DAS JAHRHUNDERTKIND
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2 Rezensionen
-Tage wie diese sollte es wirklich nicht geben. Jeff tunkte das letzte Stück Brot in die Schale, wartete, bis es ganz mit Milch voll gesogen war, und schob es sich in den Mund.-
Zyklus/Band Der Kreis der Dämmerung (1)
Autor Ralf Isau
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 1999, 2005 (TB)
Verlag Thienemann Verlag / Bastei Lübbe Verlag
ISBN 3-404-153118-9
Subgenre Kinder- und Jugendbücher / Pseudo-historisch
Seitenzahl 751
Probekapitel -
Worum's geht:
Seit dem Tod des Vaters vor zwei Jahren schlägt sich der halbwüchsige Jeff Fenton mit Gelegenheitsarbeiten und kleinen Diebereien durchs Leben. Als ihm gerade ‚betriebsbedingt' gekündigt wird, bietet ihm eine große Schattengestalt namens Negromanus einen gut bezahlten Kurzjob bei Lord Belial an. Dort angekommen, wird er zufällig Zeuge der Planung einer Jahrhundertverschwörung gegen die Menschheit insgesamt. Voller Panik flieht er, grabscht sich aber im letzten Moment einen Fingerring mit 12 Facetten, ohne zu wissen, dass dies sein Leben grundlegend ändern wird. Kurz zuvor war er Zeuge beim Sterben des Paters, der mit seltsam durchgekrümmten Rücken sein Leben aushauchte. Aber noch sind es 18 Jahre, bis der "Kreis der Dämmerung" seine Aktivitäten starten will.
Am 1. Januar 1900 kommt im japanischen Haus des Earl of Camden ein Junge mit schneeweißen Haaren zur Welt, der von der Amme sofort als Seiki no ko, als Jahrhundertkind identifiziert wird. David wächst behütet auf und zeigt nur kleine Besonderheiten: er ahnt Ereignisse einige Sekunden vorher, kann den Zeitablauf in seiner Umgebung verzögern und Farben für die Augen aller verändern. Nur letzteres fällt beim Empfang beim Tenno auf und eine Freundschaft zwischen David und dem gleichaltrigen Thronfolger beginnt. Während Hirohito im Palast abgeschirmt lebt, wird David japanisch erzogen und auch in der Kunst des Schwertkampfes unterwiesen.

Warum's so gut ist:
Eigentlich liest sich das Buch wie ein großes Geschichtsbuch über das erste Viertel des 20. Jahrhunderts. Im lockeren Erzählton, verwoben mit der persönlichen Geschichte von David Camden, zieht das Panorama dieser Zeit vor dem Auge des Lesers vorüber. Dass man das Buch mit Fantasy in Verbindung bringen kann, zeigt die Schilderung des Treffens des Studenten David mit dem angehenden Professor Tolkien, der gerade sein Epos über den Herrn der Ringe in Planung hat. Eine zweite Querverbindung kommt etwas später, als Davids Biografie mit der von Jonathan Jabbok verschränkt wird, dem Protagonisten der Neschan-Trilogie. Und dann sind noch Davids besondere Begabungen, die ihm einen kleinen Vorteil vor vielen Menschen geben: Sekundenprophetie, Verzögerung, Farbveränderung, Wahrheitsfindung. Bei einem ersten Überfall auf die Familie kommen diese Eigenschaften deutlich zum Einsatz, aber seither lebt der zum Earl Geoffrey gewordene Jeff in Angst vor Negromanus und Belial. Zu Recht, denn zurück in England wird die gesamte Familie ein Opfer des Kreises der Dämmerung. Und David geht 1916 in die Anonymität des Krieges an die Somme-Front. Diese Signatur prägt sein Leben: Man versteckt sich am besten in der großen Menge eines Heeres, einer Weltstadt usw. Aus diesem Verhalten knüpft Isau den Protagonisten an die Brennpunkte des Weltgeschehens an. Außen läuft das Bühnenspektakel der Weltgeschichte und im Verborgenen der Kampf Davids mit seiner hundertjährigen Lebensspanne gegen die Übermacht des finsteren Zirkels mit seinen höllischen Namen und Absichten.
Der Erzählstil ist ungemein flüssig und webt die Bilder vor dem inneren Auge, dass die Frage nach der Spannung eher zweitrangig wird. Dass Spannung aufgebaut wird, merkt man spätestens, wenn die 750 Seiten vorüber sind ohne einen Hauch an Müdigkeit aufkommen zu lassen: Es folgen noch drei weitere Teile!
(rezensiert von: wolfcrey)

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Der Herr der Ringe

Fazit: Jahrhundertgeschichte unter Sonderbedingungen.



weitere Rezensionen:

Das Jahrhundertkind (Besucherrezension):
Worum's geht:
David Camden kommt mit schneeweißen Haaren zur Welt und zwar genau mit dem ersten Glockenschlag des 20. Jahrhunderts. Seine Hebamme verheißt ihm einhundert Lebensjahre. Das Neugeborene sei ein Jahrhundertkind, verrät sie den erstaunten Eltern. Solche Menschen würden nur äußerst selten geboren, immer dann, wenn die Welt in einer großen Gefahr schwebt. Noch weiß David nichts von dem finsteren Lord Belial und dessen zwölfköpfiger Bruderschaft, die sich Kreis der Dämmerung nennt. Der geheime Zirkel will die Erdbevölkerung bis zum Ende des 20. Jahrhunderts in den globalen Selbstmord treiben, um anschließend ein neues, reines Menschengeschlecht zu gründen. Davids Bestimmung ist es, diesen teuflischen Plan zu vereiteln. Aber wie soll er das tun? Etwa mit den seltsamen Gaben, die ihm in die Wiege gelegt wurden? Er kann die Farbe von Dingen verändern, Uhren verlangsamen und wenige Augenblicke weit in die Zukunft sehen - kaum brauchbar, wie er glaubt, um damit die Welt zu retten. Nur widerwillig fügt er sich in sein Schicksal und damit beginnt das größte Abenteuer seines Lebens...

Warum's so gut ist:
Dieser erste Teil der Tetralogie ist ein unglaublich guter Start. Der Kreis der Dämmerung ist ein geheimer Verschwörerbund, der sich als Ziel die Vernichtung der Menschheit innerhalb eines Jahrhunderts gemacht hat. Beginnen soll der Vernichtungsfeldzug im Jahre 1900, in dem auch das Jahrhundertkind David geboren wird. David hat einige außergewöhnliche Begabungen: Als Wahrheitsfinder schleicht er sich in die Herzen der Menschen und mit seinen Sekundenprophezeiungen kann er Dinge vorhersehen, die in unmittelbarer Zukunft liegen. Auch die Eigenschaft, Dingen eine andere Farbe zu geben, ist ihm oft sehr nützlich. Mit diesen Besonderheiten ausgestattet setzt er sich das Ziel, innerhalb von 100 Jahren die Pläne des Kreises zu vereiteln.
Der Leser trifft während der Geschichte mit David auf berühmte Zeitzeugen: Mit Tolkien trinkt er etwas in einem Irish Pub und James Joyce' Ulysses wurde gerade in USA und Großbritannien verboten. Auch im ersten Weltkrieg wird gekämpft und die Anfänge von Nazideutschland sind inzwischen schon zu spüren.
Während dieses Buches hatte ich sehr oft Gänsehaut, weil die Daten und Fakten authentisch sind und man ganz genau weiss: Genau so war es. Wer also seine Geschichtskenntnisse auf spannende und unterhaltsame Art aufpolieren möchte, dem sei diese Saga wärmstens empfohlen.
(rezensiert von: gaian)

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Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Ein unheimlich spannender Roman, der sehr realistisch sein könnte und der sehr gut an die Menschheitsgeschichte angelegt ist.


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