DIE INSEL DER MANDARINE
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2 Rezensionen

-Es liegt mir fern, die widerwärtigen Einzelheiten um den Wirt sechsten Grades Tu näher zu beschreiben.-
1

Zyklus/Band Meister Li (3)
Autor Barry Hughart
Original Eight Skilled Gentlemen
Erscheinungsjahr 1984, dt. 1992 (neu: 2004)
Verlag Piper
ISBN 3-492-26521-9
Subgenre Märchen
Seitenzahl 278
Probekapitel -
Worum's geht:
Meister Li und Nummer Zehn der Ochse stolpern von einem Fall in den nächsten: Gerade, als sie der Hinrichtung eines von ihnen gefaßten Schurken beiwohnen, stolpert ein scheußliches Monster - ein Leichenfresser - in die versammelte Menge.
Bald schon stellt sich heraus, daß das Opfer des Monsters ein angesehener Mandarin war. Und so verschlägt es Meister Li und seinen Gehilfen in die Verbotene Stadt, wo sie versuchen, in der verschwiegenen Gemeinschaft der Mandarine auf Wahrheiten zu stoßen. Endlich finden sie einen Zeugen, der allerdings nur senile Wahnvorstellungen auf Lager zu haben scheint. Doch Meister Li würde keinen Fall annehmen, hinter dem nicht mehr steckt...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Auch der dritte Band um die Abenteuer des uralten chinesischen Meisters hat für den Leser auf vielen Ebenen etwas zu bieten: Einen kniffligen Mordfall (und bei einem bleibt es natürlich nicht!), eine phantastische Abenteuergeschichte und jede Menge Humor. Ein weiteres Mal beweist Hughart sein Gespür für Situationskomik in ganz alltäglichen Szenen, die urplötzlich einen Schwenk ins Absurde vollziehen - das Hinrichtungsspektakel, mit dem der Roman eröffnet wird, ist ein Paradebeispiel für diese Kunst (und könnte vom Humorgehalt her auch aus Das Leben des Brian stammen). Hughart nimmt sich aber sogar selbst auf die Schippe, genauso wie seine Kritiker, indem er einen lateinischen Literaturkritiker gegen Nummer Zehn den Ochsen antreten läßt.
Die Handlung des Romanes ist wie den zwei Vorgängern wieder im mythischen Bereich angesetzt und äußerst komplex, so daß man auch beim zweiten und dritten Lesen noch etwas Neues entdecken kann. Leider beschleicht einen manchmal das Gefühl, als Westler wohl nie den ganzen Durchblick über alle Zusammenhänge zu haben, obwohl sich der Erzähler (Nummer Zehn der Ochse) nach Kräften bemüht, auch für die "Barbaren unter den Lesern" alles zu erklären. Um so kryptischer, da der Autor ja selbst kein Chinese ist...
Unglaublichen Spaß macht es im Gegenzug, die Entwicklung der Geschichte zu beobachten: Geht man am Anfang noch von einem einfachen Mord aus, so schlägt das Geschehen immer höhere Wellen - bis Meister Li wieder mitten in einer Angelegenheit zwischen Himmel und Erde steckt. Wie gewohnt wird man auch in diesem Roman mit einer ganzen Reihe köstlichster Figuren versorgt, da bleibt kein Auge trocken. Lachtränen, versteht sich!
(rezensiert von: mistkaeferl)
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Meister Atami und der kleine Mönch

Fazit: Schade, schade: Schon der letzte Meister Li!



weitere Rezensionen:
Der Stein des Himmels:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Als bei einem Hinrichtungsspektakel, dem Meister Li und sein Adlatus Nummer Zehn der Ochse beiwohnen, und bei dem der Rekord von eintausendsiebzig sauberen Enthauptungen gebrochen werden soll, ein Leichenfresser auftaucht und die sportliche Großveranstaltung empfindlich stört, nehmen Meister Li und Ochse die sofortige Verfolgung des Untoten auf und schlittern wieder in eine haarsträubende göttlich-dämonische Angelegenheit…
Dieses letzte Abenteuer von Meister Li und Nummer Zehn der Ochse entführt den Leser diesmal in die vorbuddhistische mythologische Welt des alten China, in der grausame Gottheiten die Geschicke der Menschen lenkten. Obwohl auch dieses Buch beim Lesen wieder großes Vergnügen bereitet, merkt man dieser Geschichte an, daß es Barry Hughart schwerer gefallen sein dürfte, diese Erzählung zu Papier zu bringen, und es ihm wohl schon beim Schreiben klar war, daß mit diesem dritten Meister-Li-Roman der Zyklus beendet sein würde.
Es ist vielleicht ganz gut, daß Barry Hughart den Meister-Li-Zyklus mit der Insel der Mandarine zum Abschluß gebracht hat, denn sich immer etwas Neues in diesem speziellen Mythologie-Kriminalgeschichte-Mix aus dem asiatischen Kulturkreis einfallen zu lassen ist wirklich nicht leicht. - Vor allem wenn man nicht diesem Kulturkreis angehört. - Die Geschichte ist in sprachlicher Hinsicht wieder wunderbar gelungen und man kann sich während der Lektüre die eine oder andere Lachträne abwischen - dennoch ist sie schwerer nachzuvollziehen als ihre Vorgänger Die Brücke der Vögel und Der Stein des Himmels. Es spielen Rituale und Zeremonien eine Rolle, die sich dem westlichen Verständnis nahezu völlig entziehen. Nachdem Barry Hughart auch nicht wirklich mit der chinesischen Kultur in Berührung kam, seine Kenntnisse darüber vielmehr hauptsächlich aus Büchern stammen, fehlt oft der klärende Hintergrund, obwohl er sich in der Rolle des Erzählers "Nummer Zehn der Ochse" die größte Mühe gibt, alles für die "Barbaren unter den geschätzten Lesern" zu erklären. Manches in der Handlung erschließt sich einem nicht, oder nur schwer, anderes muß man einfach akzeptieren. Trotzdem ist es eine kurzweilig Lektüre, die Spaß macht und vor dem Leser ein buntes Feuerwerk an Ideen entfaltet. Es gibt wieder viel zu lachen und noch mehr zu staunen… wenn Wirt sechsten Grades Tu im Angesicht des nahen (gewaltsamen) Todes die Zubereitungsregeln der ausgefallensten Spezialitäten doziert…
(rezensiert von: Katerchen)

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Aufmachung
Story

Fazit:
Obwohl manchmal etwas schwer verständlich ist dieser letzte Meister-Li-Roman trotzdem eine kurzweilige Lektüre, die sehr viel Spaß macht.

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