DAS GROSSE RENNEN

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Wertung: 3 1/2 von 5
1 Rezension
-"Und so kommt es, dass die Bhomiri-Insulaner, nachdem sie sich gezwungenermaßen der westlichen Herrschaft unterworfen hatten, scheinbar den weistlichen Moralkodex angenommen haben. Sie haben ihre herkömmlichen kannibalistischen Praktiken aufgegeben, die Polygamie geächtet und Menschenopfer unter Strafe gestellt, jedenfalls machen sie uns das glauben..."-
Zyklus/Band -
Autor Pauly Volksy
Original The Grand Ellipse
Erscheinungsjahr 2000, dt. 2002
Verlag BasteiLübbe
ISBN 3-404-20446-8
Subgenre Urban Fantasy/Science Fantasy
Seitenzahl 893
Probekapitel -
Worum's geht:
Der König von Nieder-Hetz ruft Abenteurer aus aller Welt zu einem riesigen Rennen, genannt "Die große Ellipse", auf. Mit Verkehrsmitteln freier Wahl geht es durch zivilisierte und unzivilisierte Länder, über Berge, durch Dschungel und Schnee. Dem Sieger winkt neben erheblichen Geldbeträgen vor allem auch ein Treffen mit dem König selbst, das von einiger politischer Brisanz ist: Er verfügt über eine mächtige neue Kriegswaffe, die alle Staaten unbedingt für sich haben wollen.
Luzelle Devaire, die in dem Rennen die einzige Chance sieht, sich ihre persönliche Unabhängigkeit von ihrer Familie zu erhalten, startet für die Nation Vonahr. Zu dumm, daß nicht nur ihr Ex-Verlobter, sondern auch noch der charmante Kommandant eines verfeindeten Landes und eine andere Frau in einer sich selbst antreibenden Kutsche antreten. Und einige der Teilnehmer schrecken vor nichts zurück, um ihren Sieg zu sichern...

Warum's so gut ist:
Dieses Buch beschreitet - ebensowenig wie die Teilnehmer des großen Rennens - keine ausgetretenen Pfade. Schon allein die Welt unterscheidet sich von dem, was man üblicherweise in der Fantasy vorfindet: Sie ist eine konsequente Weiterentwicklung der Welt aus Volskys früheren Romanen, in der es mittlerweile Gaslicht, Pistolen und Dampfkraft gibt. Alles strebt nach Fortschritt, und unter diesem Vorzeichen steht auch das Rennen, das in schönster Jules-Verne-Manier die treibende Kraft der Handlung ist. Aber auch die Hintergrundhandlung um Politik und eine mächtige Waffe gibt viel her - aus dem "fühlenden Feuer" hätte man fast einen eigenen Roman machen können.
In dieser modernen Welt - die sich im übrigen fast schon zu stark an unserer zur entsprechenden historischen Zeitspanne orientiert, als daß sie wirklich bezaubernd wirken könnte - wird die Magie an vielen Stellen stark zurückgedrängt, und doch kommt gerade sie den "Ellipsoiden" zur Hilfe, wenn alle anderen Mittel versagen. Leider liegt in der großen Stärke des Buches, dem spannungsreichen und Schlag auf Schlag gehenden Rennen, auch seine Schwäche: Über die vielen Seiten hinweg ist es als nahezu alleiniger Antrieb etwas eintönig - irgendwann ist das nächste Schiff oder die nächste Eisenbahn, die noch erwischt werden muß, nicht mehr ganz so interessant wie zu Beginn. Die zweite Triebfeder der Handlung sind dann die zwischenmenschlichen Beziehungen unter den Figuren: Sie sind sehr glaubhaft ausgearbeitet und Hauptcharakter Luzelle hat einiges zu bieten, aber einen starken Romantik-Einschlag muß man in Kauf nehmen, um Spaß daran zu haben. Hinzu kommt das Dilemma aller Teilnehmer, immer mit denselben Leuten im Boot zu sitzen, sie kennenzulernen, und im Hinterkopf zu behalten, daß sie harte Konkurrenten sind. Das alles liest sich flüssig und findet auch einen sehr schönen runden Abschluß; die Sprache orientiert sich angenehmerweise an der historischen Epoche und versetzt einen sehr gut in diese Zeit.
Alles in allem ein spannendes Lesevergnügen, das vor allem auf langen Bahn- (oder Schiffs-)reisen Spaß machen dürfte.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur Übersetzung: Gelungene, angenehme Übersetzung. (übersetzt von Susanne Tschirner)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Kurzweiliger und origineller Einbänder, dem man ein paar Längen gerne verzeiht.


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