WALD DER SCHATTEN
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1 Rezension
-Auf seiner Wange war Lippenstift. Er spürte ihn, wenn der wind vorbeistrich.-
Zyklus/Band Kaltfeuer (6)
Autor C.S. Friedman
Original Crown of Shadows (Teil 1)
Erscheinungsjahr 1995, dt. 2005
Verlag Knaur
ISBN 3-426-70286-X
Subgenre Science Fantasy / Dark Fantasy
Seitenzahl 349
Probekapitel -
Worum's geht:
Andrys Tarrant ist am Ende, ausgebrannt, ständig unter Alkohol und Drogen. Er wird die Bilder des Grauens nicht los: Das Blutbad im heimatlichen Schloss verfolgt ihn unbarmherzig. Bis auf ihn wurde die gesamte Familie ausgelöscht, weil sein Vater gegen ein Verdikt des Neografen verstoßen hatte. Schon siebenmal geschah es, dass Gerald Tarrant seine Familie bis auf einen Mann niedermetzelte. Aber Andrys sinnt auf Rache und wird ein Opfer der Einflüsterungen des Dämons Calesta. Bei einem Silberschmied gibt er eine Rüstung in Auftrag, wie sie einst der Verkünder getragen hat und begegnet Narilka. Eine zarte, aber innige Liebe blüht auf und bleibt noch unerfüllt, denn Andrys hat eine seelische Totalblockade. Damien und Tarrant kehren vom Ostkontinent heim und begegnen den ersten Auswirkungen der Destruktion Calestas. Die gut behütete Hafenstadt Faraday ist völlig zerstört. Gerald kehrt in sein Zentrum, den mutierten Wald zurück und Damien sucht den Patriarch in Jaggonath auf, der immer stärker unter Visionen leidet. Zu seinem Entsetzen entdeckt Damien, dass das Kirchenoberhaupt alle intimen Details seiner Reise und seiner Verbindung zum dämonischen Gerald kennt. Aber dann gibt Gerald persönlich dem Patriarch den magischen Schlüssel in die Hand, der diesem den Schleier der Illusionen Calestas von den Augen ziehen kann - und jetzt wandelt der Patriarch selbst auf dem schmalen Pfad entlang des Abgrunds, aber er sieht auch sein Werkzeug: Andrys Tarrant. Der Plan zur Befreiung der Welt nimmt Gestalt an. Als jedoch Gerald von den Namenlosen geholt wird, begibt sich Damien mit dem Iezu-Dämon Karril auf die Seelenreise und beginnt den Kampf um Geralds Seele mit den Herren der Hölle auf seine ganz persönliche Weise.

Warum's so gut ist:
Es laufen mehrere Handlungsstränge parallel, teilweise mit neuen Protagonisten: Andrys Tarrant, der jüngste und letzte in der Dynastie, taucht erstmals im Zyklus auf. Narilka war als scheinbar unbedeutende Randfigur im ersten Band der Serie einge-führt worden und blieb ansonsten unerwähnt. Der Patriarch von Jaggonath rückt immer mehr in den Mittelpunkt und Damien/Gerald treten zurück. Innerhalb dieses Gewebes entfaltet sich die Geschichte mit einigen neuen kleinen Seitenzweigen dämonischer Unterhaltungen.
Besonders eindrucksvoll ist die Schilderung der Höllenfahrt Damiens, eigenartigerweise in Begleitung eines wohlwollenden Dämons. Hier wird ein Bild gemalt, wie es Dante als Schriftsteller oder Breughel als Maler kaum besser konnten. Diese Passage ist das Highlight des Buches. Die übrigen Seiten dienen vorwiegend dem Aufbau, weil die zweite Hälfte wieder einmal in einem Fortsetzungsband abgedruckt ist. Am besten, man liest sie direkt in einem Zug.
Die Hintergründe des Neografen werden im Abschlussband der Trilogie etwas deutlicher sichtbar, auch seine Wandlungsfähigkeit oder seine Ausgeliefertheit an Mächte, deren Interessen schwanken, weil sie sich als Kollektiv, eben die Namenlosen, äußern. Ihre Rolle bleibt etwas dunkel - böse, absolut böse oder doch nicht so ganz von dieser Welt und daher auch nicht moralisch zu bewerten?
Insgesamt strebt die Handlung auf den Abschluss zu und alle Fäden bleiben in diesem Teilband konsequenterweise offen.
Etwas eigenartig berühren Stilbrüche, die sicherlich nicht nur der Übersetzung anzulasten sind. Mitten in den Erzählstrom mischen sich einzelne Äußerungen der Gassensprache, die völlig unpassend sind. Auf Beispiele will ich verzichten.
(rezensiert von: wolfcrey)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Sabriel

 


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