DIE SEELE DER NACHT
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1 Stern = übel
Wertung: ø 3 von 5
2 Rezensionen
-"Auf nach Gwonlâ!", hallten seine Worte bis zum Tor hinunter. "Heute Nacht werden wir im Tal des Wínolds unsere Gier stillen!"-
Prolog
Zyklus/Band Die Legenden von Phantásien (2)
Autor Ulrike Schweikert
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2003
Verlag Droemer Knaur
ISBN 3-426-19643-3
Subgenre Märchen
Seitenzahl 320
Probekapitel -
Worum's geht:
Als Tahâmas Vater schwerverletzt von einer Mission, die ihn zum Elfenbeinturm führte, zurückkommt, ringt er, bevor er stirbt, Tahâma das Versprechen ab, ihrem Volk, das in das Land Nazagur aufgebrochen ist, nicht nachzufolgen. Tahâma jedoch, die große Sehnsucht nach den ihren hat, macht sich trotzdem auf den Weg - soll dieses Land doch ausgesprochen gute Lebensbedingungen bieten: Es soll saftige Wiesen, grüne Wälder, klare Bäche und Flüsse und fruchtbare Felder geben. Doch das Wichtigste von allem: Nazagur breitet sich immer weiter aus, während die anderen Länder Phantásiens nach und nach vom Nichts verschlungen werden. Unterwegs in dies gelobte Land schließen sich Tahâma Céredas, ein junger Jäger aus dem Felsengebirge und Wurgluck, ein Erdgnom aus dem Silberwald, als Reisegefährten an. Als die drei in Nazagur ankommen ist das Land auf den ersten Blick tatsächlich so, wie es Tahâma und ihrem Volk von durchreisenden Fremden beschrieben wurde: ein Idyll - doch hinter dieser vordergründig paradiesischen Fassade verbirgt sich ein schreckliches Geheimnis…
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Dieser zweite Band der Legenden von Phantásien nimmt kaum Bezug auf Die unendliche Geschichte, nur ein paar Dinge finden in Nebensätzen und beiläufigen Unterhaltungen Erwähnung. Auf diese Weise hat sich Ulrike Schweikert Raum geschaffen, in welchem sie ihre Erzählung frei entwickelt, hat sich bemüht, eine spannende Geschichte zu erzählen, nur leider ist dies nicht in allen Bereichen des Romans gelungen.
Die Geschichte dreht sich um das Mädchen Tahâma, das dem Volk der Tashan Gonár angehört. Die Tashan Gonár sind in ganz Phantásien für ihre einzigartige Musik, die heilen und trösten, aber auch verletzen kann, berühmt.
Die Autorin beschreibt Tahâma und einige Vertreter des Volkes ausführlich und liebevoll und man merkt daran, wie sie das tut, daß sie der Musik und den schönen Dingen des Lebens sehr zugetan ist. Sie zeichnet Tahâma klar und arbeitet ihren Charakter sehr deutlich heraus, so daß man sich das Mädchen gut vorstellen kann. Auch einen ihrer Weggefährten, Wurgluck, einen Erdgnom und Heiler aus dem Silberwald, weiß sie sehr schön zu skizzieren: ein verhutzeltes Männchen, daß keineswegs auf den Mund gefallen ist und sehr genau weiß was es will…
Doch bei den übrigen Figuren des Romans, die für die Handlung ebenfalls eine herausragende, wenn nicht gar entscheidende Rolle spielen, sind die Beschreibungen leider nicht so ausführlich und schön gediehen: Vor allem die Figuren auf der Seite des Bösen sind sehr oberflächlich skizziert. Sie machten auf mich allesamt den Eindruck von Schauspielern, die eine Rolle nur deshalb übernommen haben, weil die Gage stimmt… Ihre Motivation war unglaubwürdig - sie waren, oft nach halbherzig beschriebenen Konfrontationsszenen (von "Kämpfen" kann man hier kaum sprechen…) viel zu rasch besiegt, so daß der Eindruck entstand, sie wollten gern schnell besiegt sein, um das Set so schnell wie möglich wieder verlassen zu können…
Auch bei Céredas, Tahâmas zweitem Weggefährten, fiel die Beschreibung des Charakters, seiner guten und schlechten Eigenschaften eher sparsam aus: Er wird zu Beginn der Geschichte von einem Werwolf gebissen und trägt ab diesem Zeitpunkt das Böse in sich, das sich im Lauf der Geschichte immer weiter in ihm entfaltet. Dieser Umstand gehört zu einem der Hauptmotive der Geschichte, jedoch versäumt es die Autorin, darauf in irgendeiner Weise näher einzugehen. Der Fokus der ganzen Aufmerksamkeit ruht stets auf Tahâma und es wird eigentlich immer nur nebenbei erwähnt, das Céredas das Böse immer stärker spürt und die kleine Schicksalsgemeinschaft so in immer ernstere Gefahr bringt. Für die wichtige Rolle, die ihm die Autorin ursprünglich zugedacht hatte, wird er nun zu stark an den Rand gedrängt und kommt, trotz aller für die Handlung wichtigen Details, nicht über das Schattendasein einer Nebenfigur hinaus.
So sind auch seine übrigen Eigenschaften eher schwach herausgearbeitet - die ganze Figur bleibt unnahbar und der Hauptzweck seiner Anwesenheit scheint ausschließlich darin zu bestehen, Tahâma in möglichst gutem Licht dastehen zu lassen…
Es spielen noch einige andere Gestalten in der Erzählung eine mehr oder minder wichtige Rolle, aber an keine kommt der Leser näher heran. Egal, ob es Tahâmas machthungriger, skrupelloser Großvater ist - eine sehr interessante Figur, in der das Potential für einen spannenden Handlungsstrang gesteckt hätte, aber die eventuellen Möglichkeiten werden nicht annähernd ausgenutzt, oder eine seltsame, blinde Dame mit Namen Aylana, aus der man auch mehr hätte herausholen können… Später begegnet Tahâma der sehenden Spinnenfrau Crachna (man denkt irgendwie an Kankra) oder, zum guten Schluß, dem Ursprung allen Übels: Lord Krol von Tari Grôth, dem Schattenlord. Die Begegnungen mit all diesen Wesen, von denen so manche zumindest einmal als gefährlich eingestuft werden können, verlaufen immer relativ reibungslos. Überall geht Tahâma, meist nach von der Autorin ziemlich halbherzig ausgeführten Kampfszenen, Gefangennahmen und Versteckspielen, als strahlende Siegerin hervor. Alles ist vorhersehbar, denn die "gefährlichen" und "übermächtigen" Gegner setzen dem blauhaarigen Gör kaum Widerstand entgegen. Nicht einmal bei dem hier als all- bzw. übermächtig, abgrundtief böse und gierig beschriebenen Schattenlord hat Tahâma größere Schwierigkeiten dem fiesen Kerl das Handwerk zu legen… viel zu schnell ist alles vorbei und sein… gebleichtes Gewand fiel leer zu Boden…
(rezensiert von: Katerchen)
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Fazit: Schade, schade. Das Potential dieser Legende wird leider nicht ausgeschöpft.



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Alles, was in Phantásien geschieht, schreibt der Alte Mann auf dem Wandernden Berg in das Buch. Diese Geschichte erzählt von dem Mädchen mit den langen blauen Haaren in dem Tal am Fuße der Nanuckberge. Doch dorthin ist heute Nacht der dunkle Lord mit seinen Schattenwesen unterwegs. Tahâma ist eine begnadete Windkünstlerin und muss den Untergang all ihrer Glasinstrumente bei den Kämpfen erleben. Nicht nur dies allein, auch das Land selbst schwindet, verschwindet förmlich im Nichts. Sie harrt im Dorf aus und wartet auf die Rückkehr ihres Vaters, auch als ihr ganzes Volk sich auf die Wanderung begibt. Als ihr Vater endlich ankommt, ist er schwer verwundet und kann vor seinem Tod gerade noch vom Scheitern seiner Mission am Hof der Kindlichen Kaiserin berichteten. Tahâma wird zur Trägerin des blauen Krísodul und sucht die Spuren ihres Volkes. Weiter im Osten hatten die Jäger einen ihrer besten, Céredas, ausgeschickt, dem Verschwinden des Landes nachzuspüren. Als er mit Tahâma zusammentrifft, war er bereits von einem Werwolf verwundet worden. Nicht einmal der Zwergenheiler Wurgluck kann ihn vollständig gesunden. Zusammen machen sie sich auf ins Land Nazagur, das als einziges nicht schwindet, sondern wächst. Doch hier sind die dunklen Mächte zu Hause.

Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Das Blauschopfmädchen, der Jäger und der Zwerg sind ein Team, jeder mit seinen Fähigkeiten. Das Vorbild Tolkiens ist unübersehbar. Auch als sie auf Feinde und Helfer stoßen, dies in fast regelmäßigem Wechsel, erinnert es sehr an den Altmeister. Trotzdem ist die Geschichte abwechslungsreich und voll eigener Schöpfungskraft.
Die Handlung ist fast immer linear ohne Verzweigungen, die Charaktere sind einfach und klar gezeichnet. Man leidet mit Céredas' fortwährendem Verfall, denn seine Wunde heilt nicht, fast wie die des Gralskönigs. Tahâma stößt in der einzig sicheren Stadt in ganz Nazagur auf ihren verschollenen Großvater, muss aber nach einigen Zwischenfällen erkennen, dass er den negativen Einflüssen seiner Begabungshäufung erlegen ist. So gibt es im Land Nazagur nicht nur die Schatten in der Nacht, sondern auch Verrat und Zwietracht am Tag. Schließlich machen sich Tahâma und Wurgluck auf ins Zentrum der Macht ihres Feindes und müssen letztlich erkennen, dass auch er von den Träumen anderer bestimmt wird.
Die Negativgestalt des dunklen Lords ist durch seine Anbindung an eine andere Welt nicht so schlimm wie Sauron, doch auch er kann nur überwunden werden durch ein freiwilliges Opfer und einen Sturz in die Tiefe.
Die Querverweise und moralischen Rahmenrichtlinien sind eher für Jugendliche als für ältere Leser geschrieben.
(rezensiert von: wolfcrey)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Für jüngere Leser eine spannende Lektüre.

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