A FEAST FOR CROWS
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1 Stern = übel
Wertung: ø 4 von 5
3 Rezensionen
-"Dragons", said Mollander.-
Prologue
Zyklus/Band A Song of Ice and Fire (4)
Autor George R.R. Martin
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2005
Verlag Voyager
ISBN 0-00-224743-7
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 753
Probekapitel -
Worum's geht:
Der Krieg in Westeros ist zum Erliegen gekommen. Mit Tywin Lannister ist der letzte große Feldherr und Herrscher der Vergangenheit ermordet worden und seine machtgierige Tochter Cersei sitzt als Regentin auf dem Eisenthron. Doch der Eindruck des Friedens täuscht, und es bleibt nicht viel Zeit für die Bewohner von Westeros, ihre Verstorbenen zu begraben und sich auf die Ankunft des Winters vorzubereiten, denn in King's Landing und den anderen Machtstätten des Reiches werden schon wieder neue Bündnisse geschmiedet und Intrigen geplant. Es ist die Ruhe vor einem noch gewaltigeren Sturm.
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
A Feast for Crows ist der langersehnte vierte Band von A Song of Ice and Fire, der vielleicht populärsten Fantasy-Saga der letzten vier bis fünf Jahre. Solange ist es allerdings auch schon her, dass Martin den Vorgänger A Storm of Swords abschloss und mit der Arbeit an Band 4 anfing. Etwa seit Mitte des Jahres 2001 hieß dieser vierte Band dann auch offiziell A Feast for Crows, nachdem Martin eine vorige Planung des Nachfolgers mit einem Handlungszeitsprung von vier bis fünf Jahren zwischen Band 3 und 4 verworfen hatte. Statt dem Handlungszeitsprung gab es dann also eine wirkliche Wartezeit von etwa der gleichen Dauer.
Als würde diese Arbeitsdauer von knapp vier Jahren nicht schon von sich aus auf immense Probleme beim Umsetzen des Buches hindeuten, so wäre Martin tatsächlich wohl immer noch mit dem Schreiben des Buches beschäftigt, hätte er nicht Anfang 2005 zusammen mit seinem Verleger die Entscheidung getroffen, das vorliegende Material aufzuspalten und in zwei Hälften (die erste, die jetzt mit dem Titel A Feast for Crows vorliegt, die zweite, die mit dem Titel A Dance with Dragons spät im Jahr 2006 erscheinen soll) zu veröffentlichen. So werden die Leser sehr schnell feststellen, dass A Feast for Crows zwar einige neue Point-of-View-Charaktere enthält, aber auch einige der beliebtesten Charaktere der bisherigen Saga (namentlich Jon Snow, Daenerys Targaryen oder auch Tyrion Lannister) kein einziges Kapitel in diesem Buch aufweisen.

So hat Martin nur vier der zehn POV-Charaktere, die noch in A Storm of Swords enthalten waren, für Band 4 übernommen, Jaime Lannister, Samwell Tarly sowie Arya und Sansa Stark, wobei die beiden letzteren vergleichsweise nur sehr wenige Auftritte in diesem Buch haben.
Dazu kommen zwei neue Hauptcharaktere, wie schon länger bekannt darunter auch ein absolutes Hassbild der bisherigen Bücher, nämlich Cersei Lannister und der von Martin schon seit Jahren geheimgehaltene "Mystery-POV", den ich auch hier nicht aufdecken werde, auch wenn er keine wirkliche Überraschung darstellt. Als ob dies nicht schon genug wäre, hat Martin insgesamt sechs weitere Charakter-Sichtweisen eingeführt, die eng zusammenhängend in jeweils 1-2 Kapiteln die Ereignisse auf bisher eher unbeachteten Flecken von Westeros berichten, den Iron Islands und Dorne.

Der Start in das Buch fällt recht schwer, da die ersten rund 90 Seiten komplett aus der Sicht bisher unbekannter Charaktere geschrieben sind, an die man sich erst gewöhnen muss, wobei dies bei Charakteren, die lediglich ein einziges Kapitel im gesamten Buch erhalten, so gut wie unmöglich ist. Die Handlung des Buches ist stark fokussiert auf die Ereignisse in King's Landing und Cersei Lannister, die sich nach dem Tod ihres Vaters als Regentin des Landes versucht und dabei gerne von einem Fettnäpfchen ins nächste steigt. Wer gefürchtet hat, dass Martin, ganz im Stile der Kapitel von Jaime Lannister, einen bisher eher negativ dargestellten Charakter plötzlich in einem glänzenden Licht erscheinen lässt, wird positiv überrascht sein. Zwar erfahren wir einiges über Cerseis Motive und Hintergründe, sympathisch wird sie dadurch jedoch nicht. Daraus resultiert aber auch, dass die Cersei-Kapitel nicht ganz die Qualität der Tyrion-Kapitel in King's Landing erreichen, die alleine durch die geniale Charakterzeichnung des Zwerges und seine ebenfalls intrigenreichen Gegenspieler Littlefinger und Varys herausragten. Cerseis Kampf gegen ihre vermeintlichen Gegenspieler hält diesem Vergleich nicht stand. Dicht angesiedelt an Cerseis Rolle ist ihr Bruder Jaime, der einige glänzende Kapitel in dem Buch vorweisen kann. Einige Kapitel widmen sich dem etwas ängstlichen Mitglied der Nachtwache, Samwell Tarly, wer jedoch darauf hofft, dass wir durch seine Augen einiges über die Ereignisse an der Mauer erfahren, wird enttäuscht werden, Martin hat andere Pläne mit Samwell. Dennoch stellten die Samwell-Kapitel für mich die absoluten Höhepunkte des insgesamt etwas handlungsarmen Buches dar.

Arya Stark und Sansa Stark sind stark abgetrennt von der restlichen Geschichte, auch wenn es immer wieder Berührungspunkte gibt, und ihre Kapitel zeichnen sich weniger durch große Handlung oder Spannung aus, sondern durch ihre Auseinandersetzung mit der eigenen Person und ihre persönliche Entwicklung. Martin sagte vor geraumer Zeit einmal, dass wir relativ wenig von Arya und Sansa in Band 4 sehen werden, da sich beide in einem gewissen Lernzustand befinden, und genau das ist bei A Feast for Crows der Fall, so dass wir nur von Zeit zu Zeit eine Art Zwischenbilanz gezeigt bekommen.
Neben der Cersei-Handlung hat sicherlich der Mystery-POV den größten Anteil an dem neuen Buch, wobei durch ihn größtenteils die Nachwirkungen des verheerenden Krieges im Kontinent Westeros gezeigt werden. Diese Art Reisegeschichte hat zeitweilig auch den Charakter der Dunk&Egg-Novellen, die Martin neben den Eis-und-Feuer Büchern auf der selben Fantasywelt angesiedelt hat.
Ein Wort noch zu den Kapitel von den Iron Islands und Dorne: Die Kapitel sind vielleicht auf dem höchsten sprachlichen Niveau von allen Kapiteln in dem neuen Buch, und wie man später feststellen wird, haben sie nicht nur den Zweck, die Handlung und Geschichte der Saga noch weiter ausufern zu lassen und komplexer zu machen, sondern sie werden wohl einen direkten Bezug auf die Handlung der folgenden Bücher nehmen. Jedenfalls hat es sehr viel Spaß gemacht, diese "Zwischenkapitel" zu lesen.

Es lässt sich sagen, dass jeder der mit der Erwartung an A Feast for Crows herangeht, ein zweites A Storm of Swords zu lesen, enttäuscht werden wird. Der vierte Band ist, wie der Name schon sagt, im Gegensatz zu dem Schwerterfest des Vorgängers (bei dem sich die Ereignisse in der zweiten Hälfte nur so überschlugen), ein Zwischenspiel, das die Folgen des veheerenden Krieges in Westeros zeigt und in gewisser Weise auch ein Überleitungsbuch auf die entscheidenden Bände sechs und sieben. Auch wenn die Handlung durchgehend actionarm ist, spricht der Band durchaus einige offene Fragen der Vorgängers an und macht vor allem noch mehr Vorfreude auf die nächsten Bände. Einige Handlungsstränge schließt Martin wieder einmal mit Cliffhangern ab, wobei diese größtenteils eher Handlungswegpunkte sind und keine wirklich extremen Cliffhanger. Durch die Verbindung des Prologes mit dem letzten Kapitel des Buches schafft es Martin aber auch einen gewissen abgeschlossenen Eindruck des Buches zu vermitteln, so dass das Buch trotz seines Zwischenbuch-Charakters nicht vollkommen in der Luft hängen bleibt.

Zuletzt noch ein Wort zur Aufmachung des Buches. Neben den bisher bekannten Karten des Nordens und Südens (die unverständlicherweise allerdings den ganz alten Versionen entsprechen, obwohl es wesentlich detailliertere Karten gibt) liegt eine neue Karte der Iron Islands und der Westlande vor, die allerdings größtenteils nicht benötigt wird. Der größte editorische Bock ist es jedoch, die Ankündigung, dass das vorliegende Buch nur eine Hälfte des eigentlichen Materials von Band 4 enthält und der Rest in A Dance with Dragons veröffentlicht werden wird, ganz ans Ende des Textes zu setzen. Diese Ankündigung hätte auf jeden Fall an den Anfang des Buches gehört, wenn nicht gar in den Klappentext. Diesen schlechten Eindruck kann dann auch nicht mehr der erweiterte Anhang und das beigefügte Vorabkapitel aus Band 5 retten.
(rezensiert von: Rhaegar)
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Kingdoms of Thorn and Bone

Fazit: A Feast for Crows ist in meinen Augen eine würdige Fortführung einer der größten modernen Fantasy-Sagen und auch wenn handlungstechnisch weniger passiert (gerade im Vergleich zum letzten Band), ist es eine große Freude, nach Westeros zurückzukehren, die durch Martins große schriftstellerischen Möglichkeiten und seine Fähigkeit den Leser auch nach Jahren der Spekulationen und Theorien immer wieder zu überraschen, noch deutlich gesteigert wird. Abzüge gibt es durch den offensichtlichen Zwischenbuch-Eindruck, den das Buch vermittelt.



weitere Rezensionen:

A Feast for Crows:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Punktabzug beim Großmeister der modernen Fantasy?
Um eins vorweg zu nehmen: im Großen und Ganzen bleibt Martin sich treu, das Buch ist keine Enttäuschung oder ein Beweis, dass der Autor langsam dem Faden verliert und die Geschichte masslos in die Länge zieht. Dennoch hat der vierte Band der Saga so einige Schwächen, die das Lesevergnügen ein wenig schmälern.
Abgesehen davon, dass die Hälfte der Charaktere fehlt, ist die Handlung nicht so interessant wie bei den Vorgängern. Der Krieg ist weitgehend geschlagen, jetzt ist, wie der Titel schon sagt, die Zeit der Krähen. Intrigen und Machtspiele zwischen Cersei (die im Vergleich mit den anderen Charakteren den Hauptteil des Buches stellt) und dem Rest von Westeros stehen im Vordergrund. Das ist aber nicht der Grund, warum das Buch schlechter ist als die ersten drei Teile. Meiner Meinung nach darf Westeros ruhig erstmal zur Ruhe kommen, außerdem sind die Machtspiele rund um den Königshof sehr intelligent ausgearbeitet und beschrieben. Überraschungen gibt es zur genüge.
Zunächst einmal kommen neben den bekannten Charakteren noch ein paar Neue hinzu, die man erstmal zuordnen muss; keine allzu leichte Aufgabe, wenn man seit dem Erscheinen des letzten Bandes nicht mehr in Westeros zu Besuch war. Nach einigem Nachlesen und Hin- und Herblättern dürfte man dieses Hindernis schnell überwunden haben.
Die Handlung ist gleichzeitig Stärke wie Schwäche des Buches. Leider merkt man ihm doch an, dass es lediglich ein Zwischenbuch für die Folgebände ist. Zwar gibt es wieder jede Menge spannende und raffinierte Handlungsstränge, die einem zum Weiterlesen ermutigen, aber irgendwie schafft es Martin in jedem zweiten Kapitel mindestens eine Sex-Szene reinzubringen. Ich persönlich habe nichts gegen Sexszenen in Fantasybüchern, aber bitte in Maßen und nicht in Massen. Einzig Brienne darf noch mehr oder wenig unbehelligt ihrer Wege gehen (obwohl ihr jedes Mal angedroht wird, sie zu vergewaltigen), ansonsten scheint nach dem Krieg ein großes Liebesbedürfnis zu herrschen und jeder darf einmal (zweimal, dreimal...). Also bitte, Herr Martin! Das können Sie besser. Auch ohne große Schlachten sind Ihre Bücher allemal lesenswert!
Gemäß der Handlung wird auch die Sprache derber. Das ist ok, wenn Martin aus der Sicht von normalen Menschen schreibt und trägt dazu bei, das Buch realistischer zu schreiben. Aber irgendwann, nachdem der zehnte "edle" Ritter nur noch von dem einen träumt oder die Hofdamen ihre Lust preisgeben und das mit entsprechenden Worten verdeutlichen, will man die Stellen einfach nur überspringen.
Das alles heißt aber jetzt bei weitem nicht, dass der Roman völlig daneben ist. Wie gesagt, im Großen und Ganzen wieder ein toller Roman aus Westeros, nur nicht ganz so gut wie seine Vorgänger.
(rezensiert von: Sam)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Nicht so gut wie seine Vorgänger, aber trotzdem absolut lesenswert.

A Feast for Crows:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Im vierten Band von "Ice and Fire" wirft der Autor selbst fast das Handtuch. Die Handlung ist ihm in die Breite explodiert, und er ist selbst nicht mehr in der Lage alle Handlungsfäden in einem einzelnen Band weiter zu entwickeln. Er beschränkt sich deshalb vorzugsweise auf die Vorgänge um das Haus Lannister und Kings Landing und vertröstet die Leser auf den nächsten Band. Diese Lösung ist immerhin noch das kleinere Übel.
Die Frau des ermordeten alten Königs und Mutter des mit Magie umgebrachten jungen Thronfolgers versucht ihr eigenes Machtspiel zu spielen und scheitert. Bei den Kriegern der Inseln ist der König verunglückt und unter den von Eisen Geborenen bricht ein Nachfolgestreit aus. Dieses Volk, das ein wenig an Wikinger erinnert, fällt von der See aus über das Land her. Eine erste Verbindung zu dem Handlungsstrang der Drachen wird angedeutet, aber noch nicht ausgeführt. Sansa ist dem Haus Lannister entkommen und findet bei ihrer Tante Unterschlupf, die aber ebenfalls nicht mehr lange lebt. Hier wird eine neue Handlung aufgezogen, die interessant erscheint. Ihre jüngere Schwester Arya erreicht eine etwas geheimnisvolle Insel, wo sie ein neues Leben führt. Brienne, die im vorigen Band Jaime in King's Landing abgeliefert hatte, ist mit neuem Auftrag unterwegs und reibt sich an der Realität, die so gar nicht zu ihren Vorstellungen passt. Ned Starks ermordete Frau wird durch Magie wieder zum Leben erweckt und mischt wieder mit im Spiel. Diese überraschende Wendung ist nur wenig geglückt und gar nicht überzeugend.
Der vierte Band ist trotz einiger Höhepunkte nicht mehr als Mittelmaß. Er ist nicht schlecht, aber der Leser wurde vorher verwöhnt. Mehr als drei Sterne hat dieser Band in meinen Augen auch nicht verdient. Dennoch werde ich auch alle weiteren Bände lesen.
(rezensiert von: Boosterpacks)

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