Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Nur dem recht spannenden Anfang verdankt Stine diesmal die Rettung vor einer 2,5-Sternchen-Wertung. Selena wird mitten im Schuljahr zu ihrer Tante geschickt, angeblich weil ihre Cousine Janine ihre Hilfe benötigt. Die führt sich aber keineswegs hilfsbedürftig auf, sondern wie ein richtiges Miststück und spielt Selena üble Streiche. Selena gelingt es nicht mehr, Kontakt zu ihrer besten Freundin oder zu ihrer Mutter aufzunehmen. Als sie versucht, die Mutter zu Hause zu erreichen, hört sie Kein Anschluß unter dieser Nummer und als sie an deren Arbeitsplatz anruft, erhält sie die Auskunft, daß eine Frau dieses Namens nie dort gearbeitet hat. Mails kommen als unzustellbar zurück. So könnte auch ein spannender Geheimdienst-Thriller anfangen. Leider wird die Geschichte rapide schlechter, sobald Stine das Geheimnis lüftet, was in Selenas Familie vor sich geht, denn damit wird die Story völlig unglaubwürdig. "Unglaubwürdig" heißt bei BP natürlich nicht, daß übernatürliche Dinge geschehen, "von denen sich unsere Schulweisheit nicht träumen läßt" (Solche Dinge hat jeder zu glauben, so lange er sich in unseren unheiligen Hallen aufhält :-) ), sondern es heißt, daß Vielschreiber Stine hier eine Geschichte lieblos zusammengeschustert hat, die so an den Haaren herbeigezogen ist, daß sie schon dümmlich wirkt. Stine setzt darauf, daß junge Leser sich durch die Story fesseln lassen, weil er den Traum vieler Kinder beschreibt, etwas Besonderes zu sein und ihn zu einem Albtraum werden läßt. Diesen speziellen Traum dürften Leser ab 10 Jahren aufwärts, so die Altersangabe des Verlages, aber schon ausgeträumt haben. Der Inhalt des Buches interessiert allenfalls ca. Acht- bis Elfjährige, sofern die jüngeren es verkraften, daß Selena angedroht wird, sie würde ermordet. Diese Drohung und ein, zwei Szenen mögen einige Kinder vielleicht erschrecken, gruselig ist an der ganzen Geschichte aber rein gar nichts. Verschenken sollte man das Buch höchstens an einen ganz treuen jungen Stine-Fan, der sein Herzchen ausgerechnet an diesen Band gehängt hat und ansonsten still darauf hoffen, daß er bald an Besserem Gefallen findet.
(rezensiert von: Top Dollar)

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Fazit: Einer der schlechteren Stine-Bände.