IM HAUS DER KRÖTE

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Wertung: 2 von 5
1 Rezension
-Denn sollten die Menschen in vollem Umfang die wahre Natur jener Welt erfassen, wohinein sie geboren und worin sie zu leben gezwungen sind - sie wären nicht länger mehr willens weiterzuexistieren; geschweige denn, sich zu vermehren .-
Zyklus/Band H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens
Autor Richard L. Tierney
Original The House of the Toad
Erscheinungsjahr 1993, dt. 2005
Verlag Festa
ISBN 3-9358-2275-8
Subgenre Phantastik
Seitenzahl 270
Probekapitel -
Worum's geht:
Der Schatzsucher James Kerrick gerät in den Bann eines geheimnisvollen und grotesken Sammlers von Altertümern.

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Anfangs werden die Figuren gut eingeführt und aufgestellt und auch mit einer gehörigen Portion Geheimnissen umgeben. Stets fragt man sich, wie Janus' Residenz innerhalb einer Woche aus dem fremdartigen Gestein erbaut werden konnte; was denn in dem fünfeckigen Raum geschieht; welchen Zweck die exotischen Tiere auf dem Anwesen haben. Lovecraft-Kenner (andere werden sich das Buch wohl auch nicht zulegen) wissen gleich, woher der Wind weht, wenn Janus und seine Familie als krötenhaft bezeichnet werden. Macht ja auch soweit Spaß. Ein sehr schönes Element ist auch die Aufarbeitung von James Kerricks Vergangenheit (der Handlungsort ist das Städtchen, das er in seiner Jugend, auf der Flucht vor der Einberufung, verlassen hat).
Sobald allerdings die Beobachter von Janus' Treiben auf den Plan kommen wird es anstrengend. Kerrick (und damit auch der Leser) bekommt, als Ahnungsloser, alle Zusammenhänge ausführlich und ermüdend erkärt. Der Lovecraft-Leser sollte solche Erklärungen nicht nötig haben, zumal es den Romanfluß unnötig bremst. Absolut platt wird es, wenn einige real existierende Autoren als empfindsame Träumer dargestellt werden, die die Ankunft der Großen Alten in ihren Träumen ahnen (Lovecraft selbst, Machen, Chambers, Smith, Long, Ligotti, Campbell, usw.).
Ebenfalls zum Kopfschütteln anregend sind die Waffen (Ultraschallwaffen mit Laserzieleinrichtung), die Janus' Gegenspieler konzipiert haben um sich zur Wehr zu setzen.
In einem viel zu langen Showdown verpufft die ganze Geschichte schließlich spannungs- und wirkungslos.

Richard L. Tierneys "Im Haus der Kröte" ist ein weiterer, wenig gelungener Versuch, Lovecrafts Mythen und Geschöpfe als Fundament für eine übernatürliche Geschichte zu gebrauchen.
Alles in allem erinnert mich der Roman an Wolfgang Hohlbeins Hexer-Geschichten.
Jedem, der eine eigenständige Geschichte lesen will, die Lovecrafts Schöpfungen benutzt und gelungen in einen modernen Kontext überträgt, kann ich nur Michael Marraks Imagon empfehlen.
Für diejenigen, die Im Haus der Kröte trotzdem lesen möchten.... das Buch ist ebenfalls als preisgünstiges Taschenbuch im Festa-Verlag angekündigt.
Die Covergestaltung ist, wie bisher alle Cover der Reihe, sehr gut gelungen.
(rezensiert von: Greyshirt)

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Imagon

Fazit: Nicht weiter erwähnenswerte Veröffentlichung, die einmal mehr Lovecrafts guten Namen benutzt.


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