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1 Rezension
-Es war einmal ein Schwein, das war sehr nett. Es lag am liebsten auf der Wiese und träumte vor sich hin. Gottfried hieß das Schwein. Gottfrieds größter Wunsch war es, zu fliegen…-
Gottfried fährt in Urlaub
Zyklus/Band -
Autor Waldrun Behncke
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 1985, neu: 2005
Verlag Beltz & Gelberg
ISBN 3-407-78058-3
Subgenre Kinder- und Jugenbücher
Seitenzahl 113
Probekapitel -
Worum's geht:
Gottfried ist ein Schwein, ein rundliches dickes Schwein, das sich nichts sehnlicher wünscht, als fliegen zu können. Wenn er auf der Wiese liegt, holt er tief Luft, plustert sich auf und flattert mit den Ohren. Doch nichts geschieht, kein klitzekleines Stückchen schwebt er über dem Boden, was daran liegen könnte, daß Gottfried 280 Pfund wiegt und überhaupt, wer hätte je davon gehört, daß Schweine fliegen können. Gottfried wird sehr, sehr traurig, weil es mit dem Fliegen nicht klappt. Er liegt deprimiert auf der Wiese, futtert nur noch Apfelstrünke und Kartoffeln und wird dabei immer dicker. So kann es nicht weitergehen. Gottfried sieht ein, daß er ein bißchen Abwechslung braucht und beschließt, Urlaub an der Nordsee zu machen.
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Gottfried ist das außergewöhnlichste und liebenswerteste Schwein zwischen den Alpen und der Nordsee. Allerdings kann es sein, daß Menschen mit dummen Vorurteilen dies nicht bemerken. Den ganzen Tag geht er in dem kleinen Badeort zu jedem Haus, an dem ein Schild mit der Aufschrift "Zimmer frei" angebracht ist, doch wenn er nach einem Zimmer fragt, ist plötzlich keines mehr frei oder die Leute haben Angst um ihren Teppich oder knallen ihm gleich die Tür vor der Nase zu, nur weil er ein Schwein ist. Erst beim letzten Haus hat er Glück. Dort wohnt Mimi Lütt mit ihrem Bruder Willi und die beiden sind richtig nett. Vor allen Dingen ermutigt Mimi Gottfried, seinen Traum vom Fliegen nicht aufzugeben und sie schimpft auch nicht, als er bei einem Versuch die Tischdecke samt Kaffeegeschirr vom Tisch reißt. Sie tröstet ihn und sagt ihm, daß er das bißchen Fliegen auch noch schaffen wird. Herr Kopittke, ein anderer Gast, der mit seiner Tochter Cornelia bei Mimi Urlaub macht, ist da völlig anders. Herr Kopittke sagt Gottfried auch gleich, daß Schweine nicht fliegen können und er beschwert sich, daß er mit einem Schwein am Frühstückstisch sitzen muß, Schweine würden schmatzen und stinken. Aber Mimi Lütt gibt ihm Bescheid: "Dieses Schwein schmatzt und stinkt nicht…Wenn jemand schmatzt und stinkt, dann sind Sie es!" Herr Kopittke ist eifersüchtig auf Gottfried, weil alle das Schwein ganz toll finden, obwohl er doch die meisten Dinge viel besser kann als Gottfried, nur interessiert sich dafür niemand. Zum Glück ist Cornelia viel netter als ihr Vater und Gottfried und Cornelia verstehen sich bald richtig gut.
Gottfried, das fliegende Schwein ist ein lustiges "Mutmach-Buch", das manchmal auch ein bißchen traurig ist. Es erzählt Kindern davon, daß man seine Träume nie aufgeben soll und es macht Erwachsenen klar, daß Kinder Ermutigung brauchen um "fliegen" zu können und daß es nicht hilfreich ist, ihnen zu sagen, sie könnten dies und jenes nicht und würden es auch nie lernen. Es erzählt auch davon, daß Vorurteile dumm sind und anders zu sein nicht bedeutet, schlechter zu sein. Und es warnt davor, alles zu glauben, was man in der Zeitung liest.
Das Schöne an Gottfried, das fliegende Schwein ist, daß diese pädagogisch höchst wertvollen Erkenntnisse in eine außerordentlich spaßige Geschichte gekleidet sind. Der Rezensent hat einen etwas peinlichen Moment erlebt, als er in einem öffentlichen Gebäude mehrmals laut auflachte, weil Gottfried im Kaufhaus Schwimmflügel kauft, um fliegen zu können, weil er mutig vom Zehn-Meter-Brett springt, mit Überschlag und doppelter Schraube und die Autorin im nächsten Satz lakonisch mitteilt: Leider konnte er nicht schwimmen und weil Gottfried mit seinem dicklichen Hinterteil und den wehenden Ohren auf dem Fahrrad urkomisch aussieht. Auf das Gelächter hin wollten mehrere Personen wissen, was das denn für ein lustiges Buch sei und obwohl der Rezensent das Buch herumzeigte, während er wortreich erklärte, daß er u.a. auch Kinderbücher für eine Internetseite bespricht, gibt es jetzt ein, zwei Menschen mehr, die ihn für etwas merkwürdig halten. Aber diese Leute sind vom Typ "Herr Kopittke" (der übrigens im Laufe der Geschichte noch dazulernt) und deshalb nimmt der Rezensent Gottfried die kleine Blamage nicht übel ;-).
Die Bilder von Julia Bauer tragen in einem hohen Maß zum Lesevergnügen bei und wurden mit dem Troisdorfer Bilderbuchpreis ausgezeichnet.
Gedacht für Leser ab 7.
(rezensiert von: Top Dollar)
Wertung
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Illustrationen
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Angstmän

Fazit: Schweinebraten ist in Zukunft vom Speiseplan gestrichen.


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