DER GEIST DES SPEERS
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1 Rezension
-Es geschah am Morgen nach dem sinnlichen zweiten Vollmond von Telengarra, dem Vorboten des Frühlingsregens. Da kam der kleine Colai ins Dorf gerannt und rief laut aus, dass tote Menschen an den Strand gespült worden seien.-
Kapitel 1
Zyklus/Band Katechisten-Trilogie (1)
Autor Alan Dean Foster
Original Carnivores of Light and Darkness
Erscheinungsjahr 1998, dt. 2001
Verlag Heyne
ISBN 3-453-19623-6
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 444
Probekapitel -
Worum's geht:
Ein sterbender Seefahrer am Strand übergibt Etjole Ehomba die Aufgabe, die er nicht mehr ausführen kann - und Ehomba entzieht sich ihr nicht. Einziger Maßstab für seine Entscheidung ist sein Gewissen. Er wandert an der Westküste (Afrikas ?) nach Norden, durchquert die Klimazonen und Landschaftsgürtel, die seltsam verändert sind, besteht viele gefahrvolle Begegnungen und gewinnt Gefährten: Den schwatzhaften, zwielichtigen Simna ibn Sind und den sprechenden Einlöward.

Warum's so gut ist:
Es ist schon eine merkwürdige Welt. Einerseits hat sie Ähnlichkeit mit der unserer frühen Neuzeit, andererseits ist sie stark modifiziert. Der Protagonist Etjole Ehomba ist kein Magier nach eigener Aussage, hat aber in seinem unergründlichen Reisesack Kleinigkeiten, die genau dies äußerst effizient bewirken. Ehomba steht zu seiner Aussage - dass er mit vielen Tieren spricht in deren jeweiliger Sprache tut nichts zur Sache. Dies gehört nach seiner Auffassung zur Ausstattung eines guten Hirten in der Trockensavanne, wo das Wasser rar ist und die Feinde der Herdentiere zahlreich. Auf seiner Reise begegnet er sprechenden Affen, die Werkzeuge und Waffen benutzen, einem Riesenfrosch mit Taucherausrüstung, sprechenden und laufenden Bäumen und vielem mehr. Geistwesen, die sich vom Gefühlsinhalt der Menschen ernähren, gehören ebenfalls zum Spektrum der als natürlich angesehenen Lebewesen, Drachen so selbstverständlich, dass man sie kaum der Erwähnung wert hält. Eine Mauer trennt den Urwald von einer lärmenden, stinkenden Welt mit Autobahnen, obwohl der Blick über die Mauer nur Wald zeigt - die Dimensionen sind nur zart getrennt. Eine Grassteppe beherbergt elefantengroße Hasen, die am Rand des Graslands mit jedem Schritt schrumpfen, genauso wie das baumgroße Gras. Raumesgrößen, auch die Zeit, unterliegen in manchen Gegenden der Welt eigenartig veränderten Naturgesetzen - und niemand findet dies dramatisch, auch dann nicht, wenn schwebende Teiche dem Begriff "Feuchtsavanne" neuen Inhalt geben. Toll, wenn so ein Teich in der Wüste als gerba (Wassersack) benutzt werden kann. Der Roman lebt in großen Teilen von der Schilderung dieser merkwürdigen Umgebung, und er lebt gut davon. Die Details sind stimmig, gut aufeinander abgestimmt und kaum eine Seite enthält nicht Neuigkeiten. Sehr farbig und trotz manch ausufernder Phantasie nie total abwegig im Gesamtbild.
Manche Sprachspiele kommen in der Übersetzung exzellent an, ein Vergleich mit dem Original wäre hilfreich, warum nicht als Anmerkung? Die lebendige Düne dunawake leitet sich ja sicher von dune awake ab.
Am Ende des Buches erfährt man, dass im einfachen Hirten mehr steckt, als anfangs vermutet, aber nicht alles ist ausgelotet, weil die Fortsetzung noch Material braucht.
Besonders gefielen mir die philosophischen Dialoge oder Reflexionen, wo diametrale Auffassungen zur Sprache kommen und ohne Streit gelöst werden. Insgesamt läuft alles trotz manchem Schwerteinsatz erstaunlich unblutig ab und mit wenig Aggression.
(rezensiert von: wolfcrey)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Otherland

Fazit: Eine faszinierende Welt und eine abenteuerliche Reise - jede Seite hält Überraschungen bereit.


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