Bewertet mit Sternen
(Besucher-Rezension):
In diesem Buch sind viele gute und neue Ideen. Leider sind sie nicht ausformuliert,
so dass man das ein oder andere Mal rätseln muss, was eigentlich
genau gemeint ist. Schade.
Zum Beispiel bekommt Rilka ein eigenartiges Seil, dass ab und zu die Wirkung
hat, sich auszudehnen. Leider wird nicht beschrieben, wann und warum.
Einmal rettet dieses Seil ihr Leben, indem es plötzlich aufhört
sich auszudehnen, danach ist es nicht mehr von Nutzen. In einem Buch,
in dem außer fremden Wesen kaum Magie ist, wirkt dieses Seil merkwürdig
fehl am Platz, auch wenn es an sich eine gute Idee wäre.
Warum die bösen Trickster und die lieben, netten Tschuffis, die Rilka
von Anfang an nicht ausstehen kann, so eng zusammenhängen wird zwar
erwähnt, aber nicht verständlich genug ausgeführt. Und
das ist eigentlich der Hauptzug dieses Buches. Unklar ist auch die Stelle,
an der Rilka ihren ständigen, mordlustigen Trickster loswird. Warum
wollte der Trickster ihr überhaupt etwas antun, und warum besiegt
sie ihn, indem sie knapp mit dem Leben davonkommt, ohne dass der Trickster
sonderlich viel dazu getan hätte?
Ansonsten ist die Geschichte gut aufgebaut. Ein junges Mädchen bricht
mit den strengen, sinnlosen Regeln ihrer Gesellschaft und sucht ihren
eigenen Weg, der schließlich auch ein guter Weg für andere
wird. Das Gesellschaftsystem und die häusliche Umgebung werden gut
beschrieben, die Wesen und lebendigen Bestandteile der Geschichte werden
größtenteils der eigenen Fantasie überlassen.
Das Ende ist nicht vorhersehbar, weil es ein offenes Ende ist, dass aber
trotzdem die meisten Fragen klärt. Es endet mit einem realitätsbezogenen
Satz, den jeder einmal überdenken sollte: "[Es würde
immer Menschen geben, wie mich] Wenn es nicht Trickster waren, nach denen
sie suchten, dann wäre es mit Sicherheit irgendetwas anderes."
Leider bleibt das Problem mit den bösen Trickster ungelöst.
Aber die Heldin selbst sagt ja, diese Aufgabe überlasse sie ihrem
Nachfolger, da es in jeder Generation Menschen wie sie gäbe, die
sich mit so etwas befassen würden.
(rezensiert von: Leja)
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