Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Zum zweiten Mal lädt Christian von Aster zu einer Vampiranthologie. Seinen Ruf haben diesmal auch einige echte Schwergewichte der deutschen Phantastikszene (bezogen auf den Bekanntheitsgrad; ich möchte hiermit keinesfalls die Qualität der weniger bekannten Autor/Innen in Frage stellen) erhört.
Der märchenhafte und Fantasyanteil ist gegenüber Band 1 stark angestiegen (Die traurige Gräfin, Metamorphosen, Karaits Kuss, Danke Mr. Troud; alle übrigens sehr gut).
Ebenso vermehrt vertreten sind Stories, die sich des Vampirthemas auf weniger ernsthafte Weise annehmen (Cocktails, Im Nagerparadies). Nicht ganz meine Richtung, aber wenn es gute Geschichten sind ... warum nicht?
Großteils handelt es sich wieder um bemerkenswerte Arbeiten. Mit Werter Herr ist beispielsweise ein Brief von Wilhelmina Harker an Dracula abgedruckt, den Bram Stoker in seinen Roman nicht aufgenommen hatte.
Boris Kochs Jo beschreibt, gewohnt psychologisch nachvollziehbar gemacht, das tödliche Aufeinandertreffen zweier moderner Vampire.
Christian von Aster selbst läßt wieder seinem Hang zu realistischen, filmreifen Bildern und schwarzem Humor freien Lauf (Nachtfalter, Blutmutter, Suck this, Cocktails).
Die absolute Überraschung dieses Bandes ist Jahrestag. Bela B. (übrigens ebenso interdisziplinär (extrem) erfolgreich tätig wie Christian von Aster selbst) legt hiermit DIE Hardboiled-Story des Bandes vor. Kurze Sätze, außergewöhnliche Struktur und eine Minute des Nachdenkens nach der Lektüre.
Mein persönliches Favourite der Sammlung ist Danke Mr. Troud. Umso mehr, da dies die erste mir bekannte Geschichte der Autorin ist. Märchenhafte Sprache, ungewöhnliche Stilmittel, surreales Szenario, zwei gar-nicht-so-wehrlose vermeintliche Opfer. Genial.
Wegen dieser Geschichte lohnt sich schon die Anschaffung des Bandes.
Leider gibt es meines Erachtens diesmal auch einige Rohrkrepierer, die das Vergnügen allerdings nur wenig schmälern. Im Nagerparadies und Suck This! hätte man sich getrost schenken können. Sorry Christian.
Insgesamt spreche ich für das Buch wieder eine unbedingte Empfehlung an alle Phantastikfans aus.
Die Aufmachung ist auch hier jenseits aller Kritik und passt perfekt zum Thema. Roter Einband mit schwarzer Schrift, schwarzes Vorsatzblatt und dezente Kopf- und Fußrahmen auf jeder Seite.
Falls das Buch im regülären Buchhandel nicht verfügbar sein sollte; über www.vonaster.de sollte das Buch noch zu bekommen sein.
Die Liber Vampirorum-Reihe umfasst momentan vier Bände, wobei der vierte der endgültig letzte sein soll (wie auch schon der dritte). Diese Anmerkung ist völlig wertfrei.
(rezensiert von: Greyshirt)

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Fevre Dream

Fazit: LIBER VAMPIRORUM II fällt qualitativ gegenüber dem Vorgänger leider etwas ab. Dennoch unbedingt eine lohnende Anschaffung.