MEISTER ATAMI UND DER KLEINE MÖNCH

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2 Rezensionen
-"Der künftige Kaiser wird fünf schwarze Muttermale an jeder Fußsohle tragen", las Mönch Atami ehrfurchtsvoll aus den alten heiligen Schriften vor.-
1
Zyklus/Band -
Autor Da Chen
Original Wandering Warrior
Erscheinungsjahr 2003, dt. 2004
Verlag Piper
ISBN 3-492-70034-9
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 327
Probekapitel -
Worum's geht:
Der weise Meister Atami versteckt und betreut den jungen Luka, der einst, wie es eine Prophezeiung will, das Land China von der grausamen Herrschaft der Mogo befreien und der nächste Kaiser werden soll. Atami lehrt den Jungen alle Weisheiten, die ein zukünftiger Kaiser wissen muß. Doch als sie immer wieder von den Truppen des Mogo-Anführeres Ghengi verfolgt werden, bringt der Mönch seinem Schützling auch die Kunst des Kung Fu bei.
Luka erlernt in harter Arbeit die Kampfkunst, als plötzlich etwas Schreckliches passiert: Atami wird gefangen genommen und von Luka getrennt...
Bibliotheka Phantastika verleiht Sterne:
In der Tradition des wu-xia erzählt dieser Roman von der Entwicklung des jungen Luka und der Entwicklung seiner Kampfkunst - aber seine Abenteuer sind alles andere als trockene Theorie. Das Genre dürfte hierzulande vor allem durch den Film Tiger and Dragon bekannt sein, denn wu-xia-Romane, in denen meisterhafte Kung-Fu-Kämpfer durch die Lüfte fliegen und mit der gebündelten Kraft des qi zuschlagen können, gab es bisher in deutscher Übersetzung so gut wie gar nicht. Dies ist sozusagen eine jugendliche Variante davon, denn der Held Luka wird wohl in erster Linie Leser in seiner Altersgruppe ansprechen. Seine phantastischen Abenteuer beschränken sich dabei keineswegs auf stupide Prügeleien, sondern werden oft mit Witz und Geisteskraft gelöst. Vor allem aber ist es ein langer Weg zum Meister der Kampfkunst - und auf diesem erwarten Luka Begegnungen mit mythischen Geschöpfen, ein unfair spielender Rivale und jede Menge anderer Hindernisse. Zwar hat der Held des Buches hier am Anfang den Vorteil, erstens auserwählt und zweitens moralisch unantastbar zu sein, doch entwickelt er sich im Laufe des Romans auch von einem Superhelden zu einem ganz normalen Jungen - das ist mal etwas anderes und durchaus spannend.
Die Kunst des Kampfes kommt allerdings zwischen den ganzen Abenteuern nicht zu kurz, denn ein guter Teil des Buches beschäftigt sich mit Lukas Ausbildung in einem Kloster. Wer jetzt endlose Monologe erwartet, sei aber im Großen und Ganzen beruhigt: Es wird zwar auch über die Funktionsweise der Inneren Kräfte theoretisiert, aber vor allem lernt man, daß es in einem Shaolin-Kloster auch nicht anders zugeht wie in jedem beliebigen Internat. Die interessantesten und witzigsten Figuren des Buches sind unter anderem auch Lukas Mitschüler und seine zwei schlitzohrigen Freunde Mahong und Mahing.
Chinesische Kampfkunst, fernöstliche Weisheit und turbulente, mit einem Schuß Fantasy gewürzte Abenteuer, die ausgewogen zwischen Ernst und Augenzwinkern pendeln, machen den Roman zu einer Lektüre, die man zu Ende liest, bevor man merkt, daß man eigentlich nur mal reinschnuppern wollte - ein exotischer Spaß für junge Leser und Erwachsene mit einem Faible für das phantastische Kung-Fu-Genre.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur deutschen Ausgabe: Die Aufmachung ist vom Prinzip her recht gelungen, aber ein wenig schlampig umgesetzt - so gibt es zum Beispiel zweimal ein Kapitel mit der Nummer 14.

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Ein Kung-Fu-Film in Buchform - phantastisch, actionreich und humorvoll.



weitere Rezensionen:

Meister Atami und der kleine Mönch (Besucherrezension):
Worum's geht:
Luka ist elf und zieht mit seinem Ziehvater Atami durch das Land, um sich durch Betteln sein Brot zu verdienen. Seit Genghi China unterworfen und das Land durch seine Mißwirtschaft in den Ruin getrieben hat, ist sie Situation der Bevölkerung regelrecht als aussichtslos zu bezeichnen. Luka, der von Atami als Heiliger Knabe erzogen und in den Kampfpraktiken des Kung-Fu bzw. Xi-Lings unterwiesen wurde, weist jedoch an seinen Füßen das Zeichen auf, welches bessere Zeiten prophezeiht. Er soll der zukünftige Kaiser sein, der das Land befreit. Doch der Weg dorthin ist lang, und die Arme des Feindes reichen weit.

Warum's so gut ist:
Spannend ist der Weg, den Luka zurücklegen muss und vielfältig die Hindernisse, die sich ihm dabei in den Weg stellen. Der Leser wird nur selten gelangweilt, oftmals reißt ihn der dichte Erzählstrang regelrecht fort, man kommt selten zum Luft holen und wird so gänzlich von der Geschichte eingenommen.
Irritierend wirkt dabei die fremde Schreibweise (Übersetzung?), welche zumindest bei mir den Eindruck erweckte, dass die Situationen oftmals völlig überladen und die Emotionen stetig übertrieben waren. Zu viele Tränen wurden zu leichtfertig vergossen, so dass man diese Gefühlsregung letztendlich nicht mehr wirklich ernst nehmen konnte. Positiv ist jedoch daran auch die Einfachheit der Sprache; schlichte Formulierungen machen auch jüngeren Lesern das Buch leichter zugänglich.
Als störend empfand ich jedoch die teilweise unverständlichen Verhaltensmuster und die Unglaubwürdigkeit der Magie. Der an Tiger & Dragon erinnernde Faktor, dass Helden auch des Fliegens mächtig sind, wird dadurch noch gekrönt, dass Charaktere ihre Gliedmassen, abtrennen, ja amputieren können, um sie kurz darauf nahtlos wieder anzufügen. Gedanken (zum Beispiel bezüglich einer Technik namens ‚Baumelschlaf') werden kurzzeitig angesprochen, geheimnisvoll umwoben und versinken dann wieder in den nächsten Abenteuern - geklärt werden sie nicht.
Auf die Frage ob der Herrscher Genghi, ein Mogo, ein Synonym für die Geschichte der Mongolen und China darstellt, bleibt bis zum Ende hin fragwürdig. Eine Namensverwandschaft besteht jedoch.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Buch einen spannenden Abenteuerroman darstellt, der sicherlich auch gerade durch die etwas fremden Ansichten und Kampfkünste reizt, aber dennoch oftmals zu oberflächlich gestaltet ist und auch gen Ende einige Fragen offen lässt.
(rezensiert von: morning rain)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Ein phantastischer Abenteuerroman, der im fremden China spielt, aber auch einige Wünsche offen lässt.

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