Worum's geht:
Dieses Buch von Tove Jansson erzählt die Erlebnisse und Abenteuer
von Mumin und seinen Freunden zwischen dem Aufwachen im zeitigen Frühjahr
und den letzten Ereignissen im Spätherbst. Dazwischen geschehen allerlei
turbulente Dinge: Sie finden einen magischen Hut auf dem Gipfel eines
nahen Berges, der für allerhand Aufregung und lustige Erlebnisse
sorgt. Sie steuern mit einem gefundenen Boot die Insel der Hatifnatten
an, auf der sie einige Abenteuer bestehen und nützliche, schöne
Dinge finden. Es wird berichtet, wie sie den riesigen Mamelucken zur Strecke
bringen und wie das Muminhaus in einen undurchdringlichen Dschungel verwandelt
wird. Ferner wird vom beeindruckenden Königsrubin erzählt, der
vom Zauberer mit dem Panther seit nahezu dreihundert Jahren vergeblich,
sogar auf dem Mond und dem Neptun gesucht wird - wo er sich dann letztlich
befindet, und wie der August mit einem großen, fröhlichen Fest
endet.
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Warum's so gut
ist:
Dieser Band der Muminreihe erzählt die Erlebnisse der Mumins und
ihrer Freunde vom zeitigen Frühling bis zum Spätherbst: Es beginnt
mit dem Fund eines geheimnisvollen Zylinders, der alles, was sich in oder
auf ihm befindet, in die merkwürdigsten Dinge verwandelt. Als Mumin
beim Versteckenspielen in ein Furcht erregendes Gespenstertierchen verwandelt
wird, möchte die Muminfamilie den Zylinder loswerden, aber selbst
damit, dass sie die gefährliche Kopfbedeckung in den Fluß werfen,
ist die Aufregung, die er verursacht, noch nicht beendet
Im Sommer wird dann ein herrenloses Boot an den Strand getrieben und nach
einigem Hin und Her beschließen alle, das Boot zu behalten und mit
allgemeiner Zustimmung wird es auf den Namen "Abenteuer"
getauft. Die Mumins und ihre Freunde segeln mit dem neu in Besitz genommen
Boot auf einen Ausflug zu einer einsamen Insel, die aber gar nicht so
einsam ist, sondern den gemeinhin gefürchteten Hatifnatten als Stützpunkt
dient... Ferner erfährt man, dass der Zauberer mit dem Panther auf
der Suche nach dem Königsrubin ist, wo sich dieser Rubin befindet,
und wie alles mit einem großen, fröhlichen Fest im Herbst endet.
In dieser Erzählung von Tove Jansson sind die Charaktere der Trolle,
Kobolde, Tierchen und sonstiger Bewohner des Mumintals nicht so genau
gezeichnet, dafür hat sie um so mehr Wert auf die Ausgestaltung der
Handlung und ihrer Schauplätze gelegt. Das wird auch zu Beginn des
Buches deutlich, denn es findet sich in diesem Band, als einem von zweien
der Muminreihe, eine von der Autorin hübsch gezeichnete Landkarte.
Man könnte sogar, wenn man wollte, die Kapitel dieses Buches jedes
für sich als einzelne Geschichte lesen.
Auch ist ihr in dieser Erzählung mehr daran gelegen, Gefühle
und die daraus resultierenden Situationen zu beschreiben: z. B. die Sehnsucht
des Schnupferich nach der Ferne, als er die Boote der Hatifnatten auf
das Meer hinaus gleiten sieht, die Eifersucht des Snorkfräuleins,
als sie Mumin die von ihr gefundene Galionsfigur schenkt, und Mumin ganz
verzaubert von deren Schönheit ist und nur noch Augen für die
Holzfigur hat
, die Rastlosigkeit des Zauberers mit dem Panther auf
der Suche nach dem für ihn einzigen wertvollen Rubin
Beschreibungen dieser Art durchziehen die ganze Geschichte und obwohl
Trolle, Hemule, Geister, Zauberer, Igel, Mäuse und sonstige nichtmenschliche
Geschöpfe die Handlung bestimmen, werden sehr menschliche Alltäglichkeiten
und Gefühle erzählt. Jeder, der diese Geschichte liest, wird
sich irgendwo in irgendeiner Situation oder einem beiläufigen Satz
wiederfinden. Sei es, dass man, wie der Schnupferich, sehnsüchtig
hinter einem Flugzeug, einem Schiff oder einem Zug herschaut und am liebsten
mitfahren oder -fliegen möchte, oder man, wie der Hemul, eine unbeendete
oder ungelöste Aufgabe braucht, um seinem Leben einen Sinn zu geben,
oder man Verständnis für die eifersüchtigen Gefühle
des Snorkfräuleins hegt
Gerade deshalb ist es immer wieder schön, dieses Buch aus dem Regal
zu nehmen und seine Menschlichkeit mit nichtmenschlichen Augen zu sehen
(rezensiert von: Katerchen)
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