Worum's geht:
Die Frühlingsmelodie sitzt dem Mumrik unter dem Hut, doch ein kleines,
redseliges Tierchen verscheucht alle Töne, der zweitkleinste Homsa
erlebt eine schreckliche Geschichte, die Filifjonka ereilt zu Hause die
große Katastrophe und der Hemul, der die Stille liebt, kann seinen
sehnlichsten Traum erfüllen. Man begegnet dem unsichtbaren Kind und
dem letzten Drachen der Welt und all den anderen aus dem Mumintal. Man
kann das Geheimnis der Hatifnatten ergründen und überhaupt ein
paar schöne Stunden mit den Mumins und ihren Freunden erleben
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Warum's so gut
ist:
Dieser Band aus der Muminreihe enthält keine zusammenhängende
Erzählung, sondern besteht aus kurzen Einzelgeschichten, von denen
nicht alle von Mumin und seiner Familie handeln. Zum Teil spielen auch
die anderen Bewohner des Mumintals die Hauptrolle:
Da sucht der Mumrik die Frühlingsmelodie, die sich irgendwo
unter seinem Hut regt, oder eine Filifjonka fürchtet sich ganz schrecklich
vor namenlosen Katastrophen, z. B. einem Sturm oder einem Taifun
der kleine Homsa erlebt Eine schreckliche Geschichte mit Moorschlangen
und pilzüberwucherten Großmüttern
man kann Das
Geheimnis der Hatifnatten ergründen, dem letzten Drachen der
Welt begegnen, mit dem Hemul, der die Stille liebte einen "Park
der Stille" bauen, oder sich mit Mumin und seiner Familie ganz schrecklich
vor einem Ungeheuer mit dem Namen "Weihnachten" fürchten
Es ist ein bunter Reigen verschiedenster Situationen und Erlebnisse von
Mumin und seinen Freunden. Sie sind in der besonders malerischen Sprache
Tove Janssons erzählt. Ein Beispiel für ihre Erzählkunst
findet sich gleich in der ersten Geschichte, in der der Mumrik nach seiner
Frühlingsmelodie sucht: "Eine neue Melodie! Dachte der Mumrik.
Eine neue Melodie, und sie soll aus zwei Teilen Frühlingsmelancholie
und einem Teil Erwartung bestehen - der Rest ist nur unbändige Freude!
... Solch eine Melodie trug er seit vielen Tagen unter dem Hut, hatte
nur nicht recht gewagt, sie hervorzuholen. Solch eine Melodie muß
langsam wachsen
Wenn er sie zu früh hervorholen würde,
könnte es geschehen, dass die Töne bockten und nur ein halbgutes
Lied herauskam
Mit Melodien muß man behutsam umgehen, besonders
wenn sie fröhlich und wehmütig sein sollen..."
Die nervöse und hektische Filifjonka wird gut charakterisiert und
die Mechanismen, mit denen sie ihre Panik ins Unerträgliche steigert
sind beinahe am eigenen Leib spürbar. Mit dem Hemul, der sich so
sehr nach der großen, wunderbaren Stille sehnt, hat man wirklich
Mitleid, wie er da auf dem Rummelplatz seiner lauten und fröhlichen
Familie steht und die Eintrittskarten zur Achterbahn knipst, wo alle vor
Angst oder auch vor Vergnügen schreien und fürchterlichen Lärm
machen
Muminvaters merkwürdige Gedanken und plötzlichen
seltsamen "Erkenntnisse", als er mit den Hatifnatten aufs Meer
hinaussegelt, erlebt man voll Unbehagen mit und die wilden Geschichten
von Homsa und der kleinen My sind haarsträubend
Man sollte sich verzaubern lassen von diesen Erzählungen, in denen
aus scheinbaren Kleinigkeiten ganz besondere Dinge hervorgehen, und das
Bedeutende im vordergründig Unbedeutenden liegt. So zum Beispiel,
dass Lügengeschichten wirklich unangenehm sein können oder die
Erkenntnis, daß man erst zu Jemandem und wichtig wird, wenn
man einen eigenen Namen erhält
(rezensiert von: Katerchen)
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