THE LAST LIGHT OF THE SUN

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1 Rezension
-A horse, he came to understand, was missing.
Until it was found nothing could proceed. The island marketplace was crowded on this grey morning in spring.-
One
Zyklus/Band -
Autor Guy Gavriel Kay
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Roc
ISBN 0-451-45985-7
Subgenre Pseudo-historisch
Seitenzahl 498
Probekapitel -
Worum's geht:
Wegem eines Vergehens seines Vater gerät der junge Erling Bern Thorkellson in die Leibeigenschaft, und mit einem gestohlenen Pferd will er sich in einer unüberlegten Aktion daraus befreien. Eigentlich ist er chancenlos und malt sich schon aus, wie er von seinem blutrünstigen Volk hingerichtet wird, doch er erhält Hilfe von unerwarteter Seite...
Alun ap Owyn, ein Barde der Cyngael, und sein Bruder Dai geraten bei einem Viehdiebstahl ausgerechnet an das Haus und den Besitz des berühmten Brynn, der einen der bekanntesten Erling-Plünderer getötet hat - aber nach wie vor fallen die Erling an den Küsten der Cyngael ein. Nur durch eine List können sich Alun und Dai retten und werden sogar als Gäste in Brynns Haus empfangen, wo sie die Bekanntschaft seiner schönen Tochter machen. Allerdings fegt in der Nacht eine unerwartete Bedrohung über das Gut hinweg, und nach dieser Nacht ist nichts mehr wie zuvor...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
In seinem neuesten Roman läßt Guy Gavriel Kay die hochzivilisierten Kulturen Süd-Europas hinter sich und entführt den Leser in die kalte, karge Welt der Cyngael, Angclyn und Erling, seiner Variante der (walisischen) Kelten, Angeln und Wikinger. Historisch orientiert sich der Roman am Britannien des 9. Jahrhunderts und den Geschehnissen rund um Alfred den Großen.
Ein weiteres Mal erweist sich Kay als Meister der ineinander verwobenen Handlungsstränge. Anfangs scheint er einfache, unspektakuläre Geschichten zu erzählen, die sich um drei Hauptpersonen bzw. Personengruppen ranken, doch es ist ein fragiles Gespinst, in dem Kleinigkeiten auf unvorhersehbare Art große Bedeutung erlangen, der berühmte Flügelschlag eines Schmetterlings, der anderswo einen Orkan auslöst. Auf subtile Weise verbindet Kay die Einzelschicksale zu einem großen Ganzen, und es ist eine Freude, aufzudecken, wie sich alles gegenseitig bedingt und worauf es hinausläuft.
Mehr als in den vorherigen Romanen Kays spielt hier das Magische eine Rolle, das immer mehr vom Glauben an Jad (der Paralelle zum Christentum) zurückgedrängt wird. In den Wäldern der erst kürzlich "jaddisierten" Cyngael lebt das Alte, das Magische fort, und selbst Priester tun sich schwer, die Existenz einer Anderwelt und ihrer Geschöpfe - vor allem der Feen - zu leugnen. Während in The Last Light of the Sun einerseits großartige historische Recherchearbeit geleistet wurde und die dargestellten Kulturen und Ereignisse hervorragend porträtiert werden, beeindrucken vor allem auch die Passagen, die die Anderwelt mit ihren Geisterwäldern und verborgenen Tümpeln darstellen, durch eine archaische, unheimliche Atmosphäre.
Kays brilliante Sprache paßt sich Situationen und verschiedenen Charakteren an, verliert aber nie den kleinen Hauch Poesie, der sie so lesenswert macht. Einige Erzählkniffe heben das Buch zusätzlich vom gewohnten, linearen Fantasy-Brei ab, am prägnantesten wohl jene Passagen, in denen immer wieder die Schicksale von Personen, die an der Handlung nur marginal beteiligt sind, vor dem Leser ausgebreitet werden und die Geschehnisse des Romans relativieren, ohne ihnen die Intensität zu rauben. Nach wie vor beherrscht der Autor die Kunst, in einem einzigen Satz eine überraschende Wendung so zu verpacken, daß man erst nach einigen Zeilen den Mund wieder zuklappen kann.
Ein leichter Hang zur Tragik ist feststellbar und man wünscht sich manchmal doch etwas mehr positive Elemente; trotz eines versöhnlichen Endes überwiegt eindeutig das Düstere.
Weniger bombastisch als in Lions of Al-Rassan oder Sarantine Mosaic, aber fast genauso dicht am Geschehen, schafft es Kay auch hier wieder, den Leser in seinem Mahlstrom menschlicher Schicksale mitzureißen, zumindest diejenigen, die sich für Geschichten und Geschichte begeistern und auf massiven Magie-Einsatz auch verzichten können.
(rezensiert von: mistkaeferl)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Dicht und packend erzählte Geschichte von menschlichen Schicksalen in unruhigen Zeiten.


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