IM KREIS DES FEUERS

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: 4 1/2 von 5
1 Rezension
-Sein Name ist Jarrod Thornton. Er hat schulterlanges rotblondes Haar, schöne reine Haut und grüne Augen wie feurige Smaragde. Aber das ist es nicht, warum ich meine Augen nicht von ihm losreißen kann. Es ist etwas andres. Etwas beinahe Beunruhigendes. Da ist ein überirdisches Element, das mich in seinen Bann gezogen hat.-
Zyklus/Band -
Autor Marianne Curley
Original Old Magic
Erscheinungsjahr 2000, dt. 2003
Verlag Carl Hanser Verlag
ISBN 3-423-62101-x
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 364
Probekapitel -
Worum's geht:
Kate begegnet einem neuen Schüler, Jarrod, und muss feststellen, dass er sich gegen ihre tastenden Gedankenimpulse wehrt, sich intuitiv abschirmt, was sonst noch niemand fertig brachte. Die Herstellung der klasseninternen Hackordnung bringt einen Gewittersturm im Labor hervor, der die Einrichtung in Stücke zerlegt. Kate, die eine profunde Ausbildung in Hexerei genießt, hat in Jarrod sofort den Urheber ausgemacht, der jedoch weiß nichts von seiner Gabe. Kate versucht ihn aufzuklären, läuft aber auf Eis, denn Jarrod denkt ganz stringent naturwissenschaftlich. Erst ein Zimmer-Erdbeben im Dorfcafé und eine Serie unerklärlicher Unglücksfälle in der Familie machen ihn zugänglicher. Kates Großmutter Jillian, eine magiebegabte Mittvierzigerin, hält sich im Hintergrund, steuert aber ihr Wissen bei Bedarf bei. Als Jarrods kleiner Bruder fast ertrinkt, wird ihm die Familiengeschichte offenbart: Er ist der siebte Sohn - alle älteren Brüder sind tot. Jetzt ist er gewillt, Kates Version des Fluches, der über seiner Familie seit Jahrhunderten liegt, zu akzeptieren. Nachdem die "normalen" Möglichkeiten der Entbindung ausgereizt sind, bleibt nur die völlig unglaubhafte Variante der persönlichen Rückkehr ins Mittelalter, um den Urheber des Fluches ausfindig zu machen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Was Jarrod nie für möglich hielt, wird Realität: Jillian versetzt ihn und Kate nach Nordengland ins 12. Jh. Und dort lebt die Magie noch richtig, was sie sehr schnell zu spüren bekommen.

Warum's so gut ist:
Die Kapitel sind mit den Namen der beiden Protagonisten überschrieben und sie wechseln sich auch jeweils in der Erzählperspektive ab.
Es ist verständlich, dass sich Kate nach einer verwandten Seele sehnt, mit der sie sich richtig austauschen kann, die Weigerungshaltung Jarrods frustriert sie sehr. Umgekehrt finden zwar andere, aber in der Auswirkung artverwandte Prozesse statt. Jarrod ist gleichermaßen angezogen und abgestoßen von Katherine. So werden beide Sichtweisen der Kontaktaufnahme, der Probleme, der Lösungsversuche geschildert, zart, nie verletzend, aber doch deutlich genug. Man kann sich in beide Personen hineinfühlen.
Jarrod verkörpert den kausal denkenden Jungen, der Magie und solche Sachen einfach nicht wahrhaben will. Seine Familientragödie kann aber nur gelöst werden, wenn er diese Haltung überwindet und seinen ärgsten Widersacher dann schlussendlich auch besiegt.
Eine körperliche Reise in die Vergangenheit konfrontiert Leser und Autor sofort mit der Problematik des Zeitparadoxons, an dem schon viele Schriftsteller gescheitert sind. M. Curley löst dies eigentlich elegant und ohne logische Fehler - beachtlich.
Die Jugendlichen im ersten Teil des Buches werden von der Seelenstimmung her gut getroffen, die Erwachsenen im zweiten Teil sind vielleicht etwas zu einfach geschildert, zu schnellgläubig, zu undifferenziert. Andererseits waren die Menschen im Mittelalter durchaus in einer anderen Seelenverfassung, die hier nachempfunden wurde. Einige latente Fragen bleiben offen, wie z.B. der Umgang des Lords mit seinen Untertanen. Er wird zwar geschildert, aber kaum moralisch gewogen. Daraus hätten sich interessante Handlungsfäden ergeben können.
Anmerkung zur Übersetzung: Es fällt auf, dass manchmal ganze Sätze weggefallen sind, z.B. in Dialogen im Schlussteil.
(rezensiert von: wolfcrey)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Wintersonnenwende

Fazit: Ein Buch mit gut getroffenen Charakteren. Es verbindet Neuzeit mit Mittelalter.


©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum