NEBELRISS

zur Übersicht über den ganzen Zyklus
HIER

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: ø 3.25 von 5
4 Rezensionen
-Dünne Nebelschleier. Eiskalter Windhauch; leise pfiff er über die Menschenmenge hinweg und brach sich an den steinernen Hauswänden Larambroges.-
Prolog
Zyklus/Band Das Zeitalter der Wandlung (1)
Autor Markolf Hoffmann
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Heyne
ISBN 3-453-87553-2
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 509
Probekapitel -
Worum's geht:
Während viele die goldenen Schiffe der echsenähnlichen Goldéi noch für Gerüchte halten, sind sie im Königreich Kathyga schon blutige Wahrheit: Gnadenlos fällt das fremde und offenbar unbesiegbare Volk ein. Vor allem auf die magischen Quellen des Landes haben es die Invasoren abgesehen, doch ihre wahren Pläne durchschaut niemand - nicht einmal der einzige Gefangene, der neben hunderten von Getöteten gemacht wird: Laghanos, ein Schüler der Magie, der als einziger mehr über die Goldéi erfährt.
Im ehemals starken Kaiserreich von Sithar, das nun unter einem jungen, schwachen Herrscher leidet und von Intrigen und Machtpolitik seiner Fürsten in den Verfall gerissen wird, wagt allein Fürst Baniter es, in diplomatischer Mission das Nachbarreich aufzusuchen, um ein Bündnis gegen die Goldéi zu schmieden. Doch der Erfolg seiner Reise ist mehr als fragwürdig, denn weder hat er die volle Unterstützung des Thronrates seiner Heimat, noch hat es jemals ein Bündnis mit dem früheren Feind gegeben, den er nun aufsucht...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Schon die Ankündigungen für dieses Buch ließen wieder Hoffnungen für gute Fantasy aus Deutschland aufkeimen - und sie werden dieses Mal keineswegs enttäuscht: Mit seinem Debüt-Roman hat Markolf Hoffmann eindrucksvoll bewiesen, daß auch hierzulande Fantasy ohne Klischees funktioniert, und daß Anspruch und Unterhaltung durchaus unter einen Hut zu bringen sind. Ihn deshalb mit anglo-amerikanischen Autoren zu vergleichen, würde Nebelriss allerdings auch nicht gerecht - denn dazu hat der Roman zum Glück zu viel Eigenständigkeit.
Auffallend innovativ ist die Sprache: Hoffmann greift viel tiefer in die Stilmittel-Kiste, als es so mancher Übersetzungs-verdorbene Fantasy-Leser gewohnt sein dürfte und nutzt die Möglichkeiten der Sprache vor allem auch in den Dialogen gut aus. Die Handlung steht dem in keinster Weise nach; man kann zwar nach diesem Auftakt-Band noch nicht absehen, worum es wirklich gehen wird, aber die Anlagen lassen auf etwas sehr Ausgefallenes und Interessantes hoffen. Als Leser fängt man sehr bald zu rätseln an, was die Goldéi sind und was sie wollen, aber auch die Hofintrigen und die Vorgänge in der sehr überzeugend ausgearbeiteten Kirche des Kaiserreiches lassen keine Langeweile aufkommen. Die Welt besticht im Detail durch gute Ideen und speziell bei den Szenen mit den Goldéi ist es dem Autor gelungen, ein sehr beklemmendes und befremdendes Gefühl heraufzubeschwören (allein die Sache mit dem Silber ist schon für eine Gänsehaut gut...).
Durchweg lebendig und nachvollziehbar, vor allem aber fernab irgendwelcher Stereotype stellen sich die Charaktere dar. Sie kochen alle ihr eigenes Süppchen, und auch die Nebenfiguren sind authentisch und ausführlich ausgearbeitet. Allerdings halten die Charaktere auch den einzigen Wermutstropfen dieses ansonsten faszinierenden und gelungenen Romans bereit: Es fehlen Szenen, die sie einem ans Herz wachsen lassen. Es wird sehr schnell klar, daß es keine wirklichen Symphatieträger geben soll, und die Welt von Nebelriss ist auch sicher kein Ort für strahlende Helden, aber mit ein paar Kleinigkeiten, die einige Charaktere liebenswert gemacht hätten, könnte man als Leser ein wenig besser mit ihnen mitfiebern. Im Augenblick berührt ihr Überleben oder Sterben eher weniger.
Trotz dieses einzigen Kritikpunktes auf weiter Flur ist das Buch für Fantasy-Leser, die sich mehr als bunte Abenteuer erwarten, ein unverzichtbares Lese-Erlebnis, das unbeding Lust auf mehr macht.
(rezensiert von: mistkaeferl)
mehr Rezensionen lesen:
3 vorhanden

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

The View from the Mirror
Kinder der Finsternis

Fazit: Ein innovatives und starkes Debüt, dem man eine kleine Schwäche gerne verzeiht...



weitere Rezensionen:

Nebelriss:
Worum's geht:
Von Norden her dringen echsenhafte Wesen mit außerordentlicher Magiebegabung in die von Menschen bewohnten Länder vor. Die Universität von Larambroge verteidigt ihre magische Quelle, kann aber nichts gegen die Goldéi ausrichten und der König kapituliert. Der Kaiserhof von Sithar wird mehr von einigen ziemlich korrupten Fürsten regiert als vom Kaiser selbst. Jener feiert lieber als dass er regiert, was sich aber im Laufe der Zeit ändern soll. Fürst Baniter Geneder hat die Kompetenz, strategisch zu denken und versucht dem Hofrat verzweifelt den Ernst der Situation zu verdeutlichen. Letztlich muss er selbst die Gesandtschaft anführen, die im alten Arphat Bündnispartner suchen soll. Intrigen auf vielen Ebenen wollen dieses Vorhaben verhindern und sind beinahe erfolgreich. Im Süden von Kathyga sammeln sich Aufständische im Arkwald und nehmen den Kampf gegen die Goldéi auf. Diese wiederum setzen ihre Magie ein und verändern dadurch die Situation immer wieder auf unvorhersehbare Weise. Eine magische Quelle nach der anderen gerät unter ihre Kontrolle. Als sich dann auch noch die Kirche des Kaiserreiches spaltet und der Kaiser erst zu regieren beginnt, dann aber immer mehr unzurechnungsfähig wird, beginnt die Lage undurchsichtig und kompliziert zu werden. Und niemand ahnt, was die Goldéi als nächsten Zug planen, denn sie haben schließlich nicht nur eine Welt unter Kontrolle.

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Es ist ein sehr komplexes Buch mit einer ebensolchen Sprache. Sie ist variantenreich und bildhaft. Wort- und Bedeutungsspiele lassen beim Lesen keine Ablenkung zu und halten die Aufmerksamkeit und Spannung hoch. Die Handlungsstränge sind verwickelt und schon recht schnell teilweise miteinander verflochten, aber nicht vollständig zu überblicken. Trotzdem ist alles schlüssig aufeinander abgestimmt. Bis zum Ende des Buches hat man den Eindruck, dass wie bei einem guten Schach- oder Go-Spiel die Stellungen auf- und ausgebaut werden. Das eigentliche Spiel und der große Schlagabtausch findet erst noch statt, obwohl eine ganze Reihe von durchaus wichtigen Figuren bereits in diesem Eröffnungsband des Zyklus schon wieder aus dem Rennen genommen werden. Ob sie später noch Bedeutung, auch in ihrem nachtodlichen Weiterwirken haben werden, muss sich zeigen.
Die Elemente der Weltgestaltung sind innovativ. Hoffmann schildert eine Geographie, die durchaus komplex ist und sich nicht über das übliche Vegetationsgürtel- bzw. Klimazonenschema erschließen lässt. Die Karte lässt nur vage Hinweise über die Position auf dem Globus zu und Norden heißt nicht automatisch "Kaltes Land", weil die Magie der Quellen das Klima wohl stärker beeinflusst, als die Lage des Landes. Das lässt mehr Freiräume bei der Gestaltung der Welt zu, als sonst üblich. Ansonsten ist alles vorhanden, was man sich wünscht: Kälte- und Hitzewüsten. Gebirge, tiefe Höhlen und Urwälder, Meere und Inseln. Dazu gibt es noch geographische Spezialitäten, wie den seltsamen Riss in der Erdkruste, der dem Buch den Namen gab: Nebelriss - eine ungeheuer tiefe Schlucht, deren Grund unerforscht blieb, weil es niemand gelang, mit gesundem Geist wieder heraufzukommen.
Auf manche Frage gibt die Website des Autors eine Teilantwort, löst aber nicht alles auf. So bleibt die Erwartung auf die Fortsetzungsbände erhalten.
(rezensiert von: wolfcrey)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Ein sprachlich dichtes, sehr spannendes Buch.


Nebelriss:
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Und eine weitere Fantasy-Serie, diesmal weder aus dem Englischen übersetzt noch von Hohlbein. Kaum zu glauben, aber wahr. Das Zeitalter der Wandlung, von Markolf Hoffman, beginnend mit Nebelriss führt in eine ganz neue Welt, über die man im ersten Buch allerdings noch nicht so viel erfährt. Im Mittelpunkt stehen eher die ganz und gar außergewöhnlichen Hauptpersonen. Man kann getrost behaupten, dass sie fast alle etwas überzeichnet sind. Der misshandelte Priester(adept), der machtgierige Prior, der verstörte Zauberlehrling, der schwache Kaiser, sie alle machen im ersten Teil der Saga noch wenig Entwicklung durch, zu sehr sind sie davon in Anspruch genommen, misshandelt, machtgierig, verstört oder schwach zu sein. Die Abwesenheit eines strahlenden Helden, oder eines naiven Bauernjungen mit goldenem Herzen und magischen Kräften, denen in der Fantasy sonst meist die Hauptlast der Handlung überantwortet wird, ist interessant. Man merkt, da will es jemand mal anders machen. In dieses Bild passt auch die Sprache hinein, von der ich anfangs gar nicht begeistert war. Zu sehr erinnerten mich die hingeworfenen Wortfetzen an eigene Versuche, etwas "eindringlich" oder auch nur "anders" zu beschreiben. Im Nachhinein bin ich allerdings der Meinung, dass Dinge wie: Schmerz.z.z.z.z einfach mal probiert werden müssen. Was Hoffmann immerhin andeutet, ist die Tiefgründigkeit seines Entwurfes. Die (sehr gelungene) Idee von den magischen Quellen ist in viele Richtungen und in vielen Einzelheiten ausgearbeitet. In Nebelriss erfährt man schon einiges über die Vergangenheit, schön gestaffelt in gesicherte Historie, legendäre Ereignisse und mythische Legenden. Warm wird man allerdings noch nicht mit den Protagonisten, und auch die Handlung ist alles andere als mitreißend. Nun macht es nicht jeder so wie Jordan, dass er jeden Einzelband auf einen Show-Down hin schreibt, und man muss wohl noch abwarten, wie Hoffmann die viel versprechenden Ansätze weiterentwickelt. Trotzdem glaube ich, dass der obligatorische Einleitungsband einer Serie nicht notwendigerweise so blutleer werden muss.
(rezensiert von: Naegar aus dem Sumpf)

Fazit: Interessante neue deutsche Fantasy, noch etwas schwunglos, aber für ein Erstlingswerk sehr viel versprechend.


Nebelriss (gelesen wurde die Ausgabe von Piper, ISBN 3-492-28535-X):
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Ein Rezensent sollte ein Buch, das er bespricht, gelesen haben. Ich muss gestehen, dass mir das nur bis zur Seite 217 gelungen ist. Die restlichen knapp dreihundert Seiten, wollte ich mir nicht mehr antun. Der Grund, warum ich trotzdem mit dem Vorbehalt nur die halbe Wahrheit zu kennen, eben nur die bis Seite 217, dieses Buch besprechen möchte, ist, dass ich es mir aufgrund der guten Bewertung gekauft habe und selten mit meiner eigenen Meinung von der anderer Leser so weit abweiche wie in diesem Fall.
Dabei hat dieser Roman wirklich einige Stärken. Er hat ein Cover, das mir gefällt und eine schöne Stimmung erzeugt, die Geschichte beginnt mit recht viel Dynamik, die Welt, die sich im Verlauf des Buches erschließt, erscheint interessant und der Plot ist abwechselungsreich und spannend. Ich kann also verstehen, warum dieses Buch Leser findet, zumal es ein deutscher Autor ist und er zudem noch genug Mut besitzt auch einmal ein wenig vom normalen Weg abzuweichen.
Warum dann dieser Lesewiderstand bei mir, der aus dem Vergnügen Arbeit und aus der Arbeit Ärger und aus dem Ärger beinahe so etwas wie Schmerzen entstehen ließ?
Es waren vor allem zwei Dinge. Zunächst einmal die handelnden Figuren. Sie bleiben merkwürdig flach, sind so sehr schablonenhaft, dass man meinen könnte, genau das wäre die Absicht des Autors gewesen. Die Gesichter zeigen die meiste Zeit eine Grimasse, und die Leute zischen, fauchen und bellen. Nur normal reden tun sie nicht. Ihre Dialoge sind voller Pathos und passen gut zu den verzerrten Gesichtern.
Was wie eine Groteske wirken könnte und innerhalb einer Grotesken eine klare Funktion erhielte, wird in diesem Roman von der Handlung nicht gestützt. Der Handlungsfaden ist in einzelne kurze Szenen zerrissen, die der Leser miteinander verbinden muss. Diese Technik wird häufig in Fantasy-Romanen angetroffen und es macht dem Leser Spaß, sich das Gesambild nach und nach zusammen zu setzen. Nur ist die Handlung in diesem Roman keineswegs grotesk, sondern folgt beim Aufbau eher einem erfolgreichen Standardschema. Das ist nicht schlecht, passt aber nicht so gut zu dem Bild der Figuren.
Weitaus schlimmer sind aber die Unmengen an sachlichen Fehlern und die vielen Schwächen im Ausdruck, die einem Autor nicht unterlaufen dürfen.
Wieder eines der vielen Bücher, in denen altes Pergament aufflammt und verbrennt. Hier kräuseln sich sogar die brennenden Seiten. Nur unangenehm, dass Pergament weder Papier noch Papyrus ist, sondern dünn geschabtes Leder. Das flammt nicht auf und da kräuselt sich auch nichts. Eher schmort es vor sich hin und stinkt.
Auch Jungadelige, die sich im Herbst auf Seidenlaken einer Wiese räkeln, sind wenig überzeugend. Sicher ist Seide ein schönes Bild für Luxus und Dekadenz, aber im Herbst ist der Boden oft schon kühl und Seide denkbar ungeeignet um darauf zu liegen. Seide kühlt und wärmt nur als Seidendecke, wenn sie wattiert ist.
Mit der natürlichen Umgebung hat der Autor auch so seine Schwierigkeiten. So passt zum Beispiel in den Wäldern wenig zusammen. Gekrümmte Stämme von Fichten und Tannen, die vor den Eichen weichen, deren Äste wiederum schlangengleich…u.s.w. Ein starkes Bild, das der Stämme, die vor den Eichen weichen. Wenn es nicht gerade Fichten oder Tannen gewesen wären, Bäume die mehr als andere zu schönen geraden Stämmen neigen. Dann doch besser Kiefern oder Weiden. Und wenn schon Eiche, dann doch knorrig oder widerspenstig, hart und eigensinnig, aber nicht schlangengleich. Und zu guter letzt stehen unter diesen merkwürdigen Bäumen auch noch Brombeersträucher. Wo die armen Kerlchen das nötige Licht herbekommen sollen unter all den dunklen Fichten und Tannen ist rätselhaft.
Alles das wäre kein Problem gewesen, hätte der Autor andere Bäume oder vielleicht Fantasiebäume gewählt. Die Bilder sind nicht schlecht, passen aber leider überhaupt nicht zu den ausgewählten Pflanzen.
Interessant auch, wenn ein Geheimgang, durch ein Metallgitter verschlossen in einer Zisterne endet, und dieses Gitter noch nicht einmal am oberen Rand liegt. Da kann man sich leicht ausrechnen, was geschieht, wenn es regnet. Der Gang wird geflutet und die Zisterne verliert ihr Wasser. Wenn die Stadt aber auf eine Zisterne angewiesen ist, dann hat sie keinen eigenen Brunnen und das Wasser ist knapp. Also keine überzeugende Konstruktion.
Eng verwandt mit den sachlichen Fehlern sind neben einigen sehr schönen Beschreibungen eklatante Fehlgriffe im Ausdruck. Verhärmte Gesichter können ein starkes Bild sein. Aber verhärmt kommt von Harm, von Schaden, Trauer oder dauernder Furcht. Nicht von Hass und Verbitterung. Diese Gefühle können zwar auch vielerlei mit einem Gesicht anstellen, Kerben hinein schneiden, es verzerren, auszehren, hart erscheinen lassen, es aber wohl nicht unbedingt verhärmen.
Auf der Suche nach dem Grotesken bin ich dann aber doch noch fündig geworden. Niemand, der mit Kampf und Waffentraining, Krieg und bewaffneter Auseinandersetzung aufwächst und noch alle seine Sinne beieinander hat, würde mit seinem Begleiter einen Streit nach dem anderen von Zaun zu brechen versuchen, und das schon gar nicht, wenn er in aller Stille nachts durch einen Geheimgang in eine Burg zu schleichen versucht, um dort zu meucheln. Ein solches irreales Verhalten ist in der Tat grotesk. Es wird aber nicht klar, ob das ein weiterer der vielen Fehler ist oder Absicht. Und wenn es Absicht ist, warum wird diese Absicht dann nicht in den anderen Szenen durchgehalten?

Es sind die vielen Fehler und die Patzer im Ausdruck, die vielen schiefen Metaphern und die Unstimmigkeiten zwischen den Szenen, die vor lauter Kopf schütteln so etwas wie Stimmung erst gar nicht aufkommen lassen.
Man kann dem Autor zugute halten, dass er sich bemüht, Spannung zu erzeugen, was ihm in einigen Szenen auch recht gut gelingt. Auch die die Handlung kommt zunächst nur langsam in Fahrt und gewinnt dann mehr und mehr an Beschleunigung.
Wenn ein Leser also die sachlichen Fehler nicht bemerkt, die in dieser Fülle quälend wirken, ihn die psychologischen Unstimmigkeiten der handelnden Personen nicht irritiert und er in erster Linie an einem spannenden Plot interessiert ist, dann kann ich mir vorstellen, dass er an diesem Buch gefallen findet.
Andererseits sind mittelalterliche Fantasywelten Welten, in denen die Menschen draußen leben. Die Häuser sind Schutz vor den Elementen und wilden Tieren, bösen Nachbarn, oder sie sind Orte, wo das Hab und Gut gelagert wird. Von der frischen Ernte bis zur Kleidung, vom Brot bis zu einem Teil des Viehs. Alles unter einem Dach. Das Leben findet größtenteils draußen statt.
Ein Geschichtenerzähler, dessen Geschichten in einer solchen Zeit stattfinden, muss die Natur ein wenig kennen, muss wissen, wie sie wann und warum so aussieht, wie sie aussieht. Er muss sie nicht erklären. Das ist langweilig, aber die Elemente, die er beschreibt, müssen zueinander passen. Dazu genügen bereits ein paar Spaziergänge und ein waches Auge. Nur ohne rudimentäre Naturkenntnisse wird es schwierig. Dann gilt, dass keine Beschreibung ist immer noch besser ist als eine falsche Beschreibung. Spannende Handlungen können auch innerhalb von Burgmauern ablaufen.
(rezensiert von: boosterpacks)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story


©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum