KYS

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Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: 3 von 5
1 Rezension
Zyklus/Band -
Autor Tatjana Tolstaja
Original Kys
Erscheinungsjahr 2000, dt. 2003
Verlag Rowohlt
ISBN 3-87134-467-2
Subgenre Phantastik
Seitenzahl 366
Probekapitel -
Worum's geht:
Benedikt ist ein hübscher, junger und gesunder Mann - eine Seltenheit in Fjodor-Kusmitschk, der Stadt, die man früher als Moskau kannte. Denn seit dem großen Knall vor 300 Jahren müssen die meisten Menschen mit den merkwürdigsten körperlichen Veränderungen zurechtkommen. Die größte Veränderung hat jedoch die Zivilisation als ganzes erfahren. Seit der Katastrophe ist so viel Wissen abhanden gekommen oder auch unnötig geworden, dass die verarmte Bevölkerung völlig verdummt ist. Die wenigen Stimmen der Vernunft, die es noch gibt, werden als Verrückte abgetan. Doch einer dieser Vernunftbegabten setzt seine Hoffnungen in Benedikt...

Warum's so gut ist:
Dieses Buch hat mich gewaltig geärgert! Denn es könnte richtig gut sein, wenn es eine Handlung hätte!
So kommt immer wieder großes Vergnügen auf, wenn die Menschen, für die viele Bestandteile der heutigen Zivilisation keinen Sinn mehr machen, manche Überbleibsel völlig ins Absurde verdrehen. Oder mit einer Mischung aus Dummheit, Aberglauben und scheinbarer Willkür neue, abstruse Regeln entwerfen. Man kann dann manchmal einfach nicht anders, als gleichzeitig fassungslos nach Luft zu schnappen und laut aufzulachen (soweit das technisch möglich ist). Allerdings wird man dabei auch oft genug nachdenklich, weil sie bei allem, was sie auch Schräges tun, so überzeugend menschlich bleiben.
Doch könnte man sich an den vielen grandiosen Ideen und der liebenswerten Sprache, die an ein altes, märchenerzählendes Mütterchen erinnert, vielleicht besser erfreuen, wenn man vorher gewarnt würde, dass man sich auf aneinander gereihte Episoden, nicht auf einen echten Plot einläßt. Denn auch der Klappentext, der mehr als dreiviertel des Inhalts in wenigen Sätzen zusammenfaßt, verspricht eine spannendere Geschichte als der Leser sie vorfindet.
(rezensiert von: Arha)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Der Zensor

Fazit: Einfallsreiches, erschreckend überzeugendes Bild einer verkorksten Gesellschaft. Doch leider herzlich wenig echte Handlung.


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