IGRAINE OHNEFURCHT

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Wertung: ø 4.5 von 5
2 Rezensionen
-Igraine wachte auf, weil etwas über ihr Gesicht krabbelte, etwas mit vielen Beinen. Sie öffnete die Augen, und da saß sie, mitten auf ihrer Nasenspitze, eine dicke schwarze Spinne.-
Die Burg am Wald
Zyklus/Band -
Autor Cornelia Funke
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 1998
Verlag Cecilie Dressler
ISBN 3-7915-0455-X
Subgenre Kinder- und Jugenbücher
Seitenzahl 192
Probekapitel -
Worum's geht:
Igraine lebt mit ihren Eltern Sir Lamorak und Melisande und ihrem älteren Bruder Albert auf Burg Bibernell. Sie träumt davon, eine Ritterin zu werden, auf Turnieren zu kämpfen und Drachen zu retten. Von Prinzessinnen, die sich nicht selbst retten können, hält Igraine hingegen weniger. Seit einigen Tagen nun sind Sir Lamorak, Melisande und Albert damit beschäftig, ein Geburtstagsgeschenk für Igraine zu zaubern. An ihrem zehnten Geburtstag soll sie eine Rüstung bekommen. Dummerweise verspricht sich Igraines Mutter, als sie den Zauberspruch aufsagt und Lamorak und Melisande verwandeln sich in Schweine. Ausgerechnet jetzt belagert der fiese Ritter Gilgalad der Gierige Burg Bibernell und Igraine muß einige Abenteuer bestehen, um ihre Eltern und die Burg zu retten.
Bibliotheka Phantastika verleihtgut ist:
Vom Vater hab' ich die Statur, des Lebens ernstes Führen; vom Mütterchen die Frohnatur und Lust zu fabulieren schrieb einst Goethe. Die "Lust zu fabulieren" spricht auch aus jeder Zeile, die Cornelia Funke schreibt. Man merkt ihren Büchern an, daß sie Freude daran hat, Geschichten zu erzählen und deshalb macht es auch Spaß ihre Bücher zu lesen. Hier werden Kinder weder mit dem didaktischen Holzhammer erschlagen noch nutzt Funke ihre Geschichten dazu, plakative Botschaften zu verbreiten oder zu moralisieren. Trotzdem bezieht sie natürlich Stellung und vermittelt Werte, aber auf eine unaufdringliche Art und Weise. Igraine hat zwar Angst vor dicken schwarzen Spinnen, ist aber ansonsten ein beherztes und selbstbewußtes Mädchen, das hartnäckig seine Ziele verfolgt. Als Melisande sich und ihren Ehemann aus Versehen in Schweine verwandelt, macht Igraine sich auf, um Haare eines Riesen zu besorgen, die zur Rückverwandlung der Eltern benötigt werden. Mit Mut und Intelligenz meistert sie alle Schwierigkeiten: Igraine befreit einen Freund aus der Gefangenschaft, trifft den netten Riesen Garleff, hilft einen Drachen zu retten und sorgt dafür, daß der Traurige Ritter zu neuem Lebensmut findet. Am Ende darf Igraine sich zur Ritterin ausbilden lassen, denn nur der bösartige Ritter Gilgalad findet, daß Mädchen keine Ritter sein können.
"Igraine Ohnefurcht" ist eine kindgerechte, feministische Version alter Rittergeschichten wie man sie aus den Legenden um König Artus oder aus Scotts Ivanhoe kennt. Besonders gelungen sind die witzigen Zaubersprüche. Angereichert ist das Buch mit vielen zauberhaften Illustrationen.
(rezensiert von: Top Dollar)
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Fazit: Für alle kleinen und größeren Mädchen, die es vorziehen selbst Abenteuer zu erleben, anstatt auf einen Prinzen zu warten, der sie aus ihrer Misere rettet.



weitere Rezensionen:

Igraine Ohnefurcht:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Dieses Buch ist ein Fundus an mittelalterlichen Helden und Ungeheuern (menschlichen),an Magie und Abenteuer. Burg Bibernell schützt sich durch Magie, Bücher singen und ermöglichen Zauberei, Katzen sprechen, Ritter werden im Burggraben in Fische verwandelt, Riesen streifen durch die Berge der Umgebung und dreiköpfige Drachen flüchten vor ihren herzlosen Verfolgern. Natürlich darf auch ein strahlender Held nicht fehlen, doch hier ist das - eher ungewöhnlich - ein Mädchen. Die kleine, tapfere und entschlossene Igraine wächst jedem Leser sofort ans Herz. Albert, ihr älterer Bruder und so eine Art Zauberlehrling, wirkt gegen sie fast mädchenhaft. Bewusst scheint Funke hier die üblichen Geschlechterrollen solcher Geschichten vertauscht zu haben, zumindest was die beiden Kinder angeht, denn die Rollenverteilung der Eltern ist doch eher herkömmlich: Melisande, die schöne, herzensgute Mutter und Sir Lamorak, der mächtige Zauberer.
Wie immer bei Funkes Büchern kommt auch hier der Humor nicht zu kurz. Dafür sorgen zum einen Alberts klägliche Versuche, Essbares herbeizuzaubern, zum anderen die drolligen Versuche von Sisifus, Igraines Kater, Fische aus dem Burggraben zu stibitzen. Eine besonders witzige Szene ist die, wo Bibernells mächtige Steinlöwen, die Wächter des Tores, Alarm auslösen: >He, was soll der Alarm?<, rief Igraine ärgerlich zu den Löwen hinunter. >Das ist kein Fremder, ihr Steinnasen, das ist Bertram, der Stallmeister von Düsterfels!< Verdutzt klappten die Löwen die Mäuler zu. >In der Tat!<, knurrte der linke und kniff die Augen zusammen. >Sie hat Recht.< >Daran sind die Tauben schuld!<, fauchte der rechte Löwe beleidigt. >Unentwegt kacken sie uns auf die Augen. Ich kann bald kein Pferd mehr von einem Einhorn unterscheiden.<
Eine bilderreiche, aber doch moderne Sprache durchzieht das Buch, allein der Traurige Ritter, Igraines Helfer gegen die Belagerer, spricht sehr mittelalterlich anmutend: >[...]Mich deucht, ich brauche mir wirklich keine Sorgen um Euch zu machen. Also lasst uns Abschied nehmen.< Dies stört jedoch überhaupt nicht, sondern macht diesen Ritter nur realer, zu einer überzeugenden mittelalterlichen Figur. Echte Ritter müssen nun mal so reden.
Alles in Allem ein spannendes, keineswegs klischeehaftes, humorvolles Buch, das den Leser mit der Titelheldin mitfiebern und in eine faszinierende, wenn auch teilweise gefährliche Mittelaltermärchenwelt - reisen lässt.
(rezensiert von: Schattenhaar)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Ein spannendes, witziges und modernes Abenteuer aus der Zauberer- und Ritterwelt des Mittelalters!

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